Vereinsmeierei: Das Land der Präsidenten

Zwergeln, Vogerln, Modelleisenbahnen: Jedem Hobby sein Verein und jedem Verein sein Präsident
Österreich liebt seine Titel: Neben dem öffentlich-rechtlichen Bereich gedeiht das Präsidententum im Vereinswesen.

I bin’s, dei Präsident. Der mehr als fünfzig Jahre alte Ausspruch des Wiener Polizeipräsidenten Josef Holaubek ist wahrscheinlich jeden Tag in irgendeiner Ecke des Landes zu hören. Österreich ist ein Land der Präsidenten. Denn ganz abgesehen von den öffentlich-rechtlichen Präsidenten wie den Bundes- oder Nationalratspräsidenten, gibt es bei uns ziemlich viele Vereinspräsidenten. Laut Statistik Austria zählte Österreich im Jahr 2018 an die 124.000 Vereine. Zwar hat nicht jeder Verein einen Präsidenten – manche haben auch einen Obmann – aber wo ein Präsident, da auch (mindestens) ein Vize. Die Präsidentendichte ist also hoch. Schließlich liebt man Titel in diesem Land. Warum eigentlich?