Sebastian Kurz stellt "sich breiter auf" und wird Investor
Öffentlichkeitswirksam aufgetreten ist Sebastian Kurz zuletzt am 20. Mai beim ÖVP-Parteitag in Graz - um offiziell bei der Amtsübergabe an seinen Nachfolger Karl Nehammer dabei zu sein.
Seit seinem Rücktritt als Kanzler und ÖVP-Chef im Oktober bzw. Dezember 2021 hat sich der 35-Jährige in Relation zu Polit-Zeiten rar gemacht. Mit wenigen Ausnahmen.
Anfang Juni tritt er als Talk-Gast beim Swiss Economic-Forum auf, Mitte Juni bei den Wiener Elektrotagen, am Mittwoch dieser Woche war er zu Gast bei "Klassik unter Sternen" im Stift Göttweig.
Den Großteil seiner Zeit verbringe Kurz seit seiner unternehmerischen Selbstständigkeit nicht in Wien - "20 bis 25 Tage im Monat ist er unterwegs", heißt es aus Kurz' Umfeld zum KURIER.
Grund: Er "stellt sich unternehmerisch breiter auf, ist umtriebig". Neben seiner Tätigkeit für US-Tech-Investor Peter Thiel in den Vereinigten Staaten berät Kurz selbst (SK Management GmbH) Unternehmen "vor allem im Bereich Technologie und Erneuerbare Energien" in den USA, Deutschland, Großbritannien und im Mittleren Osten.
Er arbeite so "viel wie früher", unterhalte ein Büro in Tel Aviv und eines in Dubai - und seit kurzem eine enge Geschäftsbeziehung zu Alexander Schütz.
Mit dem Vorstandsvorsitzenden der C-Quadrat-Investmentgruppe will er künftig gemeinsam Geschäfte machen zu "Vermittlung, Erwerb und Verwaltung von Beteiligungen an in- und ausländischen Unternehmen und Gesellschaften, gleichgültig welcher Rechtsform, sowie Immobilienentwicklung und damit im Zusammenhang stehenden Geschäften und Beratungen". So jedenfalls lautet der Geschäftszweig der "AS²K Beteiligungs GmBH" mit Sitz in Wien. Schütz war auch ÖVP-Spender und wurde deshalb im Untersuchungsausschuss befragt.
Nebst Schütz ist Vera Regensburger als Geschäftsführerin der Anfang Juli eingerichteten GmbH ausgewiesen. Regensburger war Bereichsleiterin für Politik und Strategie in der ÖVP unter Sebastian Kurz sowie nach dessen Polit-Aus stellvertretende Kabinettchefin von Karl Nehammer. Ende April wurde publik, dass Regensburger die Politik Richtung Privatwirtschaft verlässt.
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