Handelskrieg der USA: China erhöht Zölle auf Importe auf 125 Prozent


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Verschnaufpause im von Donald Trump angezettelten Zoll-Wirrwarr: Der US-Präsident hat am Donnerstag Teile seines Zollpakets für 90 Tage auf Eis gelegt. Die EU hat als Reaktion die ihrerseits geplanten Vergeltungszölle für 90 Tage ausgesetzt.
Geplant waren ab 15. April etwa 25 Prozent auf Sojabohnen, Kleidung sowie Eisen-, Stahl- und Aluminiumwaren. Für andere Waren sollten 10 Prozent fällig werden. Die EU will Verhandlungen eine Chance geben. Sollten diese "nicht zufriedenstellend" verlaufen, werde man Gegenmaßnahmen ergreifen, so Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Trump bezeichnete den Schachzug der Europäer als "sehr schlau".
China bleibt von den US-Zöllen weiter betroffen - mittlerweile wurden sie sogar auf 145 Prozent angehoben. Trump begründete dies mit "mangelndem Respekt" Chinas.
China, das angekündigt hat, im Zollstreit "bis zum Ende zu kämpfen", hat weitere Vergeltungszölle auf den Weg gebracht: Für Einfuhren aus den USA werden nun die Zölle auf 125 Prozent erhöht. Gelten soll die Regelung ab dem 12. April, wie das chinesische Finanzministerium am Freitag mitteilte.
An den Börsen sorgt der Zollstreit der USA mit dem Rest der Welt weiter für Unruhe an den Börsen. Nach dem fulminanten Aufschwung vom Vortag legten die US-Aktienmärkte zunächst wieder den Rückwärtsgang ein. Die Aktienbörsen in Ostasien stiegen in der Früh leicht unter dem Niveau des Vortages ein.
Ein Überblick über die wichtigsten Meldungen zu den neuen US-Zöllen:
Aktuelle Entwicklungen zum globalen Handelskrieg im Liveticker
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US-Konsumstimmung bricht ein
Die zunehmende Inflationsangst wegen der Zollerhöhungen durch Präsident Donald Trump lässt die Konsumlaune in den USA einbrechen. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen sackte im April überraschend deutlich auf 50,8 Punkte ab - nach 57,0 Zählern im Vormonat, wie die Universität Michigan am Freitag zu ihrer Umfrage mitteilte. Es war die vierte Eintrübung dieses Indikators in Folge. Von Reuters befragte Experten hatten nur einen Rückgang auf 54,5 Zähler erwartet.
Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate rechnen die Verbraucher aufgrund der höheren Zölle mit einer Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen von 6,7 Prozent. Das ist der höchste Wert seit 1981.
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Zehntausende Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet
Der weltweite Handelskonflikt kann laut Ökonomen Zehntausende Arbeitsplätze in Deutschland kosten. Zu diesem Ergebnis kommen das IAB-Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit (BA), das Bundesinstitut für Berufsbildung und die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung in einer Reuters am Freitag vorliegenden Studie.
"Transformationskrise und jetzt auch noch Handelskrise, für die Industrie ist das ein Nackenschlag", sagte Enzo Weber vom IAB zu Reuters. Europa müsse in die Vorwärtsverteidigung gehen. "Freihandel mit dem Rest der Welt", schlug Weber vor. "Eine Halbierung der Zollsätze würde zwei Drittel der Exportverluste kompensieren." Die negativen Auswirkungen für Deutschland ergeben sich laut Weber über direkte Exportausfälle, eine Abschwächung der Weltwirtschaft und Folgewirkungen mit geringerer Investitions- und Konsumnachfrage. "In Deutschland würde ein Jahr nach Inkrafttreten der Zölle das Bruttoinlandsprodukt um 1,2 Prozent niedriger liegen"
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Gipfel zwischen EU und China im Juli
Der nächste Gipfel zwischen der EU und China soll nach Angaben aus Brüssel im Juli in China stattfinden. "Wir stimmen uns mit China ab, um einen Termin für das Treffen festzulegen, das voraussichtlich in der zweiten Julihälfte in China stattfinden wird", sagte ein Sprecher des Europäischen Rats in Brüssel am Freitag. China und die EU hatten vor 50 Jahren diplomatische Beziehungen aufgenommen.
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Zollstreit könnte Entwicklungsländer hart treffen
Die Folgen des sich immer mehr verschärfenden Handelskonflikts zwischen den USA und China könnten nach Einschätzung einer UN-Einrichtung noch viel schwerwiegendere Folgen für Entwicklungsländer haben als die jüngsten Kürzungen von US-Hilfsgeldern. Wenn die Eskalation anhalte, könne dies katastrophale Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben, sagt die Chefin des Internationalen Handelszentrums (ITC), Pamela Coke-Hamilton, der Nachrichtenagentur Reuters.
Ein sinkendes Welthandelsvolumen und eine schrumpfende globale Wirtschaftsleistung könnten Entwicklungsländer am stärksten treffen. Es handele sich um ein riesiges Problem, so Coke-Hamilton. Das ITC ist eine gemeinsame Agentur der Vereinten Nationen (UN) und der Welthandelsorganisation WTO, die sich vor allem für Kleinunternehmen in Entwicklungsländern einsetzt.
