Zoo Schönbrunn: Pumpgun statt Plumpbeutler

Zoo Schönbrunn: Pumpgun statt Plumpbeutler
Tiergarten Schönbrunn scheitert: Warum es in Österreich bisher nur ein - totes - Wombat gibt.

Wombats sind friedliche Pflanzenfresser und wurden von der australischen Regierung im Vorjahr als besonders schutzbedürftig eingestuft, teilweise sind sie sogar auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. In Europa gibt es deshalb ein Schutz- und Zuchtprojekt, an dem etwa die Zoos Hannover, Prag oder Budapest teilnehmen.

Zoo Schönbrunn: Pumpgun statt Plumpbeutler

Hering-Hagenbeck will keine Wombats in Schönbrunn

Wombats im Parlament

In Österreich kämpfen Tausende Freunde der Plumpbeutler dafür, dass sich auch der Wiener Zoo dem Wombat-Schutz verschreibt. Die SPÖ-Mandatare Mario Lindner und Julia Herr haben deshalb eine Petition im Parlament mit 1000 von der Facebook-Gruppe Der Zoo Schönbrunn braucht ein Wombat gesammelten Unterschriften eingebracht, die im Oktober im Hohen Haus behandelt werden wird. Weitere parlamentarische Anfragen zum Thema Schutz der Plumpbeutler werden noch folgen.

Doch Direktor Stephan Hering-Hagenbeck er hat zuletzt wegen einer beantragten Pumpgun und Magnum-Pistole für Aufsehen gesorgt – scheint Bedenken wegen der nächsten Verwandten der Koalas zu haben. In einer Stellungnahme stellt er die Tiere als äußerst aggressiv dar – der oft als bester Tiergarten Europas gewählte Zoo scheint nicht die Möglichkeiten wie Prag oder Budapest zu haben.

Wombats sind in anderen Zoos die große Attraktion. Der Tiergarten Hannover etwa hatte sogar so viele Interessenten für die Patenschaft, dass diese gar nicht - wie sonst üblich - an nur eine Person vergeben wurde, sondern gleich eine Massen-Patenschaft eingeführt wurde. In Australien bieten viele Zoos ausführliche Fotomöglichkeiten und Kontakt mit den Tieren an, weil diese - im Gegensatz zur anderen lokalen Fauna - harmlos sind.

Zoo Schönbrunn: Pumpgun statt Plumpbeutler

Wombats sind wenig aggressiv

Auch 50 Teilnehmer eines Flashmobs für ein Wombat direkt im Tiergarten fand der Direktor im vergangenen Jahr nicht lustig. Die Polizei marschierte auf.

Somit hat nur ein Wombat jemals österreichischen Boden erreicht. Das ausgestopfte Exemplar aus dem 19. Jahrhundert kann man im Naturhistorischen Museum bewundern. Es ist in der Australien-Abteilung zu finden, neben dem Tasmanischen Tiger.

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