Liveticker: Iran aktiviert Luftabwehr aus Sorge vor Angriff

Raketenabwehr
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Die israelische Armee hat erneut den Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut aus der Luft angegriffen. Unterdessen wurden Geschosse aus Gaza Richtung Israel abgefeuert. Und die iranische Regierung warnt Israel vor einer Eskalation. Die aktuellen Entwicklungen in Nahost im Liveblog.

In Erwartung eines israelischen Gegenschlags hat die iranische Regierung vor einer Eskalation gewarnt. Die Islamische Republik Iran werde nicht aufhören, ihr Recht auf Selbstverteidigung zu wahren, sagte Regierungssprecherin Fatemeh Mohajerani der Nachrichtenagentur IRNA. Mit Blick auf den Raketenangriff des Iran vergangene Woche fügte sie hinzu: "Wir hoffen, dass das zionistische Regime eine ausreichende Abschreckung erhalten hat und seine Grenzen nicht überschreitet."

Vor knapp einer Woche hatten die Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht, rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff erfolgte nach einer Reihe von gezielten Tötungen durch Israel, die sich gegen zentrale Akteure im iranischen Netzwerk nicht-staatlicher Verbündeter richteten. Israel hatte Vergeltung angekündigt.

Israel ist somit in einen Mehrfrontenkrieg verwickelt. Denn seit dem 7. Oktober des Vorjahres führt das Land Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen. Auch in Syrien fliegt die israelische Luftwaffe regelmäßig Einsätze. Und auch der Iran hatte Israel erst vor Tagen mit dutzenden von Raketen angegriffen. 

Der KURIER berichtet live.

Eskalation im Nahen Osten

Eine Million im Libanon auf der Flucht: Wo finden sie Schutz? Vor dem Flächenbrand in Nahost: Wie wird Israel reagieren? Hassan Nasrallah: Politiker, Prediger, Pate des Terrors Pager-Explosionen im Libanon: Kriegsverbrechen oder rechtmäßige Militäraktion? Pager-Explosion im Libanon: Was wollte Israel damit erreichen?
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Krieg in Nahost

  • |Julia Deutsch

    Türkei kündigt Evakuierungen aus Libanon an

    Die Türkei will nach Angaben ihres Außenministeriums für Evakuierungen aus dem Libanon noch an diesem Dienstag zwei Schiffe der Marine Richtung Beirut schicken. Am Mittwoch sollen dann türkische Staatsangehörige, die einen Antrag zum Verlassen des Libanon über den Seeweg gestellt haben, aufgenommen werden. Wenn nötig, würden die Evakuierungen auch in den darauffolgenden Tagen fortgesetzt. Auf den Schiffen sei Platz für insgesamt 2.000 Passagiere, hieß es.

    Wegen der zugespitzten Lage im Nahen Osten hat unterdessen Großbritannien - wie andere Länder auch - vorsichtshalber die Angehörigen seiner Botschaftsmitarbeiter in Israel aus dem Land gebracht. Es handle sich um eine vorübergehende Maßnahme, hieß es in den aktualisierten Reisehinweisen des britischen Außenministeriums für Israel. "Unsere Mitarbeiter bleiben vor Ort."

  • |Julia Deutsch

    Iran aktiviert Luftabwehr in Isfahan

    Die iranischen Revolutionsgarden haben nach eigenen Angaben die Luftabwehr in der Kulturmetropole Isfahan aktiviert. Mehrere Explosionen hatten nachts in Erwartung eines israelischen Angriffs Sorgen geschürt.

    Dem staatlichen Rundfunk zufolge handelte es sich um ein Verteidigungsmanöver. Die iranische Nachrichtenagentur Fars berichtete unter Berufung auf eine Quelle der Revolutionsgarden, dass die Luftabwehrsysteme nach Sichtung eines "leuchtenden Objekts" reagiert hätten. Laut dem Bericht war dies keine geplante Übung und es bestand kein Feindkontakt.

    Vor knapp einer Woche hatten die Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht, rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff kam nach einer Reihe gezielter Tötungen durch Israel, die sich gegen zentrale Akteure in Irans Netzwerk nicht-staatlicher Verbündeter richteten. Israel hatte Vergeltung angekündigt.

    Die Millionenstadt Isfahan im Zentrum des Landes gilt mit ihrer persisch-islamischen Architektur als eines der beliebtesten Touristenziele des Iran. Rund um die Stadt befinden sich zudem wichtige Einrichtungen der Verteidigungsindustrie und des Atomprogramms. Bereits zu Jahresbeginn waren Rüstungsbetriebe in der Stadt Ziel einer Sabotageaktion.

  • |Daniela Wahl

    Gedenken an Hamas-Opfer in Deutschland

    Am Jahrestag des Angriffs der Terrororganisation Hamas auf Israel wird am Montag in Berlin und anderen deutschen Städten an die Opfer erinnert. Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird bei einem interreligiösen Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin-Charlottenburg zu den Anwesenden sprechen. Bundeskanzler Olaf Scholz forderte, dass die schiitische Hisbollah-Miliz und der Iran den Beschuss Israels mit Raketen sofort einstellen müssten.

    Es müsse ein Flächenbrand in der Region verhindert werden, sagte Scholz am Montag in einer Rede auf einer Nachhaltigkeitskonferenz in Hamburg mit Hinweis auf die bewaffneten Konflikte im Gazastreifen und im Libanon. "Die iranischen Raketenangriffe auf Israel sind eine weitere Eskalation in einer ohnehin angespannten Lage", fügte der SPD-Politiker hinzu. Man unterstütze die Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und Libanon. Gleichzeitig setzte sich Scholz für einen Waffenstillstand im Gazastreifen ein. "Die Terroristen der Hamas müssen bekämpft werden", sagte Scholz. Deutschland stehe an der Seite Israels. Aber ein Jahr Krieg habe auch "unvorstellbares Leid über die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen gebracht".

  • |Daniela Wahl

    Geiselangehörige demonstrierten vor Netanjahus Haus

    Dutzende Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln sowie ihre Sympathisanten haben vor dem Haus von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu demonstriert. Um 6.29 Uhr, der genauen Uhrzeit vor einem Jahr, als die Hamas und andere extremistische Gruppen aus dem Gazastreifen den Süden Israels überfallen hatten, ließen die Kundgebungsteilnehmer am Montag zwei Minuten lang eine "Weckruf-Sirene" heulen. Danach sangen sie die Nationalhymne, berichtete Channel 13 News.