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EU-Wirtschaftskommissar: "Unbeständige und unsichere Situation"
Im Zollkonflikt mit den USA gibt EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis keine Entwarnung. "Es ist eine sehr unbeständige und unsichere Situation." Der Konflikt hätte negative makroökonomische Auswirkungen auf die EU- und US-Wirtschaft, sagte Dombrovskis, "und zwar auf die US-Wirtschaft in größerem Umfang als auf die EU".
Die EU sei daher bereit, mit den USA zusammenzuarbeiten und konstruktive, für beide Seiten akzeptable Lösungen zu finden. Gleichzeitig werde die EU die wirtschaftlichen Interessen ihrer Wirtschaft und Unternehmen verteidigen, wenn es notwendig und keine Bewegung von der US-Seite erkennbar sei. "Aber das ist nicht unsere erste Wahl, denn wir sehen diese Zölle als schädlich für die EU-Wirtschaft, wir sehen sie als schädlich für die US-Wirtschaft und für die globale Wirtschaft."
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EU-Handelskommissar reist nach Washington
EU-Handelskommissar Maros Sefcovic wird am Sonntag zu Zoll-Gesprächen in die USA reisen, sagt ein EU-Sprecher. "Der Handelskommissar wird nach Washington reisen, um zu versuchen, Abkommen zu unterzeichnen. Das ist es, worauf wir uns konzentrieren. Alle Optionen liegen auf dem Tisch, sollte dies nicht zu einem guten Ergebnis führen", sagt Kommissions-Sprecher Olof Gill dem irischen Radiosender RTE.
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Orban rechnet mit zügigem Ende des Handelsstreits
Ungarns Regierungschef Viktor Orban rechnet mit einem zügigen Ende des Konflikts. Der Zollstreit mit den USA werde noch ein oder zwei Monate dauern und bald in einen Zollfrieden übergehen, sagte er im ungarischen Staatsrundfunk.
"Der Zollkrieg ist eine taktische Frage." Auch jede Verhandlung sei eine taktische Frage. Orban hat bereits mehrfach seine Unterstützung für Trumps Politik bekundet.
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Tesla stoppt Verkauf von in den USA gebauten Modellen in China
Der US-Elektroautobauer Tesla hat den Verkauf von zwei in den USA gefertigten Modellen in China gestoppt. Auf der chinesischen Homepage war es nicht mehr möglich, die Modelle S und X zu bestellen, wie Reuters am Freitag nachprüfte. Auch auf dem WeChat-Kanal konnten keine Bestellungen aufgegeben werden. Ein Grund dafür wurde nicht genannt. Tesla antworte zunächst auch nicht auf die Anfrage nach einer Stellungnahme.
Tesla fertigt in seinem Werk in Shanghai das Model 3 und den Bestseller Model Y für den chinesischen Markt und für Exporte nach Europa. Das Model S und das Model X werden dagegen ausschließlich in den USA gebaut. 2024 wurden nach Angaben eines Analysten des chinesischen Händlerverbandes 1.553 Fahrzeuge vom Typ Model X und 311 Model S nach China exportiert.
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Von der Leyen: Keine Rückkehr zum "Status quo"
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezeichnete den Zollstreit mit den USA als Wendepunkt in der Beziehung zu den Vereinigten Staaten. "Wir werden nie mehr zum Status quo zurückkehren", sagte sie. Dabei gebe es keine Gewinner, sondern nur Verlierer.
Falls die Verhandlungen mit der US-Regierung nicht zufriedenstellend verliefen, gebe es viele mögliche Gegenmaßnahmen für die EU, sagte die Deutsche der Financial Times. "Man könnte zum Beispiel eine Abgabe auf die Werbeeinnahmen digitaler Dienste erheben", zog sie Abgaben für US-Tech-Riesen wie Google und Meta in Betracht.
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Deutscher Finanzminister: Trump wird seine Ziele nicht erreichen
US-Präsident Donald Trump wird nach Einschätzung des deutschen Finanzministers mit höheren Zöllen seine erklärten Ziele nicht erreichen. Jörg Kukies sagte am Freitag in Warschau, Sonderzölle seien für beide Seiten schädlich. Das zeigten auch die Reaktionen der Finanzmärkte. Studien belegten zudem, dass in Trumps erster Amtszeit in der US-Industrie die Löhne gefallen seien, bei einer zugleich höheren Inflation. "Man hat genau das Gegenteil erreicht."
Der Republikaner will mit seinen Maßnahmen den Handelsüberschuss der USA reduzieren und Konzerne anlocken, sich stärker in den USA zu engagieren. Zölle seien für die Ziele nicht geeignet, so Kukies.
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Wiener Börse leicht im Minus
Die Wiener Börse ist am Freitagvormittag nach einer weiteren Eskalation im Zollkonflikt leicht ins Minus gerutscht. Der österreichische Aktienindex ATX fiel bis gegen 10.30 Uhr um 0,67 Prozent auf 3690,50 Punkte. Auch an anderen Börsen ging es wieder leicht nach unten, nachdem China in Reaktion auf die jüngste weitere Anhebung der US-Zölle auch seinerseits eine Erhöhung der Zölle auf US-Waren von 84 auf 125 Prozent angekündigt hat.
Der pazifische Handelskrieg ist weiter in vollem Gange und es drohen Verwerfungen auf globaler Ebene im Hinblick auf Warenströme und Lieferketten aber auch hinsichtlich der Finanzmärkte, schreiben die Helaba-Analysten am Freitag.
