Blamables Europacup-Aus: Kopfweh bei der Austria schon vor dem Ligastart
Die Saison hat gerade erst einmal Fahrt aufgenommen, und die Wiener Austria befindet sich noch vor dem Liga-Auftakt bei Blau-Weiß Linz in ihrer ersten kleinen Krise. Schuld daran ist das blamable Ausscheiden in der Qualifikation der Conference League gegen Ilves Tampere. Den finanziell weiterhin stark angeschlagenen Wienern hätte eine (ohnehin wenig realistische) Gruppenphase 3,17 Millionen Euro eingebracht.
Ein Jahr lang hat man stets auf das Ziel Europacup-Startplatz geschielt, um dann in zwei Spielen gegen einen wenig bekannten Verein aus demn hohen Norden auszuscheiden. Viel Lärm um nichts also. Unruhig wurde es am Tag nach der Blamage in Wien-Favoriten nach einer Aussage von Neo-Trainer Stephan Helm, der auf die Doppelbelastung von ÖFB-Cup und Europacup verwies, was bei so manchem Verantwortlichen Verwunderung hervor rief.
Unter Druck
Helm steht schon vor dem Bundesliga-Auftakt am Sonntag in Linz noch mehr unter Druck, hinter vorgehaltener Hand unken manche rund um die Generali Arena, dass es bei einer Niederlage die erste Trainerdiskussion der Liga geben könnte. Für die Austria wäre dies nichts Außergewöhnliches.
Der 41-jährigen Burgenländer verwies nicht zu Unrecht auf eine instabile Defensive und erhofft sich vor allem von Aleksandar Dragovic eine Verbesserung des kollektiven Verhaltens vor dem eigenen Tor. „Wir waren teilweise zu passiv und haben keinen Zugriff bekommen.“
Sportdirektor Manuel Ortlechner erhofft sich auch einiges vom „Faktor Dragovic“. „Er wird automatisch einen neue Energie reinbringen. Er ist einer, der manche Dinge nicht einfach so hinnimmt und der auch laut wird. Vielleicht braucht es genau so einen wie ihn.“
Denn mit James Holland hat der einzige „aggressive leader“ den Verein verlassen. Für Ortlechner war es auch am Donnerstag unerklärlich, „warum wir schon im dritten Spiel der Saison dermaßen verunsichert waren“. Einer nüchternen Einschätzung der bisher gezeigten Leistung folgend, muss man die Austria zwischen Ligaplatz fünf und acht bis zehn einordnen.
Stadion und Banken
Aus dem sportlichen Bereich darf sich die Austria-Spitze somit auch in der aktuellen Europacup-Saison keine Finanzspritze mehr erwarten, die Genesung des Vereins muss daher über den Stadionverkauf erfolgen – bis September soll es laut violettem Fahrplan gelingen. Die 22,5 Millionen an Eigenkapital hat man fast eingesammelt, die anderen 22,5 Millionen an Fremdkapital soll von einem Bankenkonsortium kommen.
Kommentare