    Die Teilnehmer des Protests forderten Netanyahu dazu auf, eine Vereinbarung zu treffen, um die noch rund 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas freizubekommen. 

  • |Daniela Wahl

    Iranische Regierung warnt Israel vor Eskalation

    In Erwartung eines israelischen Gegenschlags hat die iranische Regierung vor einer Eskalation gewarnt. Die Islamische Republik Iran werde nicht aufhören, ihr Recht auf Selbstverteidigung zu wahren, sagte Regierungssprecherin Fatemeh Mohajerani der Nachrichtenagentur IRNA. Mit Blick auf den Raketenangriff des Iran vergangene Woche fügte sie hinzu: "Wir hoffen, dass das zionistische Regime eine ausreichende Abschreckung erhalten hat und seine Grenzen nicht überschreitet."

    Vor knapp einer Woche hatten die Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht, rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff erfolgte nach einer Reihe von gezielten Tötungen durch Israel, die sich gegen zentrale Akteure im iranischen Netzwerk nicht-staatlicher Verbündeter richteten. Israel hatte Vergeltung angekündigt.

    Die iranischen Revolutionsgarden wiesen unterdessen Gerüchte über den Tod eines Generals der höchsten Führungsebene zurück. "Viele fragen uns, wie es General (Esmail) Qaani geht. Er ist bei guter Gesundheit und aktiv", sagte Brigadegeneral Iraj Masjedi bei einer Pressekonferenz in Teheran. "Manche sagen, wir sollten eine Erklärung abgeben. Warum eine Erklärung? Es gibt keinen Grund für eine solche Maßnahme", zitierte ihn die iranische Agentur Mehr.

  • |Daniela Wahl

    Israelische Armee verstärkte Truppen im Libanon mit Division

    Die israelische Armee hat ihre Truppenstärke im Libanon nach eigenen Angaben erhöht. Wie die Armee am Montag mitteilte, wurde eine weitere Division zur Teilnahme an Einsätzen gegen Hisbollah-Ziele im Libanon entsandt. Die Soldaten der 91. Division begannen demnach "mit örtlich begrenzten und gezielten Einsätzen im Südlibanon". Es ist die dritte Truppengruppierung in Divisionsstärke, die gegen die Hisbollah eingesetzt wird.

  • |Daniela Wahl

    Pressestimmen: "Israel führt Krieg, um Frieden zu schließen"

    Auch die internationale Presse beschäftigte sich mit dem Gedenktag:

  • |Daniela Wahl

    Auch in Österreich wird Jahrestag von Hamas-Massaker gedacht

    Auch in Österreich wird am Montag des Hamas-Massakers an Israel vom 7. Oktober 2023 gedacht. Zum Anlass des Jahrestags wird das Parlament in den Farben der israelischen Flagge bestrahlt.

    In Wien ist am Montagabend eine Kundgebung der Israelitischen Kultusgemeinde auf dem Ballhausplatz geplant. Dabei sollen unter anderem der Schauspieler Cornelius Obonya sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik sprechen. Unter anderen haben sich Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) und Kultur- und Beamtenminister Werner Kogler (Grüne) angesagt. Außerdem sind mehrere pro-palästinensische Versammlungen angemeldet. Anders als in anderen Ländern sollen diese aber nicht verboten werden. Sollten sich strafbare Handlungen im Zuge der Veranstaltungen ereignen, werde die Polizei "konsequent einschreiten", hieß von Seiten der Wiener Polizei.

    Edtstadler erklärte in einem Statement zum Jahrestag: "Wir sind heute in Gedanken bei den Familien der Opfern, bei denen, die geliebte Menschen verloren haben, und bei denen, die noch immer in Angst um ihre Angehörigen leben." Die Existenz Israels sei mehr denn je bedroht. "Darum wird sich Österreich auch weiterhin für die Sicherheit Israels und der Jüdinnen und Juden weltweit einsetzen."

  • |Daniela Wahl

    Israel gedenkt Opfer des Hamas-Angriffs vor einem Jahr

    In Israel haben am Montag die Gedenkfeiern zum ersten Jahrestag des Hamas-Überfalls begonnen. Zum Auftakt hielt nahe dem Kibbuz Reim, wo vor einem Jahr mehr als 370 Teilnehmer des Nova-Musikfestivals getötet wurden, eine Menschenmenge um 06.29 Uhr Ortszeit - dem Beginn des beispiellosen Angriffs der militanten Palästinenserorganisation am 7. Oktober 2023 - eine Schweigeminute ab.

    Vor Beginn der Schweigeminute waren minutenlang die hypnotischen Klänge des letzten Musikstücks zu hören, das vor einem Jahr bei dem Festival gespielt wurde - bevor die Musik abrupt abbrach. Unter den Teilnehmern der Gedenkveranstaltung waren zahlreiche Angehörige der Opfer, viele in Tränen. Väter sprachen das Totengebet für ihre bei dem Festival getöteten Söhne, Trauernde entzündeten Kerzen.

    Während der Gedenkfeier waren aus dem nahen, abgeriegelten Gazastreifen Schüsse und der Motorenlärm eines Kampfhubschraubers zu hören.

  • |Daniela Wahl

    Geschosse aus Gaza Richtung Israel abgefeuert

    Nur Minuten nach dem Beginn der Gedenkfeiern zum Jahrestag des beispiellosen Überfalls der Hamas auf Israel sind nach Angaben der israelischen Armee mehrere Geschosse aus dem Gazastreifen abgefeuert worden. "Nach dem Ertönen der Sirenen um 06.31 Uhr in mehreren Gemeinden in der Nähe des Gazastreifens wurden vier Geschosse identifiziert, die aus dem südlichen Gazastreifen kamen", erklärte die Armee am Montag. Drei der Geschosse wurden demnach von der Luftwaffe abgefangen.

    Zudem sei ein heruntergefallenes Projektil auf offener Fläche entdeckt worden. Zu dem Beschuss bekannt sich umgehend der bewaffnete Arm der Hamas. Die Ezzedin al-Qassam-Brigaden erklärten, ihre Kämpfer hätten Geschosse auf "feindliche Ansammlungen" an den Grenzübergängen Rafah und Kerem Shalom sowie im Kibbuz Holiz nahe der Grenze zum Gazastreifen abgefeuert.

