Jugendliche erfinden teils patentreif
Im ländlichen Raum sind in Vorarlberg viele Bus-Haltestellen in der Dunkelheit so finster, dass immer wieder wartende Fahrgäste übersehen werden. Drei Jugendliche aus zwei Schulen haben sich eine Abhilfe ausgedacht – LED-Lampen in die Stationssäulen einzubauen, die per Bewegungssensor zu leuchten beginnen. Zwei Prototypen stehen zum Testbetrieb in und bei Dornbirn. Das ist eines der Siegerprojekte des 33. Jugend-Innovativ-Bewerbs.
Der Kinder-KURIER interviewte eine Vertreterin dieses Teams - sowie Jugendliche aller anderen fünf Teams, die ihre Kategorien gewonnen haben. Das erste Gespräch - und die Infos über die anderen Preisträger_innen der Kategorie Design gleich hier unten in dem Beitrag "Trio bringt ...".
Die anderen Interviews samt Überblick über Engineering, Science,Young Entrepreneurs und Sustainaibility - die Kategorien und der Sonderpreis - jeweils ebenfalls in den darunter verlinkten eigenen Artikeln.
Auch andere Projekte, nicht nur siegreiche, in sechs Kategorien (Design, Engineering I und II, Science, Young Entrepreneurs und Sustainability) sind praxistauglich und teils schon im Einsatz. Dazu zählt etwa ein echter Bagger, der autonom, also ohne Fahrer_in, ein Erdloch aushebt.
Dieser Tage wird auch in einem Unternehmen, das Klein-Wasserkraftwerke produziert, in der Nähe von Linz eine von zwei Schülern konstruierte Maschine zur einfachen, schnellen Wende von Turbinenteilen fix fertig montiert.
Drei Schüler aus Wien haben schon ein Start-Up-Unternehmen gegründet, das über eine Plattform zeitweise freie Räume wie beispielsweise Schulturnsäle zu Interessierten an solchen Locations bringt.
Zwei Schülerinnen – wieder aus Vorarlberg – erforschten eine nachhaltigere Möglichkeit zum Speichern von Sonnenstrom – mittels Carbonfasern.
Und drei andere Jugendliche untersuchten, wie in handelsüblichen Öfen Schadstoffe bei der Verbrennung verringert werden könnten.
Die beiden zuletzt genannten Projekte wurden übrigens von Schüler_innen in 4. Bzw. sogar 3. HTL-Klassen durchgeführt. Viele der besten der besten Arbeiten entstehen meist im Rahmen von Diplomprojekten.
1400 Jugendliche beteiligt
Im Herbst waren 420 Projekte mit 1400 beteiligten Jugendlichen gestartet, 30 hatten es ins Bundesfinale geschafft. Manche sind in der, andere stehen vor der Patentierungsphase.
Virtuelle Begegnung mit der Jury
Das üblicherweise mit mehrtägiger – auch öffentlicher – Präsentation stattfindet. Heuer natürlich nicht. Die Kreativität der Final-Teams war dieses Mal auf andere Art zusätzlich gefordert. Sie präsentierten ihre kreativen Entwicklungen der hochkarätigen Jury im Rahmen virtueller Projekt-Updates statt wie bisher im Zuge eines Interviews beim Bundesfinale in Wien.
Auch heuer wird – allen Schwierigkeiten zum Trotz – ein Publikumspreis in Höhe von 1.000 € vergeben. Dazu wurde ein Online-Voting eingerichtet. Es hat Anfang der Woche gestartet und läuft noch bis Ende kommender Woche, also bis 12. Juli 2020.
Infos über die Projekte – in Text und Videos – sowie die Möglichkeit zur Stimm-Abgabe - jeweils einmal innerhalb von 24 Stunden für ein Projekt – findest du hier:
Die Preise
Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger von Jugend Innovativ erhalten Geldpreise in Gesamthöhe von 33.000 €. Aufgrund der Corona-Krise wurden heuer internationale Wettbewerbe und Messen abgesagt, die Verleihung vieler der – meist noch attraktiveren - Reisepreise ist daher nicht möglich. Den Jugendlichen werden stattdessen eigens konzipierte Webinare, Virtual Tours durch das Silicon Valley oder auch Global Inspiration Tours angeboten. Vortragende aus der ganzen Welt – von New York bis Hongkong – stehen den erfindungsreichen Schüler_innen für Fragen zur Verfügung.
Digi-Bonus aufgestockt
Schon vor dem Final wurde der Digi-Bonus vergeben werden. Diese Auszeichnung für digitale Aspekte und Zukunfts-Chancen des Projektes wurde heuer zudem aufgestockt. Insgesamt bekamen 60 Teams insgesamt 18.000 €.
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