Im Würgegriff der Islamisten: Die ungewisse Zukunft der Kurden in Syrien

Im Würgegriff der Islamisten: Die ungewisse Zukunft der Kurden in Syrien
Nach der Machtübernahme der islamistischen HTS ist die Zukunft der kurdischen Autonomieregion ungewiss. Die Gefängnisse voller IS-Kämpfer bilden ein zusätzliches Sicherheitsrisiko – für die ganze Welt.

Männer und Kinder sind auf den Straßen, versammeln sich um die "neue", alte syrische Flagge, mit grünem Streifen und drei roten Sternen, die auf die Zeit Syriens vor dem Assad-Regime zurückgeht und stets als Zeichen der Rebellen galt. Nach dem Regimesturz wurde die Flagge auch in der kurdischen Autonomieregion Nordostsyrien gehisst, neben der Flagge Kurdistans

Die Aufnahmen stammen aus der nordsyrischen Stadt Raqqa; im Hintergrund ruft jemand "Allahu akbar", die arabische Lobpreisung Gottes. Dann schießt plötzlich ein schwarz gekleideter Mann mit einem Maschinengewehr in die Menge, es sind Schreie zu hören. Mehr als 40 Menschen, auch Kinder, sollen verletzt worden sein.

Was genau am Donnerstag in Raqqa passierte, ist noch unklar. Die Lage ist unübersichtlich; Berichten zufolge soll es zu teils gewaltsamen Protesten gegen die kurdischen Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) gekommen sein, sie haben das Sagen in der Autonomieregion. SDF-Soldaten sollen daraufhin auf die Menge geschossen haben. Jedenfalls fest steht, dass das Ende der Herrschaft von Bashar al-Assad und die Machtübernahme der islamistischen Hayat Tahrir al-Sham (HTS) auch die Kurden unter Druck setzt – von innen und außen.

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