Heinrich Steinfest: „Ich möchte leben wie ein Wombat“

Heinrich Steinfest: „Ich möchte leben wie ein Wombat“
Neuer Steinfest-Krimi: Der siebente Cheng-Roman ist da. Die Hauptrollen spielen ein Lottosieger, ein Tischtennistisch und Tobi, das Wombat. Obwohl der Autor eigentlich ein Katzenmensch ist.

Reisen sollte man lieber mit dem Kopf als mit dem Flugzeug: Gespräche mit Heinrich Steinfest sind wie seine Bücher – ständig biegt er überraschend zu einem anderen Thema ab. Der neueste Krimi des 62-jährigen Autors führt die Ermittler Cheng und Frau Wolf in die ursprüngliche Heimat von Steinfest, nach Australien. Ein Gespräch über Wombats, Wien, die Klimabewegung und die Frage, ob Künstliche Intelligenz auch für ihn zur Konkurrenz werden könnte.

KURIER: Beim vierten und fünften Chengbuch hieß es, diese seien die letzten. Nun erscheint das siebente. Werden wir noch zweistellig?

Heinrich Steinfest: Ja, das ist peinlich, ich weiß. Es ist aber wirklich nicht so durchtrieben, wie es wirkt. Bereits beim ersten Cheng hatte ich nicht gedacht, dass dem ein zweiter folgen wird. Und nach dem dritten – auch, weil ich ein Freund von Trilogien und Triptychen bin – sollte ernsthaft Schluss sein. Nicht zuletzt, weil da Chengs Hund bereits tot war. Aber die Leute auf Lesungen von all den Nicht-Cheng-Romanen der folgenden Jahre haben sich immer wieder nach dem einarmigen Detektiv und vor allem seinem Hund erkundigt und auf meinen Hinweis, dessen Hund sei doch tot, mit einem „Egal!“ reagiert. Letztlich ist der ganze Cheng weniger eine Serie, als ein „Begleiter“ meines eigenen Lebens, mit mir gealtert, ein Trabant um all die anderen Romane herum, die ich in diesen Jahren geschrieben habe.

Das Buch führt nach Australien, wo Sie geboren sind. Welche besondere Erinnerung haben Sie noch an Down Under?

Keine. Ich war Kleinkind, als meine Eltern, Auswanderer aus Österreich, Australien verließen und nach Wien zurückkehrten. Zugleich ist ja bekannt, wie prägend die ersten Lebensjahre sind. Mein Australien liegt tief gesenkt im Unterbewusstsein. Ein Gefühl. Ein australisches Gefühl. So ein gewisser Geruch. Und eine gewisse Hitze. Eine Wallung.

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