  • |Daniela Wahl

    Israels Armee attackiert Hamas-Kommandozentrale in Gaza

    Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas angegriffen. Sie habe sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens auf dem Gelände des Shuhada Al-Aqsa-Krankenhauses befunden, hieß es Montagnacht. In demselben Gebiet hatte die Armee nach eigenen Angaben vom Vortag Kommandozentralen angegriffen, die sich einer früheren Schule und einer früheren Moschee befunden hätten.

    Man habe vor dem erneut "präzisen" Angriff" zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, erklärte die Armee. Die Kommandozentralen seien zur Planung und Ausführung von Terroranschlägen gegen Israels Soldaten und den Staat Israel genutzt worden. Dies sei ein weiteres Beispiel für den systematischen Missbrauch der zivilen Infrastruktur durch die Hamas, die damit gegen internationales Recht verstoße, wurde betont. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.

  • |Daniela Wahl

    Beschuss zwischen Israels Armee und Hisbollah geht weiter

    Die israelische Armee hat die Geheimdienstzentrale der Hisbollah in der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Wie das Militär in der Nacht auf Montag mitteilte, hätten Kampfflugzeuge außerdem Kommandozentralen sowie weitere "terroristische Infrastruktur" der proiranischen Schiitenmiliz attackiert. Zuvor seien außerdem erneut Waffenlager der Hisbollah in der Umgebung der Hauptstadt bombardiert worden. Die Hisbollah wiederum setzte ihren Beschuss von Nordisrael fort.

    Nach Angaben des israelischen Militärs wurden Sonntagabend zunächst ungefähr fünf Raketen auf die Hafenstadt Haifa abgefeuert. Trotz Abwehrfeuer seien Projektile in dem Gebiet eingeschlagen. Der Fall werde untersucht, hieß es. Laut der "Times of Israel" wurden fünf Menschen in Haifa durch Granatsplitter verletzt. Bilder zeigten Schäden auf einer Straße. Darauf folgten weitere 15 Raketen aus dem Libanon, von denen einige laut dem Militär abgefangen wurden. Andere gingen nieder. In der Stadt Tiberias wurde laut der Times of Israel eine Person verletzt. Andere Quellen sprachen von insgesamt zehn Verletzten auf israelischer Seite.

  • |Daniela Wahl

    USA erwarten Israels Verteidigungsminister am Mittwoch

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin will seinen israelischen Amtskollegen Yoav Gallant am 9. Oktober empfangen. Bei dem Treffen im Pentagon sollten sicherheitspolitische Entwicklungen im Nahen Osten erörtert werden, teilt das US-Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Gallant hatte zuvor dem Iran im Falle einer Attacke mit israelischen Gegenangriffen wie denen im Gazastreifen und Beirut gedroht.

    "Die Iraner haben die Fähigkeiten der Luftwaffe nicht beeinträchtigt - kein Flugzeug wurde beschädigt, keine Staffel wurde außer Dienst gestellt", erklärte Gallant am Sonntag. Er bezog sich damit auf den iranischen Raketenangriff am Dienstagabend, bei dem zwei Stützpunkte der israelischen Luftwaffe getroffen worden waren. "Wer glaubt, dass ein bloßer Versuch, uns zu schaden, uns von Maßnahmen abhalten wird, sollte einen Blick auf (unsere Erfolge) in Gaza und Beirut werfen", erklärte Gallant weiter.

  • |Daniela Wahl

    Iran hob Flugbeschränkungen wieder auf

    Der Iran hat die am Nachmittag verhängten Flugbeschränkungen am Sonntagabend vorzeitig aufgehoben. Die Sicherheit sei wieder gewährleistet, hieß es zur Begründung. Das meldete die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweise auf iranische Staatsmedien. Beobachter hatten befürchtet, dass die ursprünglich verhängte Maßnahme auf einen bevorstehenden israelischen Gegenangriff hindeuten könne.

    "Ab 21.00 Uhr Ortszeit (19.30 Uhr MESZ) heute Abend bis 06.00 Uhr (04.30 Uhr MESZ) wurden alle Flüge im Land gestrichen", war zuvor ein Behördensprecher von der Nachrichtenagentur ISNA zitiert worden. Offiziell waren "betriebliche Einschränkungen" als Grund angeführt worden. Weitere Details wurden nicht genannt.

    Bereits in der vergangenen Woche hatte der Iran nach den Raketenangriffen auf Israel für fast 48 Stunden seinen Luftraum gesperrt. Aber auch nachdem die Sperre wieder aufgehoben wurde, gab es fast keine internationalen Flüge von und nach Teheran.

  • |Daniela Wahl

    Israel gedenkt am Montag der Opfer des Hamas-Überfalls

    Ein Jahr nach dem brutalen Überfall der radikalislamischen Hamas gedenkt Israel am Montag der Opfer des schwersten Angriffs auf sein Territorium seit seiner Staatsgründung. Wegen der verschärften Sicherheitslage finden viele Veranstaltungen mit begrenzter Teilnehmerzahl statt. Präsident Yitzhak Herzog wird einen Gedenkgottesdienst in der Stadt Sderot im Süden Israels leiten. Weitere Gedenkveranstaltungen sind unter anderem in den Kibbuzim Beeri, Kfar Aza und Reim geplant.

    Am Abend findet in Tel Aviv eine von den Geisel-Familien organisierte Gedenkfeier statt. Mehrere Überlebende des Hamas-Überfalls vom 7. Oktober vor einem Jahr, bei dem 1205 Menschen getötet und 251 weitere in den Gazastreifen verschleppt wurden, hatten sich zuvor gegen eine Teilnahme an einer offiziellen Zeremonie ausgesprochen. Eine im Voraus aufgezeichnete offizielle Gedenkfeier soll ebenfalls am Abend ausgestrahlt werden. Es wird zudem erwartet, dass sich Regierungschef Benjamin Netanyahu mit einer Fernsehansprache an die Nation wendet. Gedenkfeiern finden auch weltweit unter anderem in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Spanien und der Schweiz statt.

  • |Daniela Wahl

    Tote und Verletzte nach israelischem Angriff im Libanon

    Bei einem israelischen Angriff im Libanon sind laut libanesischem Gesundheitsministerium am Sonntag mindestens sechs Menschen getötet worden. Weitere 13 seien verletzt worden, als israelische Kampfflugzeuge den Ort Kayfun im Libanon-Gebirge angriffen. Kayfun ist eines der wenigen muslimisch-schiitischen Dörfer in der Gegend. Es ist bereits der zweite Angriff in dem Gebiet in dieser Woche. Israel hatte diese Woche eine Bodenoffensive im Libanon begonnen.

