Assad: Vom Hoffnungsträger zum Kriegsverbrecher

Assad: Vom Hoffnungsträger zum Kriegsverbrecher
Wie aus dem Augenarzt Bashar al-Assad ein Massenmörder wurde, der seit genau 20 Jahren an der Macht ist.

Bashar al-Assad war so einer: scheinbar liberal und europäisiert, Hoffnungsträger für den Westen. Vergleichbar mit Wladimir Putin zu Beginn. Viele hielten Assad für ein geringeres Übel als seinen Vater, Hafiz al-Assad. Als Hafiz nach 30 Jahren Herrschaft 2000 nach einem Herzinfarkt starb, übernahm der 35 Jahre alte Sohn – und sollte Jahre später alle schockieren.

Denn heute trägt der 54-Jährige den Spitznamen „Schlächter von Damaskus“. Unpassend, bei dieser schlaksigen Figur und dem leicht melancholischen Blick. „Er wirkte bei seinen Auftritten ungeschickt, fast wie ein 17-jähriger Bub“, meint der britische Ex-Diplomat Sir John Jenkins, von 2006 bis 2007 britischer Botschafter in Syrien, gegenüber dem KURIER.

Heinz Fischer nahm als Nationalratspräsident am Begräbnis von Hafiz al-Assad teil. Bashar habe er als jemanden in Erinnerung, „dem man das Studium in Europa anmerkte und der sich sehr für moderne Technologien interessierte“, so Fischer. „Er hatte sicher eine Modernisierung im Sinn, vielleicht auch eine Veränderung der Machtstrukturen, aber sicher keine Demokratisierung im europäischen Sinn.“

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