Trump nach Attentat: "Kugel für die Demokratie eingefangen"

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"Ich bin ganz und gar kein Extremist", sagte Trump bei seinem ersten Auftritt nach dem Attentat.

Bei seinem ersten Wahlkampfauftritt seit dem auf ihn verübten Attentat hat US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump Bedenken zurückgewiesen, er sei eine Bedrohung für die Demokratie. 

"Letzte Woche habe ich mir eine Kugel für die Demokratie eingefangen", sagte Trump vor Anhängern im US-Bundesstaat Michigan am Samstag. "Ich bin ganz und gar kein Extremist." US-Präsident Joe Biden musste wegen seiner Corona-Infektion unterdessen weiter auf Wahlkampfauftritte verzichten.

Trump wies bei der Veranstaltungen Verbindungen zum "Project 2025" zurück, einem radikalen Programm der ultrakonservativen Heritage Foundation für einen kompletten Umbau des Regierungsapparats und eine drastische konservative Wende.

Zudem machte der Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei sich über die Rivalen der Demokratischen Partei lustig, die derzeit über einen möglichen Verzicht von Präsident Biden auf eine weitere Kandidatur diskutieren. "Sie haben keine Ahnung, wer ihr Kandidat ist", sagte Trump vor rund 12.000 Anhängern. 

Biden habe die Vorwahlen gewonnen "und jetzt wollen sie es ihm wegnehmen", argumentierte Trump. Für die Republikaner sagte der Ex-Präsident einen "monumentalen Erdrutschsieg" bei der Wahl im November voraus.

In seiner feurigen, aber wie gewohnt von vielen Abschweifungen geprägten Rede legte der Präsidentschaftskandidat seine kompromisslose Ansichten zur Einwanderung dar, verbreitete Unwahrheiten über die Kriminalität von Migranten und wiederholte die vielfach widerlegte Behauptung, die Demokraten hätten die von ihm gegen Biden verlorene Präsidentschaftswahl 2020 "manipuliert". 

Er brachte auch seine Bewunderung für ausländische Autokraten zum Ausdruck, darunter den "brillanten" chinesischen Präsidenten Xi Jinping, den er dafür lobte, dass er "1,4 Milliarden Menschen mit eiserner Faust" kontrolliere.

Es war Trumps erster Wahlkampfauftritt nach dem Attentat am vorigen Samstag und der erste nach seiner offiziellen Kür zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner auf dem Parteitag diese Woche. Trump hatte das Attentat bei einer Wahlkampfveranstaltung in Butler im Bundesstaat Pennsylvania knapp überlebt. Der 78-Jährige wurde von einer Kugel leicht am Ohr verletzt. Am Samstag trug er ein kleines, hautfarbenes Pflaster am rechten Ohr.

"Ich stehe nur durch die Gnade des allmächtigen Gottes vor Ihnen", sagte der Ex-Präsident der Menge. "Ich sollte jetzt nicht hier sein, aber es ist etwas ganz Besonderes passiert."

Trump ignorierte die nach dem Attentat selbst auferlegte Zurückhaltung und seinen Aufruf zur Einigkeit und verfiel wie gewohnt in spaltende Rhetorik. Er stieß Beleidigungen und Beschimpfungen aus, nannte Biden "dumm" und einen "schwachen alten Mann" und bezeichnete Vizepräsidentin Harris als "verrückt" und "durchgeknallt".

Bidens Wahlkampfteam tat Trumps Rede mit den Worten ab, dieser "gehe mit denselben Lügen hausieren" und führe "die gleiche Kampagne der Rache und Vergeltung".

Es war auch der erste Wahlkampfauftritt Trumps mit seinem Vizepräsidentschaftskandidaten J. D. Vance. Der US-Senator aus Ohio heizte der Menge vor dem Auftritt des Ex-Präsidenten einen und teilte gegen seine demokratische Konkurrentin Harris aus. "Ich habe im Marine Corps der Vereinigten Staaten gedient und ein Unternehmen aufgebaut. Was zum Teufel haben Sie getan, außer einen Scheck zu kassieren?", fragte Vance an Harris gerichtet.

Derweil wuchs weiter der Druck auf Biden, auf seine Kandidatur zu verzichten. Der Amtsinhaber steht seit seinem fahrigen und wirren Auftritt im Fernsehduell mit Trump Ende Juni massiv unter Druck. Inzwischen haben mehr als 30 Mitglieder des Repräsentantenhauses und vier Senatoren der Demokraten Biden öffentlich zum Rückzug aufgerufen.

Forderungen nach einem Ausstieg aus dem Rennen um das Weiße Haus erteilte der nun auch noch an Corona erkrankte Biden am Freitag erneut eine Absage. Er kündigte an, nach seiner Corona-Erkrankung in der kommenden Woche seine Wahlkampftermine wieder aufnehmen zu wollen.

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