  • |Manuel Simbürger

    Iran auf israelischen Gegenangriff vorbereitet

    Die Führung in Teheran hat iranischen Medienberichten zufolge für den Fall eines israelischen Gegenangriffs bereits Vorbereitungen für einen weiteren iranischen Angriff auf Israel getroffen. Der "Plan für die notwendige Antwort auf eine mögliche Aktion" Israels sei "komplett fertig", berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim am Sonntag unter Berufung auf Militärkreise. "Wenn Israel handelt, wird der iranische Gegenangriff ausgeführt", zitierte das Medium Militärkreise.

    Demnach verfügt der Iran über "eine Liste mit vielen israelischen Zielen". Der iranische Großangriff vom vergangenen Dienstag habe "gezeigt, dass wir jeden Punkt, den wir wollen, dem Erdboden gleichmachen können", hieß es in Militärkreisen laut Tasnim weiter.

    Der iranische Außenminister Abbas Araghchi warnte am Samstag, dass sein Land auf einen israelischen Angriff mit einer "noch stärkeren Reaktion" antworten werde. Auf jeden israelischen Angriff werde es eine "proportionale und ähnliche und sogar stärkere Reaktion des Iran geben", sagte Araghchi bei einem Besuch in der syrischen Hauptstadt Damaskus, wo er mit Machthaber Bashar al-Assad - einem Verbündeten Teherans - zusammengetroffen war.

  • |Manuel Simbürger

    Frankreichs Reaktion auf Netanyahu

    Nachdem Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu die Forderung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach einem Lieferstopp von Waffen an Israel, die im Gazastreifen zum Einsatz kommen, als "Schande" bezeichnet hat, bemüht sich Paris um Schadensbegrenzung. Frankreich bleibe Israels unerschütterlicher Freund, betonte der Präsidentenpalast. Man bedauere die "übertriebenen" Worte Netanyahus.

    Macrons Büro versicherte, dass Frankreich dem Iran oder einem Stellvertreter des Landes nicht erlauben würde, Israel anzugreifen. Gleichzeitig sei der Präsident der Ansicht, dass die dringende Notwendigkeit bestehe, eine Eskalation in der Region zu verhindern. Dazu gehöre ein sofortiger Waffenstillstand im Gazastreifen. In diesem Zusammenhang habe der Präsident ein Ende jener Waffenexporte an Israel gefordert, die für den Einsatz im Gazastreifen bestimmt seien.

    Macron hatte im Radiosender France Inter gesagt, es sei vorrangig, zu einer politischen Lösung zurückzukehren und Waffenlieferungen für die Kämpfe im Gazastreifen einzustellen. Netanyahu reagierte darauf mit scharfer Kritik. In einer Videobotschaft auf X erklärte er: "Während Israel die vom Iran angeführten Kräfte der Barbarei bekämpft, sollten alle zivilisierten Länder fest an der Seite Israels stehen. Doch Präsident Macron und andere westliche Führer fordern jetzt Waffenembargos gegen Israel, Schande über sie!"

  • |Manuel Simbürger

    21 Tote bei israelischem Luftangriff im Gazastreifen

    Bei einem israelischen Luftangriff auf eine als Notunterkunft genutzte Moschee im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 21 Menschen getötet worden. Außerdem sei bei dem Angriff in Deir al-Balah im Zentrum des Palästinensergebietes "eine große Anzahl" von Menschen verletzt worden, erklärte ein Sprecher des Zivilschutzes im Gazastreifen am Sonntag. In der Moschee vor dem Tor zum Al-Aqsa-Märtyrer-Krankenhaus hatten demnach Geflüchtete Unterkunft gefunden.

    Das israelische Militär erklärte seinerseits, es habe "einen präzisen Schlag gegen Hamas-Terroristen ausgeführt, die in einem Kommando- und Kontrollzentrum" in der Moschee tätig seien. Dies sei ein weiteres Beispiel für den systematischen Missbrauch der zivilen Infrastruktur durch die Hamas, die damit gegen internationales Recht verstoße, hieß es. Man habe vor den "präzisen" Angriffen zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, erklärte die Armee weiter.

  • |Manuel Simbürger

    Wieder heftige israelische Angriffe im Süden Beiruts

    Die israelische Armee hat nach libanesischen Angaben Samstagabend erneut heftige Luftangriffe im Süden von Beirut ausgeführt. Es seien vier "sehr gewaltsame" Angriffe gegen die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt geflogen worden, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. AFP-Korrespondenten hörten mehrere Explosionen im Süden Beiruts und sahen dort Rauchwolken aufsteigen, Krankenwagen eilten zum Ort des Geschehens.

    Eine dpa-Reporterin in Beirut berichtete von mehr als 20 schweren Angriffen. Scheinbar sei ein Waffenlager nahe des Flughafens getroffen worden. Die Explosionen seien über der ganzen Stadt zu hören gewesen. Ein AFP-Korrespondent in der Gegend von Sabra nahe der südlichen Vororten Beiruts sah Dutzende Menschen auf den Straßen. Eine trugen Taschen und flüchteten zu Fuß oder auf Motorrädern, während im Hintergrund Explosionen ertönten.

    Vor dem Angriff seien israelische Aufklärungsdrohnen im Tiefflug unterwegs gewesen, wurde mitgeteilt. Die israelische Armee hatte zuvor Einwohner der südlichen Vororte Beiruts aufgefordert, mehrere dortige Wohngegenden zu verlassen. Dies sei zur "eigenen Sicherheit" der Bewohner und ihrer Familien notwendig, hieß es in dem Aufruf.

    Die Hisbollah hatte laut israelischer Armee zuvor wieder Israel beschossen. Nach Ertönen der Sirenen kurz nach Mitternacht im Raum der Stadt Kiriat Shmona in Nordisrael seien etwa 30 Geschosse identifiziert worden, die in israelisches Gebiet eingedrungen seien. Einige seien abgefangen worden, andere niedergegangen. Andere Quellen sprachen von rund 130 Flugkörpern, die in Richtung Israel gefeuert worden seien. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • |Manuel Simbürger

    Tausende demonstrieren in Israel wieder für Geisel-Deal

    Kurz vor dem ersten Jahrestag des Hamas-Massakers am 7. Oktober haben in Israel wieder Tausende für einen Deal mit der Hamas über die Freilassung der verbliebenen Geiseln demonstriert. Die Kundgebungen waren nicht so groß wie sonst oftmals, weil es vielerorts Beschränkungen bei Versammlungen gibt. Hintergrund ist die Sicherheitslage im Land.