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China ruft EU zur Zusammenarbeit auf
China hat im laufenden Handelsstreit die EU zur Zusammenarbeit aufgerufen. Bei einem Treffen mit Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez in Peking sagte Präsident Xi Jinping, dass China und die EU gemeinsam das internationale Handelsumfeld schützen und sich gegen einseitige und schikanöse Praktiken wehren sollten, um die internationalen Regeln und Ordnung zu wahren. In einem Zollkrieg gebe es keine Gewinner und man isoliere sich selbst, so Xi laut Nachrichtenagentur Xinhua.
Sánchez sagte nach dem Treffen vor Medienvertretern: "Wir haben uns immer für Verhandlungen und eine einvernehmliche Lösung für eine Krise wie die derzeitige Handelskrise eingesetzt." Davon ausgehend sei eine Tür zum Dialog offen. Er sei sich sicher, dass die Welt sowohl China als auch die Vereinigten Staaten brauche, sagte Sánchez.
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China erhöht Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent
In Reaktion auf die jüngste weitere Anhebung der US-Zölle hat China seinerseits eine Erhöhung der Zölle auf Waren aus den USA von 84 auf 125 Prozent angekündigt. Gelten soll die Regelung ab dem 12. April, wie das chinesische Finanzministerium am Freitag mitteilte. Damit eskaliert der Zollstreit weiter, nachdem die US-Regierung unter Präsident Donald Trump die Zölle auf Waren aus China angehoben hatte.
Diese belaufen sich laut Angaben vom Donnerstag nunmehr sogar auf insgesamt 145 Prozent - und nicht 125 Prozent. Bei den früheren Angaben waren bereits eingeführte Zölle in Höhe von 20 Prozent nicht einberechnet, die Trump wegen Chinas Rolle bei der Herstellung der Droge Fentanyl in den vergangenen Monaten erhoben hatte.
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Gespräche zwischen China und Saudi-Arabien
Das chinesische Handelsministerium teilt mit, dass Handelsminister Wang Wentao sich mit seinem saudi-arabischen Amtskollegen über die Reaktion auf die reziproken Zölle der USA ausgetauscht hat.
Beide sprachen dem Ministerium zufolge am Donnerstag in einem Videotelefonat über die Stärkung der wirtschaftlichen und handelspolitischen Zusammenarbeit zwischen China und Saudi-Arabien sowie zwischen China und den Ländern des Golf-Kooperationsrates.
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Vietnam will Handel mit China einschränken
Vietnam will einem Insider zufolge seine Kontrollen für sensible Exporte nach China offenbar verschärfen und den Handel einschränken. Das Land hoffe, die US-Zölle so zu umgehen, teilte die der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters mit. Reuters konnte zudem ein entsprechendes Dokument der vietnamesischen Regierung einsehen. Angeregt wurde die Entscheidung offenbar unter anderem durch den Besuch von Peter Navarro, dem Handelsberater des Weißen Hauses, der seine Besorgnis über chinesische Waren äußerte, die wegen niedrigerer Zölle mit dem Etikett „Made in Vietnam“ nach Amerika geliefert werden.
Vietnam wurde im Zuge von Donald Trumps Zollpolitik mit einem Zoll von 46 Prozent belegt. Das exportabhängige Land hofft, dass die Zölle auf 22 bis 28 Prozent gesenkt werden, wenn nicht sogar noch niedriger, wie drei mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. Das vietnamesische Handelsministerium und das Büro des US-Handelsbeauftragten antworteten nicht auf die Bitte um Stellungnahme.
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Macron: "Fragile Pause"
Die jüngste Kehrtwende von US-Präsident Donald Trump in der Zollpolitik bringt der EU nach Einschätzung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nur eine Verschnaufpause mit vielen Ungewissheiten. Zwar sende der 90-tägige Aufschub einiger Zölle ein Signal und öffne Türen für Gespräche, schreibt Macron auf der Online-Plattform X. „Aber es handelt sich um eine fragile Pause.“
Schließlich blieben die Zölle von 25 Prozent auf Stahl, Aluminium und Autos sowie die zehnprozentigen Basiszölle auf sämtliche anderen Produkte in Kraft. Diese machten für die EU 52 Milliarden Euro aus. Zudem bedeute die 90-tägige Pause auch 90 Tage Unsicherheit für alle Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks.
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China will weniger US-Filme zeigen
Im Zollstreit mit den USA greift China auch zu ungewöhnlichen Maßnahmen: Die Pekinger Filmaufsichtsbehörde werde die Zahl der importierten US-Filme „moderat reduzieren“, berichtete der Staatssender CCTV. Die „unrechtmäßige“ Verhängung von Zöllen durch die US-Regierung gegenüber China werde „unweigerlich die Beliebtheit amerikanischer Filme beim heimischen Publikum weiter verringern“, zitierte CCTV einen Sprecher der Behörde. Stattdessen sollen vermehrt Filme aus aller Welt gezeigt werden.
