Neuer "Meister": Warum Österreich das Land der Titel ist

Neuer "Meister": Warum Österreich das Land der Titel ist
Herr Doktor, Frau Oberrevidentin: Jetzt kann auch der „Meister“ in den Pass eingetragen werden. Ohne Titel geht in Österreich gar nichts, ist oft zu hören. Aber stimmt das?

Die Frau Agrarbauoberkommissärin trifft man wahrscheinlich selten persönlich. Und wenn dann in Niederösterreich. Genauso wie den Herrn Lebensmitteloberrevidenten. Wer ein Rathaus im Burgenland aufsucht, kann durchaus dem Gemeindeoberamtmann begegnen. In der Steiermark arbeiten Frauen und Männer mit dem Titel Beschließerin und Beschließer. Ob sie aber wirklich viel beschließen können?

Die Bundesländer können es jedenfalls. Es wäre nicht Österreich, würden nicht föderalistisch Titel erschaffen und vergeben. Aber auch der Bund ist mächtig. „Weltweit ist die Republik bei der Anzahl der Titel im Spitzenfeld“, sagt Heinz Kasparovsky. Er gibt das Buch „Titel in Österreich“ heraus. Damit man weiß, welche geführt und wie sie richtig verwendet werden. Das ist umfassend – vom Hofrat bis zum Master of Light and Lighting. Die Liste zu erstellen, ist eine Wissenschaft für sich. Denn sie ändert sich laufend.

Nun gesellte sich eine Neuerung beim Titel „Meister“ dazu. Er kann seit wenigen Tagen offiziell in Dokumente eingetragen werden. Die Ersten nehmen das schon wahr. Mst. und Mst.in wird im Pass verzeichnet sein.

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