    Bei der Kundgebung in der Küstenmetropole Tel Aviv waren israelischen Medien zufolge rund 2.000 Demonstranten - so viele sind in Zentralisrael derzeit auch nur erlaubt. Das Heimatfrontkommando hatte die Teilnehmerzahl von Veranstaltungen im Freien in der Region noch am Abend um 1.000 Personen erhöht. Auch in vielen anderen Orten im Land gab es wieder Proteste für ein Abkommen, das auch eine Waffenruhe im Gazakrieg vorsieht. "Ein Jahr und sie sind immer noch nicht hier", war auf einem Plakat bei der Kundgebung in Tel Aviv zu lesen.

    Angehörige der Geiseln werfen Ministerpräsident Benjamin Netanyahu vor, einen Deal mit der Hamas zu sabotieren und sich den Forderungen seiner ultrareligiösen und rechtsextremen Koalitionspartner zu beugen. Diese sind gegen Zugeständnisse an die Islamistenorganisation. Netanyahu ist auf sie für sein politisches Überleben angewiesen. Viele Demonstranten fürchten zudem, dass das Schicksal der Geiseln angesichts der Kämpfe im Libanon vergessen wird.

  • |Julia Deutsch

    Netanyahu: Israel wird auf iranische Angriffe reagieren

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat eine israelische Reaktion auf den jüngsten iranischen Raketenangriff bekräftigt. "Kein Land der Welt würde einen solchen Angriff auf seine Städte und Bürger akzeptieren", sagte der Regierungschef in einer Ansprache. "Israel hat die Pflicht und das Recht, sich zu verteidigen." Das Land werde auf die iranischen Angriffe reagieren. Zum Zeitpunkt oder zur Art der Reaktion äußerte sich Netanjahu nicht.

    Der Ministerpräsident gab zugleich an, Israels Armee habe bei ihren Angriffen auf das Nachbarland "einen großen Teil" des Raketenarsenals der libanesischen Hisbollah-Miliz zerstört. Die Bedrohung durch die Schiitenorganisation sei aber noch nicht vollständig beseitigt. Nach Angaben Netanyahus plante die Hisbollah ein noch größeres Massaker in Nordisrael als das der Hamas vor rund einem Jahr im Süden des Landes. Israel habe die Hisbollah-Kommandanten, die das vorgehabt hätten, aber getötet.

    "Während Israel gegen die von Iran angeführten Kräfte der Barbarei kämpft, sollten alle zivilisierten Länder fest an Israels Seite stehen", forderte der Regierungschef. Während westliche Staats- und Regierungschefs Waffenembargos gegen Israel forderten, verhänge der Iran kein solches Embargo etwa gegen die Hisbollah oder die Houthi-Miliz im Jemen. "Diese Terrorachse steht zusammen."

  • |Julia Deutsch

    Reaktion Netanyahus auf Macrons Waffen-Lieferstopp

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu kritisierte Emmanuel Macrons Forderung scharf und bezeichnete sie als "Schande". "Israel wird mit oder ohne Sie gewinnen", sagte er nach Angaben seines Büros.

  • |Julia Deutsch

    Israels Präsident spricht über Jahrestag des Hamas-Massakers

    Kurz vor dem ersten Jahrestag des Hamas-Massakers am 7. Oktober hat Israels Präsident Yitzchak Herzog angekündigt, den Hass in der Region überwinden zu wollen. "Wir haben unsere tiefe Sehnsucht und unser Streben nach Frieden mit unseren Nachbarn nicht aufgegeben", sagte Herzog in einer Ansprache. "Wir sind ein Volk mit der Kraft, uns immer wieder gegen Hass zu erheben." Er betonte: "Wir werden nicht aufhören zu glauben, dass eine bessere Welt möglich ist." Israels Präsident erinnerte zugleich daran, dass die Wunden der Menschen im Land noch immer nicht vollständig heilen könnten. "Weil Geiseln immer noch gefoltert werden, hingerichtet werden und in Gefangenschaft ums Leben kommen."

    Israel erlebe auch weiter die Nachwirkungen des brutalen Terrorangriffs. Zehntausende Binnenvertriebene könnten weiter nicht in ihre Häuser zurückkehren, und auf der ganzen Welt sei im Zuge des Gazakriegs infolge des Hamas-Massakers Antisemitismus aufgekommen, so Herzog. Der Terrorüberfall habe das Sicherheitsgefühl der Menschen in Israel zerstört. Und der jüdische Staat werde weiter durch den Iran und dessen Stellvertreter bedroht. Für Muslime, Christen, Drusen in Israel sowie Juden auf der ganzen Welt sei es ein Jahr "voller Leid und Verwüstung" gewesen, so der Präsident weiter.

  • |Julia Deutsch

    Gesundheitswesen im Libanon am "Rand des Zusammenbruchs"

    Die UNO berichtete am Samstag auch von einem Anstieg von Angriffen auf das Gesundheitswesen im Libanon. "Das Gesundheitssystem steht am Rand des Zusammenbruchs", erklärte Imran Riza, UNO-Hilfskoordinator für das Land. Seit Beginn der neuen Konfrontationen zwischen Israel und der Hisbollah seien im Libanon mehr als 70 Arbeiter im Gesundheitswesen getötet worden, darunter zuletzt 28 innerhalb von 24 Stunden. Das Ärztesyndikat im Libanon sprach von einem "Massaker Israels gegen libanesisches medizinisches Personal". Israel würde Notärzte daran hindern, Verletzte zu evakuieren. Drei Krankenhäuser hätten nach israelischen Angriffen den Betrieb einstellen müssen.

  • |Julia Deutsch

    Evakuierungen im Gazastreifen angeordnet

    Erstmals seit mehreren Wochen hat die israelische Armee auch wieder die Evakuierung von Gebieten im Gazastreifen angeordnet. Die am Samstag im Onlinedienst X veröffentlichte Anordnung gilt für Gebiete nahe des sogenannten Netzarim-Korridors im Zentrum des Palästinensergebiets. Die israelischen Streitkräfte würden sich darauf vorbereiten, "große Gewalt" gegen Kämpfer der militanten Palästinenserorganisation in diesen Gebieten anzuwenden, hieß es.

