Fall Gurlitt: "Ich habe alles dem Staatsanwalt übergeben"

In diesem Appartmenthaus in München Schwabing hatte Cornelius Gurlitt jahrelang mehr als 1.400 Kunstwerke gelagert - darunter auch Bilder mit möglichem Nazi-Raubkunst-Hintergrund.
"Süddeutsche Zeitung" traf Cornelius Gurlitt vor seiner Schwabinger Wohnung an.

Der Kunsthändlersohn Cornelius Gurlitt besitzt einem Medienbericht zufolge keine weiteren Unterlagen mehr zu dem in seiner Wohnung gehorteten Kunstschatz. "Ich kann nichts sagen, ich weiß gar nichts. Ich habe alle Unterlagen dem Staatsanwalt übergeben", sagte Gurlitt der Süddeutschen Zeitung (Mittwoch-Ausgabe) und fügte hinzu: "Ich bin auf dem Weg nach Würzburg, zum Arzt. Aber keine Sorge, ich komme bald zurück."

"Große Büberei"

Eine Redakteurin der Zeitung hatte den elegant gekleideten Mann mit schlohweißem Haar, der jahrelang mehr als 1.400 Kunstwerke - darunter auch Bilder mit möglichem Nazi-Raubkunst-Hintergrund - gelagert hatte, am Dienstagmorgen vor seiner Wohnung in München-Schwabing angetroffen, als er im Begriff war, in ein Taxi zu steigen. Als zwei vor dem Haus wartende Fotografen versuchten, ihn beim Einsteigen abzulichten, entfuhr ihm: "Das alles ist eine große Büberei!"

Später sei Gurlitt am Münchner Flughafen gesehen worden, beruft sich die SZ auf die New York Times. Da laut Augsburger Staatsanwaltschaft weder ein konkreter Verdacht gegen Gurlitt vorliegt noch Fluchtgefahr besteht, kann er sich frei bewegen. Lebenszeichen von Gurlitt waren jedoch seit dem Bekanntwerden des von ihm gehorteten Kunstschatzes rar. In einem Brief an den "Spiegel" hatte er vor wenigen Tagen gebeten, seinen Namen nicht mehr in dem Magazin erscheinen zu lassen. Zudem wollten ihn Mitarbeiter der französischen Illustrierten "Paris Match" in einem Einkaufszentrum aufgespürt haben.

Verdächtige Werke veröffentlicht

Am Montagabend hatten die deutschen Behörden erstmals eine Liste mit 25 verdächtigen Werken im Internet veröffentlicht:

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