Das Phänomen Novak Djokovic: Badman und Djoker

Vorhang auf - oder doch zu? Superstar Novak Djokovic droht die wenigen verbliebenen Sympathien zu verspielen.
Während das Image von Novak Djokovic in den Keller rasselt, genießt der beste Tennisspieler der Welt auf dem Balkan Heldenstatus. Doch das könnte sich demnächst ändern.

"Đoković spendete 110.000 Euro für bosnische Kinder!", "Đoković spendete 700.000 Euro, sein gesamtes Preisgeld vom Turnier in Rom, Serbien und Bosnien und Herzegowina", "Der weltbeste Tennisspieler spendete eine Million Euro für den Kampf gegen das Coronavirus", "Đoković einziger Sportler, der an drei verschiedene Länder spendete".

Dies ist nur ein kurzer Auszug aus der Liste der Zeitungstitel aus Kroatien bzw. Bosnien-Herzegowina mit derartigem Inhalt. Zur Erinnerung: Die Rede ist von Nachbarländern Serbiens, gegen die das Heimatland Đokovićs in den 1990er Jahren blutige Kriege geführt hat. Ja, Novak Đoković (ja, man schreibt ihn mit einem durchgestrichenen D, das vielen Tastaturen fremd ist, Anm.) ist nicht nur in Serbien, sondern auch in den anderen Nachfolgestaaten des Landes in dem er geboren wurde, Jugoslawien, ein Ehrenmann. Einer, von dem man mit Stolz behaupten kann, er käme aus derselben Ecke der Welt.

Am anderen Ende der Welt schreibt Đoković derzeit andere Schlagzeilen. Schlagzeilen, die er so nie schreiben wollte. Dem besten Tennisspieler der Welt wurde in Australien vorübergehend die Einreise verweigert. Der 34-Jährige ist ungeimpft und soll bei der Ankunft in Melbourne falsche Angaben gemacht haben.

Kommentare