  • |Julia Deutsch

    Macron fordert Waffen-Lieferstopp für Gaza-Kämpfe an Israel

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich am Samstag für einen Lieferstopp von Waffen an Israel ausgesprochen, die im Gazastreifen zum Einsatz kommen. Heute sei es vorrangig, zu einer "politischen Lösung" zurückzukehren und Waffenlieferungen "für die Kämpfe im Gazastreifen zu beenden", erklärte Macron am Samstag im Radiosender France Inter. "Frankreich liefert keine", betonte er weiter.

  • |Manuel Simbürger

    Hamas bestätigte Tod von Kommandanten im Westjordanland

    Die Hamas hat am Samstag den Tod eines ihrer Kommandanten im Libanon bestätigt. Said Atallah Ali sei bei einem israelischen Drohnenangriff auf das Flüchtlingslager Beddawi nahe der Hafenstadt Tripoli getötet worden, teilte die Terrororganisation mit. Mehr Infos hier:

  • |Manuel Simbürger

    Hisbollah-Funktionär Safieddine nicht erreichbar

    Ein führender Funktionär der libanesischen Hisbollah-Miliz, Hashim Safieddine, ist libanesischen Sicherheitskreisen zufolge seit Freitag nicht erreichbar. Mehr Infos hier:

  • |Manuel Simbürger

    Patriarch: "Brauchen neue politische und religiöse Führung"

    Der derzeit herrschende Krieg in Nahost ist nach Worten des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, ein Wendepunkt. "Wir brauchen eine neue politische und religiöse Führung, die in der Lage ist, eine neue Sprache zu sprechen", sagte er im Interview der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) laut Kathpress. Ohne diese Veränderungen könne es nicht gelingen, neue Perspektiven zu schaffen.

    "Mit denselben Personen, die an dem gegenwärtigen Geschehen beteiligt sind, kann es keine neuen Perspektiven geben, kann keine neue Seite aufschlagen werden", erklärte Pizzaballa.

    Als Grundvoraussetzung für jede Form der Heilung brauche es zunächst ein Ende des Krieges, so der italienische Franziskanerpater weiter. Die Entscheidung dafür müsse auf politischer Ebene getroffen werden. Es fehle an einer "Ausstiegsstrategie, ohne die ich keine Änderung der Lage sehe".

    Die im Westen zunehmende Polarisierung in der öffentlichen Meinung zur Lage der Region zeigt laut Pizzaballa, "dass Nahost das Herz der Welt ist". Zugleich habe der Nahe Osten "eine sehr komplexe Realität". Er brauche Menschen von außen, um den Horizont zu weiten, anstatt lange bestehende und durch den Krieg besonders sichtbar gewordene Spaltungen zu vertiefen.

  • |Manuel Simbürger

    Iran will "Friedensprozess"

    ... das sagte Außenminister Araghchi in Damaskus:

  • |Manuel Simbürger

    Keine Verlegung der UNO-Blauhelme im Südlibanon

    Die UNO will Israels Aufforderung, Teile ihrer UNIFIL-Friedenstruppe im Libanon zu verlegen, nicht nachkommen. Die Soldaten der UNO-Beobachtermission würden "ihre Stellungen beibehalten", hieß es am Samstag in einer Erklärung von UNIFIL. Aktuell dienen rund 170 Angehörige des österreichischen Bundesheeres als Blauhelme im Libanon. Sie sind im Camp Naqoura rund 110 Kilometer südlich der Hauptstadt Beirut nahe Israels Grenze stationiert.

    Israel hatte die UNO-Friedenstruppe demnach am 30. September zum "Rückzug der Blauhelme von einigen ihrer Positionen" aufgerufen, da die israelische Armee "begrenzte Bodeneinsätze im Libanon" plane. Die Soldaten der Friedenstruppe blieben aber "auf all ihren Positionen und die UNO-Flagge weht weiterhin", hieß es in der Erklärung.

    Die Beziehungen zwischen Israel und der UNO sind angespannt. Am Mittwoch erklärte die israelische Regierung UNO-Generalsekretär António Guterres zur "unerwünschten Person", weil er aus ihrer Sicht den vorangegangenen iranischen Raketenangriff auf Israel nicht ausreichend verurteilt hatte. Der israelische Außenminister Israel Katz erklärte, Guterres sei ein "anti-israelischer Generalsekretär, der Terroristen, Vergewaltiger und Mörder unterstützt".

  • |Manuel Simbürger

    Israel attackierte Hamas-Kommandozentrale in Schulgebäude

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im umkämpften Gazastreifen erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas aus der Luft angegriffen. Sie habe sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens in einem Gebäude befunden, in dem früher eine Schule gewesen sei, hieß es. Dies sei ein weiteres Beispiel für den systematischen Missbrauch der zivilen Infrastruktur durch die Hamas, die damit gegen das Völkerrecht verstoße, hieß es.

    Man habe vor dem Angriff Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

  • |Manuel Simbürger

    Nervöses Warten vor ersten Jahrestag des Massakers

    Unterdessen herrscht im Nahen Osten kurz vor dem ersten Jahrestag des Massakers der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober nervöses Warten auf die angekündigte Vergeltung Israels für Irans kürzlichen Raketenangriff. Israel habe der Regierung von US-Präsident Joe Biden nicht zugesichert, dass ein möglicher Angriff auf die iranischen Atomanlagen vom Tisch ist, sagte ein hochrangiger Beamter des US-Außenministeriums dem US-Fernsehsender CNN. Biden hatte sich am Mittwoch gegen einen solchen Angriff ausgesprochen.

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump widersprach ihm jetzt: "Seine Antwort hätte sein sollen: Zielt zuerst auf die Atomanlagen und macht euch über den Rest später Gedanken", sagte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Fayetteville im US-Staat North Carolina.

    Unterdessen geht der gegenseitige Beschuss zwischen der Hisbollah und der israelischen Armee weiter. Israels Armee will die Hisbollah schwächen und von der Grenze vertreiben. Die Schiitenmiliz gab in der Früh eine Erklärung ab, wonach sie erneut eine Raketensalve auf den Norden Israels abgefeuert habe. Am Vortag hatte die proiranische Miliz nach Angaben des israelischen Militärs etwa 222 Geschosse aus dem Libanon auf israelisches Gebiet abgefeuert. Im Norden Israels heulten auch in der Nacht die Sirenen.