US-Präsident Donald Trump zeigte sich bei einem Treffen seines Kabinetts unbeeindruckt. Auf die Frage zu seiner Reaktion auf die chinesische Maßnahme antwortete Trump: „Ich habe schon Schlimmeres gehört.“
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EU-Regierungschefs planen Treffen mit Xi
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union planen offenbar ein Gipfeltreffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping Ende Juli. Dies berichtete die South China Morning Post am Freitag unter Berufung auf fünf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
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Weiter Unruhe an den Börsen
Die unübersichtliche Lage beim Zollkonflikt der USA mit dem Rest der Welt sorgt weiter für Unruhe an den Börsen. Nach dem fulminanten Aufschwung vom Vortag legten die US-Aktienmärkte zunächst wieder den Rückwärtsgang ein. Die Aktienbörsen in Ostasien stiegen in der Früh leicht unter dem Niveau des Vortages ein.
Der Nikkei-Index in Tokio notierte rund zweieinhalb Stunden nach Handelsbeginn am Freitag mit einem Abschlag von 4,22 Prozent beim Zwischenstand von 33.148,45 Punkten. In China und der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong gaben der Shanghai-Composite-Index in den ersten rund eineinhalb Stunden 0,2 Prozent und der Hang-Seng-Index 0,4 Prozent nach. Auch an der Börse in Seoul startete der Leitindex KOSPI zunächst mit einem leichten Minus.
Der Dow Jones Industrial schloss 2,50 Prozent tiefer bei 39.593,66 Punkten. Der marktbreite S&P 500 gab um 3,46 Prozent auf 5.268,05 Zähler nach. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es am Ende nach einem schwankungsanfälligen Handel um 4,19 Prozent auf 18.343,57 Punkte abwärts. Der weiter schwelende internationale Handelskonflikt bleibt das Hauptthema an den Börsen.
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Von der Leyen zielt auf Tech-Unternehmen
Nach Angaben der Kommissionschefin ist die EU zu härtesten Vergeltungsmaßnahmen bereit. Abgaben für US-Digitalunternehmen seien eine Möglichkeit, falls die Verhandlungen mit Trump scheitern, sagte von der Leyen der Financial Times. Die EU strebe werde während der von Trump angekündigten 90-tägigen Aussetzung von Zusatzzöllen ein "völlig ausgewogenes" Abkommen mit den USA an.
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Trump findet EU-Pläne "sehr schlau"
US-Präsident Donald Trump bezeichnete den vorläufigen Verzicht der Europäischen Union auf Gegenzölle als positiv. Dieser Schachzug sei "sehr schlau", sagte er am Donnerstag in Washington bei einer Kabinettssitzung. Trump sagte dazu, die EU sei "bereit zur Vergeltung" gewesen. Dann hätten sich die Europäer aber für Zurückhaltung entschieden, als sie sein hartes Vorgehen gegen China bemerkt hätten.
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EU und China erwägen Mindestpreise für E-Autos
Die EU und China erwägen nach Angaben beider Seiten eine Vereinbarung von Mindestpreisen für in China hergestellte Elektrofahrzeuge. Diese würden anstelle der von der EU im vergangenen Jahr eingeführten Ausgleichszölle gelten, erklärte ein Sprecher der EU-Kommission am Donnerstag. Das chinesische Handelsministerium und die EU-Kommission erklärten jeweils, der chinesische Handelsminister Wang Wentao habe mit EU-Handelskommissar Maros Sefcovic über das Thema gesprochen.
Laut Handelsblatt ist ein Vergleich geplant: Chinas führende E-Auto-Hersteller sollen verstärkt in Europa investieren und Technologietransfers leisten. Im Gegenzug würde die EU anstelle der Ausgleichszölle einen Mindestpreis einführen. Der Vorteil für China sei dabei, dass die chinesischen Autobauer die Differenz zwischen ihrem ursprünglichen Dumpingpreis und dem vereinbarten Mindestpreis selbst behalten würden und keine Zölle zahlten.
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EU will verhandeln, China-Zölle sogar erhöht
Die EU will mit den USA verhandeln - sollten in 90 Tagen keine Ergebnisse erreicht werden, tritt der erste Teil des EU-Zollpakets in Kraft. Nicht aufgehoben hat Trump die Zölle gegen China: Diese wurden sogar auf 145 Prozent angehoben. Laut einem Dekret aus dem Weißen Haus sei der Zollaufschlag vom März beim angekündigten Zoll von 125 Prozent nicht eingerechnet gewesen. Trump begründete dies mit "mangelndem Respekt" Chinas. Peking erhöhte seine Abgaben auf US-Produkte von 34 auf 84 Prozent, wie das chinesische Finanzministerium am Mittwoch mitteilte. Offen ist bisher, ob Peking seinerseits mit einer weiteren Zoll-Steigerung auf Trumps jüngsten Vorstoß reagiert. Jedenfalls teilte die Pekinger Filmaufsichtsbehörde mit, man werde die Zahl der importierten US-Filme "moderat reduzieren", berichtete der Staatssender CCTV. Schließlich sei mit einem geringeren Interesse des Publikums zu rechnen.
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US-Börsen gehen nach Kursexplosion am Vortag wieder auf Tauchstation
Die US-Börsen haben den Handel am Donnerstag mit Verlusten aufgenommen, nachdem Tags zuvor angesichts des leichten Einlenkens des US-Präsidenten Donald Trump im Zollstreit die Kursbarometer deutlich nach oben gesprungen waren. Die amerikanische Zollpolitik wirbelt derzeit die Märkte durcheinander und bringt enorme Unsicherheit. Das aber mögen Aktienanleger gar nicht.
Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets sprach zuletzt von einem "Katz-und-Maus-Spiel", bei dem in den vergangenen Wochen viel Porzellan zerschlagen worden sei. Für den Dow Jones ging es in der ersten halben Handelsstunde um 2,23 Prozent auf 39.703,64 Punkte hinab. Der S&P-500 sank um 2,60 Prozent auf 5.315,04 Zähler. Der Nasdaq Composite verringerte sich um 3,32 Prozent auf 16.556,44 Einheiten.
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EU setzt ihrerseits Gegenzölle für 90 Tage aus
Nach dem angekündigten Zoll-Moratorium der USA hat die EU nun ebenfalls vor, ihre Gegenmaßnahmen fürs Erste auf Eis zu packen. Die EU hat sich nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen darauf geeinigt, die am 15. April fälligen Gegenmaßnahmen auf US-Zölle für 90 Tage auszusetzen.
Man sei verhandlungsbereit, es blieben jedoch alle Optionen auf dem Tisch, erklärte von der Leyen am Donnerstag. Die EU wollte eigentlich Gegenzölle auf US-Importe im Wert von rund 21 Milliarden Euro erheben.
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Handelsverband-Chef warnt: Billigwaren-Container aus China auf dem Weg nach Europa
Die neuen US-Strafzölle gegen China verstärken nach Einschätzung des Handelsverbands die "Billigstwarenschwemme" aus Fernost nach Europa "deutlich". Anstatt in die USA seien immer mehr asiatische Containerschiffe mit geringwertigen Waren nun "in Richtung Europa unterwegs", sagte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will am Donnerstag bei einer Fachtagung des Verbands in Wien.
Will fordert eine temporäre Sperre der chinesischen Billigversender Temu, Shein & Co. in Europa. Der Handelsverband-Geschäftsführer fordert angesichts der jüngsten Entwicklungen im US/China-Zollstreit die EU-Kommission "sofort zum Handeln" auf. Temu und Shein verstoßen "mutmaßlich wiederholt gegen geltendes EU-Recht". Die EU habe die "Vollzugsinstrumente der EU noch nicht auf scharf gestellt", kritisierte Will.
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China stellt die Hälfte aller Amazon-Verkäufer - und sie ziehen sich aus den USA zurück
Chinesische Anbieter auf Amazon bereiten sich wegen der drastischen Zölle von US-Präsident Donald Trump auf Preiserhöhungen in den USA vor oder erwägen den Rückzug aus dem Markt. China ist Heimat von rund der Hälfte aller Amazon-Verkäufer. Allein in der südchinesischen Metropole Shenzhen sind über 100.000 Amazon-Unternehmen registriert, die laut dem E-Commerce-Dienstleister SmartScout zusammen einen Jahresumsatz von 35,3 Milliarden Dollar (32 Milliarden Euro) erwirtschaften.
"Das ist nicht nur ein Steuerproblem. Die gesamte Kostenstruktur wird damit völlig überfordert", sagte Wang Xin, Vorsitzende der Shenzhen Cross-Border E-Commerce Association. "Für alle in der grenzüberschreitenden E-Commerce-Branche ist das ein beispielloser Schlag."
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Taiwan bereit für Verhandlungen
Taiwan sieht sich für Verhandlungen über Zölle mit den USA gut vorbereitet. Die von US-Präsident Trump angekündigte Pause ermögliche es, Gespräche über die Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen Taiwan und den USA zu führen, so Taiwans Außenminister Lin Chia-lung. Die USA sind Taiwans wichtigster Verbündeter in der Auseinandersetzung mit China.
Vor Reportern sagte Lin, dass sich Taiwan durch eine Partnerschaft mit den USA inmitten der Umstrukturierung globaler Lieferketten „eine vorteilhaftere und wirtschaftlich stabilere Position sichern könnte“, was die Beziehungen beider Länder verbessern und schützen würde. Lin verwies darauf, dass Taiwans Investitionen in den USA zusammen 100 Milliarden US-Dollar überschritten und 400.000 Arbeitsplätze geschaffen hätten. Zu den Investitionen gehören die Werke der Halbleiterhersteller TSMC und GlobalWafers sowie Käufe von Erdgas und landwirtschaftlichen Produkten.
Parallel betonte auch Taiwans Präsident Lai Ching-te in einem Gastbeitrag für die Finanznachrichten-Agentur Bloomberg Taiwans Willen zu neuen Investitionen und die Bereitschaft, Zölle auf null zu reduzieren.
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Von der Leyen: Trumps Einlenken ein "wichtiger Schritt"
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat das teilweise Einlenken von US-Präsident Donald Trump im internationalen Zollkonflikt begrüßt. Es sei ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung der Wirtschaft, teilte sie mit. "Klare, vorhersehbare Bedingungen sind für das Funktionieren von Handel und Lieferketten unerlässlich." Die Europäische Union setze sich weiter für Verhandlungen mit den USA ein, um reibungslosen und für beide Seiten vorteilhaften Handel zu erreichen.
Als Reaktion auf die von Trump angeordneten Zölle hatten die EU-Staaten am Mittwoch den Weg für erste Gegenzölle zwischen 10 und 25 Prozent freigemacht, die am 15. April in Kraft treten sollen.
