Eingeheiratet in den Machtzirkel: Ehrgeizige Schwiegersöhne

Eingeheiratet in den Machtzirkel: Ehrgeizige Schwiegersöhne
Orbán, Putin, Trump, Erdoğan. Am Familientisch mit Staatslenkern von Washington bis Ankara. Wie profitierten die Schwiegersöhne? Und wie hart wird das Leben nach der Macht?

Die Märchenhochzeit mit der Prinzessin, das ist in vielen Märchen der Gebrüder Grimm von Dornröschen bis zum klugen Schneiderlein das schönste aller möglichen Enden. Heiratspolitik nach diesem Muster war – „du glückliches Österreich heirate“ – zumindest nominell das politische Motto der Habsburger. Doch wie steht es heute um jene jungen Männer, die in die Familie eines Staats- oder Regierungschefs eingeheiratet haben? Und wie geht es ihnen, wenn der Herr Schwiegerpapa seinen Amtssitz räumen muss? So wie etwa demnächst Donald Trump das Weiße Haus.

Der KURIER hat sich die Schwiegersöhne einiger der mächtigsten Staatschefs angesehen. Bettelarm wie viele ihrer Schicksalsgenossen im Märchen waren sie alle nicht. Ob es nun um Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner geht, oder um den Ehemann von Putins Tochter, Kirill Schamalow, meist stammen sie aus guten, oder zumindest vermögendem Haus. Jared Kushner etwa regiert anders als sein Schwiegervater, der ja viele Konkurse durchgestanden hat, ein ausgesprochen lukratives Immobilienimperium. Ganz gesetzestreu aber waren auch die Geschäftspraktiken der Kushners nicht immer.

Profitiert aber haben die Herren allesamt von ihrer Ehe mit den höheren Töchtern. Besonders großzügig bedacht wurde etwa Viktor Orbáns Schwiegersohn, dem der ungarische Regierungschef großzügig Aufträge zuschanzen und sich dabei auch von internationaler Kritik in den Medien wegen Vetternwirtschaft nicht abhalten ließ. Ähnlich freigiebig war auch Russlands Präsident Wladimir Putin gegenüber seinem Schwiegersohn. Als der allerdings der Tochter untreu wurde und die beiden zuletzt geschieden wurden, war es mit der Großmut vorbei. Viele der stattlichen Beteiligungen an staatsnahen russischen Unternehmen lösten sich offensichtlich sehr bald danach in Luft auf. Kirill kann sich aber trotzdem noch getrost zu Russlands Reichen zählen. Jared Kushner und seine Ivanka müssen sich ebenfalls keine Sorgen machen. Für ihren Jetset-Lebensstil brauchen die beiden jedenfalls kein Geld vom Schwiegervater.

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