  • |Manuel Simbürger

    Nächtliche Angriffe Israels im Libanon

    Israels Luftwaffe hat in der Nacht laut örtlichen Sicherheitsquellen Ziele weit im Landesinneren des Libanons angegriffen. Demnach traf eine Drohne nahe der Hafenstadt Tripoli im Nordwesten eine Wohnung in einem palästinensischen Flüchtlingslager. Dem Vernehmen nach soll es Tote und Verletzte geben. Es sei der erste Angriff dieser Art auf das Gebiet, seit Israel vor mehr als zwei Wochen seine Offensive begann, hieß es.

    Auch in südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut sowie im Bekaa-Tal im Osten wurden erneut Angriffe gemeldet. Von Israels Armee gab es zunächst keine Angaben.

  • |Stefan Berndl

    219 Deutsche aus dem Libanon ausgeflogen

    Deutschland hat weitere 219 Staatsbürger aus dem Libanon ausgeflogen. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es, im Rahmen der sogenannten diplomatischen Abholung seien damit insgesamt 460 Menschen nach Deutschland gebracht worden. Je nach Bedarf und Lage würden weitere Flüge vorbereitet. Der Airbus A330 der multinationalen Lufttransporteinheit MMU sollte am Abend in Köln landen. Österreich plant keine Evakuierungsflüge, wie am Mittwoch nach dem Krisenkabinett verlautete.

    Die Bundeswehr hatte zuletzt am Mittwoch 130 deutsche Staatsangehörige aus dem Libanon ausgeflogen. Flüge im Rahmen einer diplomatischen Abholung werden anders als Evakuierungsflüge nicht von bewaffneten Bundeswehrsoldaten begleitet. Mit dem Airbus waren erneut dringend benötigte Hilfsgüter zur Notversorgung der Zivilbevölkerung nach Libanon gebracht worden, hieß es aus dem deutschen Außenministerium weiter. An Bord seien mehr als zwei Tonnen medizinische Güter gewesen. Das Material wurde aus Mitteln des Auswärtigen Amts finanziert, es soll durch das Deutsche Rote Kreuz an dessen libanesische Schwestergesellschaft übergeben werden.

  • |Caroline Ferstl

    Israel: 250 Hisbollah-Mitglieder seit Bodenoffensive getötet

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn ihrer Bodenoffensive im Südlibanon rund 250 Mitglieder der Hisbollah getötet. "Es ist uns gelungen, der Hisbollah einen schweren Schlag zu versetzen", sagte Armeesprecher Nadav Schoschani. Unter den Getöteten seien fünf Bataillonskommandeure und weitere Kommandeure der vom Iran unterstützten Miliz.

    Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 100 Hisbollah-Mitglieder etwa bei Nahkämpfen und bei Luftangriffen ums Leben gekommen. Die Hisbollah bestätigte dies zunächst nicht. Auf Seiten Israels seien seit Beginn der Bodenoffensive acht Soldaten gestorben.

  • |Caroline Ferstl

    UN liefert 30 Tonnen medizinischer Güter in den Libanon

    Erstmals seit der Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz ist eine Hilfslieferung der Vereinten Nationen per Flugzeug eingetroffen. Sie umfasse 30 Tonnen medizinische Hilfsgüter, mit denen zehntausende Menschen behandelt werden könnten, teilte der Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Hanan Balkhy, am Freitag im Onlinedienst X mit. Die Lieferung war von der WHO und dem UN-Flüchtlingswerk UNHCR organisiert und von den Vereinigten Arabischen Emiraten finanziert worden.

    In den kommenden Tagen sollten weitere Flugzeuge mit Hilfsgütern eintreffen, unter anderem zur Behandlung von Cholera und von psychischen Erkrankungen. Seit dem 23. September sind nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AFP mehr als 1.100 Menschen getötet worden. Über eine Millionen Menschen sind nach Angaben libanesischer Behörden auf der Flucht. 

  • |Caroline Ferstl

    Iranischer General droht Angriffen auf Israels Energiesektor

    Im Falle eines Kriegs zwischen Iran und Israel wollen die Revolutionsgarden auch gezielt Infrastruktur angreifen. Ali Fadawi, Vizekommandeur der Revolutionsgarden, drohte dem Erzfeind mit Angriffen auf den Energiesektor. Als mögliche Ziele nannte er etwa Raffinerien und "Energiequellen", wie die Nachrichtenagentur Mehr und das Staatsfernsehen berichteten.

  • |Caroline Ferstl

    Israel: Waffen-Tunnel von Syrien in den Libanon zerstört

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen dreieinhalb Kilometer langen Tunnel unter der syrisch-libanesischen Grenze zerstört. Kampfflugzeuge hätten den Tunnel in der Nähe des Grenzübergangs Masnaa am Donnerstag bombardiert, teilte die Armee weiter mit.

    Der Tunnel sei so geräumig gewesen, dass große Mengen von Waffen hindurchgeschleust werden konnten. Er habe auch als Lagerraum für Kriegsmaterial gedient, betonte die Armee. Der Kommandeur für die Hisbollah-Einheit 4400, die für den Waffenschmuggel zuständig gewesen sei, Mohammed Jafar Katsir, sei bereits in den vergangenen Tagen getötet worden.

  • |Caroline Ferstl

    Aufruf zu Streik im Westjordanland nach 18 Toten

    Aus Protest gegen einen israelischen Angriff in der Stadt Tulkarem im Westjordanland mit 18 Toten ist dort ein Generalstreik ausgerufen worden. Der Freitag ist für Muslime jedoch ein ähnlich wichtiger Wochentag wie der Sonntag für Christen, das öffentliche Leben ist freitags weitgehend eingeschränkt.

    Am Donnerstagabend waren bei dem Angriff eines israelischen Kampfjets auf ein Wohnhaus mit einem Café im Erdgeschoss nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah mindestens 18 Menschen getötet worden, darunter auch ein Ehepaar mit seinen Kindern.

  • |Caroline Ferstl

    Khamenei: "Müssen unserem Feind geeint entgegentreten"

    Bei einem seltenen, öffentlichen Auftritt des Obersten Führers des Iran forderte dieser unter frenetischem Jubel seine Anhänger zu einem "entschlossenen" Vorgehen gegen Israel auf.

