Totes Berlin wien MITTE: Eine weitere Dame erschien, erstand eine Schallplatte und flüsterte mir zu: "Berlin hat nichts, gar nichts. In Wien, da ist das Leben!" Tja, machte ich bedauernd.
Verwirrter Geist wien MITTE: Vorgewittrige Stimmung herrschte. Ich trank ein Cola, dann noch eins. Ich rauchte. Aus den Lautsprechern der Bootsvermietung drang das Volkslied "Die Muschi von der Uschi".
Duplo-Gebäude wien MITTE: "Bauwerksertüchtigung!" stand da, mit Rufzeichen sogar. Das war ein Wort, das mir über die Maßen gefiel, gerade in seiner deutschen, technokratischen Rätselhaftigkeit. Was meinte es?
Strombad wien MITTE: Wir sahen diese Menschen sich abmühen und hörten sie stöhnen. Und wussten auf einmal, warum es uns so gut geht ...
Gleich kommen sie wien MITTE: Ich schicke noch einen verminderten Akkord über die Landstraßer Haupt, und gehe ins Wohnzimmer, Panini-Pickerl-Packerln klauben.
Drittgeborene wien MITTE: Die Drittgeborene ist zufrieden, schon vor dem Erwerb des Puppen-Freizeithäuschens, und geht willig mit mir ins Plattengeschäft, den Jack White kaufen.
Der Mai wien MITTE: Manchmal betrachte ich berührt den seltsam geschnittenen Schlüssel und denke mir: Eines Tages lege ich eine Bürste in mein Kasterl.
Mailüfterl wien MITTE: "Si, si, Señorita!", sang der erste Karaokemann uns frohgemut entgegen. Die Brut begehrte intensiv neonfarbenes Gatsch-Eis, aber auch Schiff-Schaukeln, aber auch Wertlosigkeiten vom Standl.
Rettet das Funkhaus wien MITTE: Als der Erstgeborene mit der Volksschule die dortige medientechnische Laubsägearbeit besuchen durfte, fragte er mich nachher: Daaas soll ein Radiostudio sein?
Griechenland Ja, so sind wir. Da kennen wir nichts. Misswirtschaft, Schlamperei und Rütteln am Euro-Watschenbaum werden von uns sofort bestraft. Wir Supertalente, wir brillant-ökonomischen Superösis.
wien MITTE: Stadtstaub April, da duscht die Stadt. Lange, unwillig zuerst, dann aber sich an das Wasser gewöhnend, immer genüsslicher werdend, schließlich erneuert, wenn das Wasser versiegt.
wien MITTE: Barfuß im Frühling Hoch ist die Empfindlichkeit der weichen Winterferse. Man fühlt das harte, schwarze Kastanienkugerl, das den Winter überdauert hat, man hört und spürt das Zweigerl unter dem Tritt brechen, als breche man selbst.