Zwischen Alltag und Luftalarm: Das Leben in Israels nördlichen Geisterstädten

Zwischen Alltag und Luftalarm: Das Leben in Israels nördlichen Geisterstädten
Auch abseits des Gazastreifens landen Raketen: Im Norden beschießen Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz einander aus der Luft. Viele Häuser stehen leer, aber nicht alle. Ein Lokalaugenschein.

Randvoll ist der See Genesareth wie schon seit Jahren nicht mehr. Trotz der Sommerhitze grünt Galiläa, Israels Toskana, wie im Frühjahr. Die Sonne kennt keine Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Sie scheint auf alle: Libanesen, Israelis, Soldaten, Terroristen, Bauern und Beamte. 

Nicht aber auf Hunderttausende, die auf beiden Seiten der Grenze aus ihren bedrohten Häusern flüchteten. Gleich nachdem die schiitische Hisbollah-Miliz damit begonnen hatte, Israels Norden zu beschießen, aus Solidarität mit der islamistischen Hamas, die am 7. Oktober mit einem blutigen Überfall auf Israels Süden den Krieg eröffnet hatte.

Schon die Bäume machen klar: Hier stimmt etwas stimmt

Bis zur Autobahn leuchten rote Früchte aus den Obsthainen. Und schon ist klar: Hier stimmt etwas nicht. Bunte Früchte hängen in einer geregelten Landwirtschaft nicht an Bäumen. Sie liegen im Supermarkt. Große Teile der Ernte wurden in diesem Kriegsjahr nicht eingebracht. Es fehlen Arbeitskräfte. Felder liegen unter Beschuss. 

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