"Vernimm, oh Herr, mein lautes Flehen": Andere Weihnachten in Jerusalem

Weihnachtsmann und wenige Besucher am Rande der Altstadt in Jerusalem
Die Altstadtmauern schützen nicht vor Corona. Dem Österreichischen Hospiz fehlen die Besucher.

Grau, trist, leer – in diesem Jahr strahlt Jerusalems Altstadt nicht das im Dezember übliche weihnachtliche Flair aus. Nur vereinzelte Kioske sind am Jaffa-Tor geöffnet. Vor den Cafés sind die Rollläden heruntergezogen. Wo sich sonst Touristen drängen und pausenlos das nervige "Jingle Bells" dudelt, stört nur ein lautstarker Streit gelangweilter Taxifahrer die Stille. Sie streiten nicht um Fahrgäste. Die sind weit und breit nicht zu sehen.

Es herrscht eine Stille, die weder heilig noch friedlich ist. Sogar in Kriegszeiten zieht Jerusalem noch Restbestände an Pilgern aus aller Welt an. Heute aber heißt der Feind Corona, vor dem auch die hohen Stadtmauern nicht schützen. Nur eine einzige kleine Reisegruppe aus Tel Aviv ist zu sehen. Wie viele Israelis fahren sie in ihren Hanukkah-Ferien gerne in die Heilige Stadt. „Vor Weihnachten ist das für uns immer so was wie weite Welt schnuppern“, erzählt Malka, deren Alter hinter dem Mundschutz schwer abschätzbar ist.

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