Erdoğans Krieg gegen die kurdische Bevölkerung

Erdoğans Krieg gegen die kurdische Bevölkerung
Während die Welt auf Gaza blickt, bombardiert die Türkei Ziele im Nordosten Syriens und im Norden Iraks. Was dahinter steckt.

von Juri Wegner 

"Jedes Haus in Nord-Ost-Syrien ist betroffen." Mit diesen Worten richtet sich Bedran Çiya Kurd, der außenpolitische Sprecher der autonomen Selbstverwaltung Nord-Ost-Syriens, auch Rojava genannt, bei einer Pressekonferenz Anfang Oktober an die Öffentlichkeit. Er meint damit den bis heute anhaltendende Beschuss der Türkei durch Drohnen, Kampfjets und Artillerie und die partielle Besetzung der kurdischen Gebiete seit 2016.

Nun ist der Konflikt erneut aufgeflammt und die Zahlen ziviler Todesopfer und Schwerverletzter steigen seitdem stetig. Das türkische Militär begann zuletzt mit Luftangriffen auf die kurdischen Gebiete, bei denen der türkische Staat gemeinsam mit jihadistischen Söldnertruppen insgesamt 580 Luft- und Bodenangriffe in der Region durchführte und rund 80 Prozent der Infrastruktur zerstörte.

Ali Ali, ein syrischer Journalist und Menschenrechtsaktivist, der vor Kurzem im Parlament in Wien die Lage vor Ort schilderte, berichtet: "Die türkischen Angriffe treffen zivile Ziele wie Schulen und Krankenhäuser, Zivilfahrzeuge und Fabriken." Die Bilder, die er zeigte, untermauerten den Schrecken und zeigten das Ausmaß der Zerstörung. Entgegen internationaler Medienberichte behauptet die türkische Regierung jedoch, allein Standorte kurdischer Sicherheitskräfte anzugreifen.

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