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Goldpreis nähert sich wieder Rekordhoch
Der Goldpreis hat sich am Donnerstag wegen der anhaltenden Unsicherheit infolge der erratischen Politik des US-Präsidenten Donald Trump wieder seinem Rekordhoch genähert. Der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London legte im frühen Handel etwas mehr als ein Prozent auf 3.122 Dollar (2.827 Euro) zu und baute damit die Gewinne vom Mittwoch aus.
Damit ist die kurze Schwächephase am Goldmarkt in den vergangenen Tagen erst einmal beendet. Nach dem vor einer Woche erreichten Rekordhoch von fast 3.168 Dollar kam es zu Gewinnmitnahmen und der Preis sackte bis auf fast 2.950 Dollar ab.
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Chinas Gegenzölle offiziell in Kraft
Die angekündigten chinesischen Vergeltungszölle auf US-Importe sind offiziell in Kraft getreten. Für Einfuhren nach China aus den USA gilt damit nun ein Zusatzzoll von 84 Prozent. Bisher erfolgte aus Peking jedoch keine Reaktion auf die bereits nächste Eskalationsstufe der USA. US-Präsident Donald Trump kündigte an, die Zölle auf Importe aus China noch weiter auf 125 Prozent zu erhöhen, während er gleichzeitig für andere Länder bestimmte Zölle vorübergehend aussetzte.
Trump begründete den Schritt damit, dass China den Weltmärkten gegenüber "mangelnden Respekt" entgegenbringe. Peking hatte zuvor als Reaktion auf die US-Zollankündigungen der vergangenen Tage klargemacht, dass es im Zollstreit bereit sei, "bis zum Ende zu kämpfen", und warf den USA "Erpressung" vor.
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Warum Chinas Regierung glaubt, den Handelskrieg gewinnen zu können
Staatschef Xi Jinping hat Chinas Wirtschaft seit 2012 auf einen Konflikt mit den USA vorbereitet. Wie das chinesische Kalkül aussieht.
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Vietnam: Verhandeln mit den USA über Handelsabkommen
Vietnam und die USA haben sich darauf geeinigt, Verhandlungen über ein Handelsabkommen aufzunehmen. Dies teilt die vietnamesische Regierung nach einem Treffen des stellvertretenden vietnamesischen Ministerpräsidenten Ho Duc Phoc mit dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer in Washington mit. Dabei werde es auch um die Beseitigung möglichst vieler nicht-monetärer Handelshemmnisse gehen.
Vietnam werde zudem Investitionen von US-Investoren im Land erleichtern und seinen Kampf gegen Handelsbetrug verstärken. Das südostasiatische Land, das für viele westliche Unternehmen ein wichtiger regionaler Produktionsstandort ist, hatte im vergangenen Jahr einen Handelsüberschuss von mehr als 123 Milliarden Dollar (ca. 111,36 Mrd. Euro) gegenüber den USA. US-Präsident Donald Trump hatte Vietnam vor der plötzlichen Pausierung seiner Zölle am Mittwoch mit US-Zöllen in Höhe von 46 Prozent belegt.
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Börsen in Ostasien nach Trumps Kurskorrektur im Plus
Die Aktienbörsen in Ostasien haben angesichts der verkündeten Zollpause zur Aufholjagd angesetzt. Nach der kräftigen Kurserholung an der Wall Street schoss auch der 225 Werte umfassende Nikkei-Index in Tokio steil nach oben. Rund zweieinhalb Stunden nach Handelsbeginn notierte das Börsenbarometer einen satten Aufschlag von 2.698,44 Punkten oder 8,51 Prozent und notierte beim Zwischenstand von 34.412,47 Punkten.
Trotz weiterer Zölle gegen China öffneten die Märkte in der Volksrepublik und der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong positiv. Der CSI-300-Index, der die wichtigsten chinesischen Festlandaktien abbildet, lag zu Beginn bei 3.749,13 Punkten und stieg damit 1,7 Prozent im Vergleich zum Vortagsschluss. In Hongkong öffnete der Hang-Seng-Index bei 20.810,43 Punkten und damit einem Plus von 2,7 Prozent. An der Börse in Seoul kletterte der Leitindex KOSPI um mehr als 5 Prozent.
In Taiwan reagierten die Anleger noch deutlich positiver. Der Leitindex des Inselstaates sprang zur Eröffnung um 9,2 Prozent hoch. Taiwan, das sich einer ständigen Bedrohung durch China ausgesetzt sieht, das die Inselrepublik zu seinem Gebiet zählt und sie sich einverleiben will, sagte Washington seine Bereitschaft zu, über die Reduzierung aller Zölle zu verhandeln und mehr Waren aus den USA zu importieren. Die USA sind Taiwans wichtigster Verbündeter im Konflikt mit China.
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Auto-Zölle liegen nicht auf Eis - Kritik aus der Branche
US-Branchenverbände aus der Autoindustrie kritisieren US-Präsident Donald Trump. Dessen Zoll-Aussetzung betrifft nicht die 25-prozentigen Zölle auf Automobilimporte. Auch die angekündigten Zölle auf Autoteile wurden nicht ausgesetzt. Die Regionalkammer Detroit und MichiganAuto fordern in einer Erklärung, Trump müsse die komplexe internationale Lieferkette der Automobilindustrie vor einer schädlichen Fragmentierung schützen, die ihre globale Wettbewerbsfähigkeit schwäche.