  • |Caroline Ferstl

    Leichnam von Nasrallah an geheimem Ort beigesetzt

    Der Leichnam des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah soll an einem geheimen Ort "vorläufig" beigesetzt worden. Sein Leichnam solle so lange in dem vorläufigen Grab bleiben, bis eine öffentliche Trauerfeier möglich sei, hieß es am Freitag in Kreisen der Hisbollah. Grund dafür seien Befürchtungen, dass Israel während seiner Beisetzung angreifen könne. Nasrallah und weitere hochrangige Vertreter der vom Iran unterstützten Miliz waren am Freitag vergangener Woche bei einem israelischen Luftangriff im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden.

  • |Caroline Ferstl

    Khamenei spricht in Teheran

    Gerade findet die Gedenkzeremonie für den getöteten Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah in Teheran statt, auf den Bildern sind enorme Menschenmengen zu sehen. Nach der Zeremonie spricht der Führer der Islamischen Revolution, Ayatollah Seyyed Ali Khamenei, und leitet das Freitagsgebet an. Das letzte Mal, dass der iranische Anführer das Gebet geleitet hatte, war nach dem Tod des Generals Qassem Soleimani, Kommandeur der Islamischen Revolutionsgarden, nachdem dieser am 3. Januar 2020 bei einem US-Bombenanschlag auf den Flughafen Bagdad getötet wurde.

    Es wird erwartet, dass Khamenei die nächsten Schritte des Iran angesichts der Eskalation gegen den Erzfeind Israel verkünden wird.

  • |Josef Siffert

    Luftalarm im Norden Israels

    Städte und Ortschaften im Norden Israels sind nach Angaben der Armee wieder mit Raketen aus dem Libanon angegriffen worden. Im Großraum der Hafenstadt Haifa seien 20 anfliegende Geschosse registriert worden. Auch weiter nördlich und östlich in Galiläa habe es in zahlreichen Orten Luftalarm gegeben. Ein Teil der Raketen sei abgefangen worden, der Rest sei in offenem Gelände eingeschlagen. 

    Über Opfer oder größere Schäden teilte die Armee zunächst nichts mit.

  • |Josef Siffert

    Grenzübergang zu Syrien nicht mehr passierbar

    Ein wichtiger Grenzübergang zu Syrien ist libanesischen Angaben zufolge durch einen israelischen Angriff nicht mehr passierbar. Durch den Raketeneinschlag sei noch auf libanesischer Seite in Masnaa ein Krater mit einem Durchmesser von vier Metern entstanden, sagt der libanesische Verkehrsminister Ali Hamieh Reuters. Hunderte Menschen hätten den Grenzübergang genutzt, um vom Libanon nach Syrien vor den israelischen Angriffen zu fliehen.

  • |Josef Siffert

    18 Tote bei israelischen Luftangriff im Westjordanland

    Bei einem israelischen Luftangriff im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 18 Menschen getötet worden. Bei der "Bombardierung" des Flüchtlingslagers Tulkarem im Norden des Gebietes durch die "Besatzer" habe es 18 "Märtyrer" gegeben, erklärte das palästinensische Gesundheitsministerium am Donnerstag auf Telegram. Die Attacke galt dem israelischen Militär zufolge einem Hamas-Anführer namens Sahi Jasser Abd al-Rasek Oufi.

    Die israelische Armee bestätigte den Angriff und sprach von einer gemeinsamen Operation des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet und der Luftwaffe. Ein Mitarbeiter des Flüchtlingslagers sagte, der Angriff sei mit einem F-16-Kampfflugzeug erfolgt. Ein Einwohner erklärte, das israelische Flugzeug habe "ein Café im Erdgeschoss eines dreistöckigen Gebäudes getroffen". Viele Menschen seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, die Opferzahl werde vermutlich noch steigen, ergänzte er. Unter den Todesopfern seien Kinder und Jugendliche.

  • |Josef Siffert

    UN-Sicherheitsrat steht hinter Guterres

    Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) bekundet seine volle Unterstützung für Generalsekretär Antonio Guterres. Der israelische Außenminister hatte ihn zuvor zur „Persona non grata“ erklärt und ihm die Einreise in sein Land verweigert, weil Guterres Irans Raketenangriff auf Israel nach Ansicht des Landes nicht „unmissverständlich“ verurteilt hatte.

    Der 15-köpfige Rat sagte in einer Erklärung, jede Entscheidung, nicht mit dem UN-Generalsekretär oder der UN zusammenzuarbeiten, sei kontraproduktiv, insbesondere im Kontext der eskalierenden Spannungen im Nahen Osten. In der Erklärung wurde Israel nicht namentlich genannt. Derartige Erklärungen des Rates werden im Konsens beschlossen.

  • |Josef Siffert

    US-Präsident Biden glaubt, großen Krieg vermeiden zu können

    US-Präsident Joe Biden zufolge wird es im Nahen Osten nicht zu einem größeren Krieg kommen, weil er vermeidbar ist. "Aber es gibt noch eine Menge zu tun, eine Menge zu tun", fügte er hinzu, als er von Reportern darauf angesprochen wurde. Auf die Frage, wie zuversichtlich er sei, dass ein solcher Krieg abgewendet werden könne, hielt er inne und sagte: "Wie zuversichtlich sind Sie, dass es nicht regnen wird? Sehen Sie, ich glaube nicht, dass es einen großen Krieg geben wird. Ich glaube, wir können ihn vermeiden." 

    Auf die Frage, ob er amerikanische Truppen schicken würde, um Israel zu helfen, antwortete er: "Wir haben Israel bereits geholfen. Wir werden Israel beschützen." 

  • |Josef Siffert

    Erneut schwere Luftangriffe auf Beirut

    Die libanesische Hauptstadt Beirut ist in der Nacht erneut Ziel massiver Bombardierungen des israelischen Militärs geworden. Unbestätigten Berichten zufolge galt der Luftangriff Hashim Safi al-Din, Chef des Exekutivrats der Hisbollah-Miliz. Er wird als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge des kürzlich bei einem israelischen Luftangriff in Beirut getöteten Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah gehandelt.

    Israel habe gegen Mitternacht ein Treffen der Hisbollah-Führung, bei dem auch Safi al-Din dabei gewesen sei, in einem unterirdischen Bunker bombardiert, meldete die New York Times unter Berufung auf drei israelische Beamte. Ob Safi al-Din zu der Zeit tatsächlich in dem Bunker war, sei noch unklar. Von Israels Armee gab es zu dem nächtlichen Luftangriff zunächst keine Angaben.

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