Welcher Trainer fliegt als Erster? Die wichtigsten Fragen zum Ligastart
Aufsteiger und Rückkehrer GAK eröffnet am Freitag mit dem Heimspiel gegen Salzburg (20.30 Uhr, live Sky Austria) die neue Bundesliga-Saison. Worauf dürfen sich die Fans freuen, was wird 2024/’25 bringen?
- Ist Doublegewinner Sturm Graz automatisch der große Gejagte?
Laut der Papierform ja. In der Praxis freilich ist und bleibt Salzburg der Topfavorit. Ohne die Punkteteilung wäre der Titel auch in der letzten Saison an die Salzburger gegangen.
Der neue Trainer Pepijn Lijnders war zuletzt sechs Jahre lang Assistent von Jürgen Klopp in Liverpool und erinnert in seiner Sprache und seiner Gestik sehr an den deutschen Startrainer. Einige Experten sehen auch den LASK in der Position des Jägers der Top-Favoriten.
- Gibt’s bei Rapid endlich Kontinuität?
Herbst 2021 (Didi Kühbauer), Herbst 2022 (Ferdinand Feldhofer), Herbst 2023 (Zoran Barisic) – in den vergangenen drei Saisonen wurden in Hütteldorf regelmäßig die Trainer ausgetauscht. Unter Robert Klauß scheint Rapid nun zur Ruhe gekommen zu sein.
- Welche Rolle wird Aufsteiger GAK spielen?
Nach dem tiefen Fall in die 8. Liga (2013) meldet sich der Traditionsverein mit einer riesigen Faneuphorie in der Bundesliga zurück. Mehr als 4.000 Abos setzte der GAK ab, die Liga erlebt erstmals seit der Saison 2006/’07 wieder ein Grazer Derby. Der Meister von 2004 kann nicht nur auf die Unterstützung seiner Anhänger setzen, sondern auch auf den Aufsteiger-Bonus: Seit 2018 (Wacker Innsbruck) ist kein Aufsteiger im ersten Jahr abgestiegen.
- Um welche und um wieviele Europacup-Plätze geht es in der kommenden Saison?
Durch den Rückfall in der UEFA-Fünfjahreswertung in der vergangenen Saison verliert Österreich für die Saison 2025/2026 nicht nur den Fixplatz in der Gruppenphase Champions League.
Der Meister muss ins CL-Play-off, der Zweite wie bisher in die zweite Runde der Qualifikation. Der Cupsieger startet bereits in der dritten Runde der Europa-League-Quali und könnte damit eine Gruppenphase verpassen, die restlichen zwei Tickets gelten für die Qualifikation zur Conference League.
- Welcher Trainerstuhl wackelt als Erster?
Man muss kein großer Experte sein, um zu prophezeien: Von den zwölf Trainern, die an diesem Wochenende starten, werden nicht alle bis zum Saisonende in Amt und Würden bleiben. In der vergangenen Saison zog fast die halbe Liga die Reißleine und tauschte den Trainer aus (Lustenau, Rapid, LASK, Austria, Salzburg).
Traditionell müssen bereits im Herbst die ersten Trainer den Stuhl räumen. Einen veritablen Fehlstart hat etwa Stephan Helm bei der Austria hingelegt. Einerseits mit dem Europacup-Aus gegen Tampere, fast aber mehr noch mit seiner Analyse: Nach drei Pflichtspielen auf die Doppelbelastung zu verweisen, ist eine lächerliche Argumentation.
- Für welches Team könnte es eng werden?
Die WSG Tirol war in den vergangenen Jahren ein echter Überlebenskünstler. Vor jeder Saison galt der Klub mit dem niedrigsten Budget als Abstiegskandidat Nummer eins, immer wieder zog die WSG den Kopf aus der Schlinge – auch dank Langzeittrainer Thomas Silberberger, der in kritischen Phasen immer die Ruhe bewahrte.
Der Erfolgsgarant verabschiedete sich im KURIER-Interview mit den Worten „Der Verein hat ein Ablaufdatum“ in die Südstadt. Für Nachfolger Philipp Semlic wird die erste Trainerstation in der Bundesliga eine große Herausforderung.
- Wo liegt der beste Rasen der Liga?
Zum dritten Mal in Folge hat Rapid die Pitch-Competition der Spielergewerkschaft VdF gewonnen. Dabei bewerten die Spieler aller Klubs die Spielfelder in den Stadien. Rapid gewann mit 9,06 Punkten vor Salzburg (7,91) und Klagenfurt (7,84). Meister Sturm liegt auf Rang 8 (6,31), die Austria auf Rang 10 (5,97). Schlusslicht ist Hartberg (4,72).
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