"Michigans führende Industrie, die Lieferketten und die Beschäftigten, die sie tragen, werden weiterhin unter der Unsicherheit und den Störungen dieser schwankenden Handelspolitik zu leiden haben", heißt es.
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Außenministerin Meinl-Reisinger: "Sind in einer enorm veränderten Situation"
Außenministerin Beate Meinl-Reisinger bezeichnet den Handelskrieg von US-Präsident Donald Trump in der ZIB2 als "klassische Lose-Lose-Situation" - für Europa, viele andere Länder und die amerikanische Wirtschaft. "Es ist daher auch nicht von ungefähr, dass Donald Trump heute zurückrudern musste."
Die Europäische Union habe im Umgang mit Trump richtig reagiert - mit Geschlossenheit, Stärke und Besonnenheit. Man sei bereit, Maßnahmen zu ergreifen und gleichzeitig über Freihandel zu sprechen, so die Neos-Vorsitzende. "Wir sind davon überzeugt, dass eine Rückkehr zu einer regelbasierten Wirtschaftsordnung für uns alle sinnvoller ist. Die wirtschaftlichen Auswirkungen wären fatal - für beide Länder."
Verhandelt oder erpresst Trump seine Partner, will Moderator Armin Wolf wissen. "Es ist seine Art, Politik zu machen", antwortet Meinl-Reisinger. "Eine Politik, die darauf beruht, die eigene Stärke - wirtschaftliche und militärische Stärke einzusetzen, um seine Interessen durchzusetzen. Das ist eine Politik, die für Europa und insbesondere für ein kleines Land wie Österreich schwierig ist, weil wir nur dann stark sind, wenn wir in einer regelbasierten Ordnung leben, wo wir uns miteinander am Verhandlungstisch auf Augenhöhe Sachen ausmachen."
Es sei wichtig, alle Gesprächskanäle mit den USA offen zu halten und die transatlantische Partnerschaft auf dem Weg der Diplomatie voranzubringen. Allerdings: "Es ist völlig richtig, dass wir jetzt in einer enorm veränderten Situation sind." Man könne sich nicht mehr auf die USA als verlässlichen Partner - auch in Sicherheitsfragen - verlassen.
Handelskrieg "eine klassische lose-lose Situation"
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US-Börsen schließen nach Trumps Zoll-Kehrtwende deutlich fester
Die Ankündigung einer Aufschiebung von bestimmten Zöllen für einige Länder durch US-Präsident Donald Trump hat die Aktienmärkte in den USA am Mittwoch hochspringen lassen.
Die New Yorker Aktienbarometer bauten anfängliche Erholungsgewinne deutlich aus. Zum Handelsende stand der Dow Jones 7,87 Prozent höher bei 40.608,45 Punkten. Der S&P-500 legte an seinem besten Handelstag seit 2008 um 9,52 Prozent auf 5.456,90 Zähler zu. Der Nasdaq Composite stieg um 12,16 Prozent auf 17.124,97 Einheiten, er verzeichnete sogar den höchsten Tagesgewinn seit 2001. Damit haben die Indizes die Kursverluste der vergangenen fünf Tage zu einem großen Teil wieder ausgebessert.
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Trump: Leute wurden aufgeregt
Donald Trump will nach eigenen Worten "faire Deals für alle" machen. Das sagte er am Mittwoch bei einer Veranstaltung vor dem Weißen Haus, nachdem er eine 90-tägige Zollpause für viele Länder angekündigt hatte - mit Ausnahme Chinas, für das er die Zölle auf 125 Prozent anheben wird. "Weit mehr als 75“ andere Länder würden mit ihm Handelsabkommen schließen wollen, so der US-Präsident
Auch die Volksrepublik wolle das: "China will einen Deal machen", sagte der Republikaner. "Sie wissen nur nicht so recht, wie sie es angehen sollen." Die Chinesen seien "ein stolzes Volk" und Präsident Xi Jinping "ein stolzer Mann", betonte Trump. Das Land werde aber "schon einen Weg finden".
Seinen Schwenk bei den internationalen Zöllen begründete er mit der Nervosität der anderen ("people were getting yippy"). Er habe andere Länder vor Gegenzöllen gewarnt. Man werde sehen, wie sich die Dinge entwickeln: "Man muss flexibel sein.“
Er sei jedenfalls überzeugt, dass "es wunderbar funktionieren wird". ("I think it’s going to work out amazing.”)
