Nach jahrelanger Kritik: Abdullah-Zentrum verlässt Österreich

Nach jahrelanger Kritik: Abdullah-Zentrum verlässt Österreich
Der Amtssitz in Wien wandert laut KURIER-Informationen ab, in die Schweiz. Nun stellt sich die Frage, ob Österreich Mitglied des Dialogzentrums bleiben will.

Es dürfte das Ende eines knappen Jahrzehnts voller Missverständnisse sein: Das König-Abdullah-Zentrum (KAICIID) wird Österreich verlassen und nach Genf umsiedeln, wie der KURIER aus regierungsnahen Kreisen erfuhr. Die Entscheidung dafür ist vergangene Woche bei einem Treffen der Direktoren und Mitgliedsstaaten gefallen. Auch die Grünen ließen zuletzt in einer Aussendung wenig Spielraum für Interpretationen: "Wie es aussieht, wird das KAICIID allerdings von Wien nach Genf verlegt."

Die Grünen positionierten sich seit Jahren öffentlich gegen das Dialogzentrum im Palais Sturany an der Wiener Ringstraße. Sie demonstrieren heute, dem 19. Juni, wieder vor dem Gebäude gegen Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien. Die Verhaftung des Regime-kritischen, saudischen Bloggers Raif Badawi jährt sich zum neunten Mal.

Das "Feigenblatt"

Was hat ein interreligiöses Dialogzentrum damit zu tun? Das Abdullah-Zentrum wurde zwar von den Mitgliedsstaaten Österreich, Spanien und Saudi-Arabien mit Sitz in Wien gegründet – der Vatikan hat Beobachterstatus. Finanziert hat es bisher aber ausschließlich Saudi-Arabien.

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