© APA/AFP/SAUL LOEBTrump spricht nach der Ankündung seiner Zollpause vor dem Weißen Haus zu Journalisten
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Trump vor Ankündigung der Zollpause: "Ein großartiger Zeitpunkt zum Kauf"
Nur wenige Stunden vor seiner überraschenden Kehrtwende und Ankündigung einer 90-tägigen bedingten Zollpause hatte US-Präsident Donald Trump Anleger zum Kauf von Aktien aufgerufen und auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social gepostet: "THIS IS A GREAT TIME TO BUY!!!“
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Eurokurs gibt Kursgewinne zurück
Der Euro hat am Mittwoch im US-Handel seine deutlichen Gewinne aus dem europäischen Geschäft nahezu vollständig wieder eingebüßt. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,0962 US-Dollar, nachdem sie in Europa am Nachmittag bis auf 1,1095 Dollar gestiegen war. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1045 (Dienstag: 1,0950) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9053 (0,9132) Euro gekostet.© APA/AFP/ANGELA WEISSDie US-Börsen ziehen nach der Ankündigung einer bedingten Zollpause kräftig an
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Tesla steigt um 20 Prozent, Nvidia, Amazon und Apple legten zweistellig zu
Laut US-Finanzminister Scott Bessent soll die 90-tägige Zollaussetzung Zeit für Verhandlungen geben. „Der Startschuss für eine Erholungsrally könnte damit gefallen sein“, sagte Experte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. „Investoren sollten sich allerdings vor Augen halten, dass der Zollstreit damit weiterhin alles andere als vom Tisch ist. Am Markt dürfte somit weiterhin die Devise lauten: 'Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.'“
Bei den Einzelwerten legten Titel, die zuvor stark gefallen waren, kräftig zu. Nach oben ging es unter anderem für Papiere aus dem Pharma-, Luftfahrt- und Finanzsektor. Tesla-Aktien kletterten um mehr als 20 Prozent und auch Nvidia, Amazon und Apple legten zweistellig zu. Die Ölpreise und Bitcoin stiegen nach der Ankündigung. Der Ausverkauf am US-Anleihemarkt ging jedoch weiter. Die Rendite zehnjähriger US-Bonds lag bei 4,423 Prozent nach 4,260 Prozent am Dienstag. „Es gibt Anzeichen dafür, dass die Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit der USA als Handelspartner leidet“, sagte Philippe Ferreira vom Vermögensberater Kepler Cheuvreux. Der „sichere Anlagehafen“ Gold setzte indes seinen Aufwärtskurs fort und verteuerte sich um 2,3 Prozent auf rund 3.052 Dollar je Feinunze.
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Erleichterung, aber keine Entwarnung
Analysten zeigten sich erleichtert über die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Zollpause, die vor allem die Finanzmärkte beruhigen könnte. „Sie haben die Pausentaste gedrückt, und der Markt jubelt“, sagte Alex Morris, Chefinvestor von F/M Investments. Entwarnung könne man aber nicht geben. Denn es sei unsicher, ob Verhandlungen binnen 90 Tagen zu einem Ergebnis führten. Unterdessen könnten die verunsicherten US-Konsumenten Waren hamstern, um sich vor steigenden Preisen einzudecken und die Inflation erst recht befeuern. Christopher Hodge, Chefökonom USA von Natixis, hält Deals von Trump mit anderen Ländern wie zu seiner ersten Amtszeit für möglich, als sich die Handelspartner zum Kauf bestimmter Waren verpflichteten.
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Merz: Aussetzung der US-Zölle ist Erfolg europäischer Geschlossenheit
CDU-Chef Friedrich Merz hat das vorübergehende Aussetzen der US-Zölle als Erfolg der Geschlossenheit der Europäer bezeichnet. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe Trump auch persönlich gesagt: „Wir sind entschlossen uns zu wehren“, sagt Merz in einem Interview mit dem TV-Sender RTL. „Und Sie sehen an diesem Beispiel: Geschlossenheit hilft“, fügt er hinzu. „Am besten machen wir alle zusammen im transatlantischen Handel Null Zölle. Dann ist das Problem gelöst.“
© EPA/HANNIBAL HANSCHKEFriedrich Merz am Mittwoch in Berlin
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Ölpreise springen ins Plus
Auch die Ölpreise sind nach der angekündigten Zollpause im US-Handel deutlich gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni stieg zuletzt um 1,15 US-Dollar auf 63,97 Dollar. Zuvor war der Brent-Preis erstmals seit Anfang 2021 unter die Marke von 60 Dollar gerutscht. Der Preis für die US-Sorte WTI kletterte zuletzt um 1,03 Dollar auf 60,61 Dollar.
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Frankfurter Börse im Späthandel massiv gestiegen
Die Frankfurter Börse hat am Mittwoch im nachbörslichen Handel massiv zugelegt, nachdem Trump eine 90-tägige Zollpause für Länder ohne Gegenzollmaßnahmen angekündigt hatte. Der L-DAX stand zuletzt bei 20.956,16 Punkten. Dies deutet einen Aufschlag von rund 6,5 Prozent zum DAX-Schlusskurs aus dem Xetra-Handel an. Im regulären Geschäft hatte der DAX 3,00 Prozent auf 19.670,88 Punkte verloren.
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Bitcoin springt über 81.000 US-Dollar
Der Bitcoin ist am Mittwoch nach neuen Aussagen von Präsident Donald Trump zur US-Zollpolitik über 81.000 US-Dollar geklettert. Zuletzt kostete er 81.300 Dollar. Vor den Äußerungen hatte der Bitcoin noch deutlich weniger als 78.000 Dollar gekostet.
Trump kündigte eine Zollpause für Länder an, die keine Maßnahmen gegen die Zollpolitik der Vereinigten Staaten ergriffen haben. Gleichzeitig verkündete er allerdings eine Erhöhung des Zollsatzes für Einfuhren aus China auf 125 Prozent.
Der Startschuss für eine Erholungsrallye könnte damit gefallen sein, schrieb Experte Timo Emden von Emden Research. Investoren sollten sich allerdings vor Augen halten, dass der Zollstreit damit weiterhin alles andere als vom Tisch sei. Am Markt dürfte somit weiterhin die Devise lauten: "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben".
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