Illustrator, Texter und Fotograf schlüpft in die Rolle seines Katers

Ein Autor liest aus seinem geöffneten Buch „Mein Kater Tiger“ von Willy Puchner.
Willy Puchner wird zu „Mein Kater Tiger“ – und erweitert seine Bilder noch durch Nähen.

Vor rund fünf Jahren saß ein Kater, der ausschaute wie ein kleiner Tiger, vor dem Bauernhof, den der vielfach ausgezeichnete Bilderbuch-Künstler Willy Puchner seit elf Jahren im Südburgenland bewohnte. Irgendwer hatte das Tier dort abgesetzt. Scheu, sehr, ja ausgesprochen scheu sei der Kater, den Puchner ob seines Aussehens Tiger nannte, auch heute noch.

Das hinderte weder den „Kodara“, wie ein Dorfbewohner ihn bezeichnete, noch den Autor, Illustrator und Fotografen daran, eine intensive Beziehung einzugehen. Wie viel Eltern ihre Kinder fotografierte Puchner auch den Tiger. Wobei das ja vielleicht sogar noch mehr Katzen-Menschen tun-  – Facebook ist seit Jahren voll von Millionen solcher Fotos.

Ein Mann liest das Buch „Mein Kater Tiger“ von Willy Puchner.

Willy Puchner präsentiert sein Buch „Mein Kater Tiger“.

Ein Autor liest aus seinem geöffneten Buch „Mein Kater Tiger“ von Willy Puchner.

Willy Puchner präsentiert sein Buch „Mein Kater Tiger“.

Der Künstler begann jedoch auch bald, sich in die Gefühls-, mögliche Gedankenwelt und die Träume des Tigers – so wie er sie sich vorstellte – zu schlüpfen, einzuleben. Daraus formulierte er Texte und gestaltete Illustrationen. Diese beiden Elemente plus Fotos – auch anderer Katzen – baute er zu seinem neuesten Bilderbuch „Mein Kater Tiger“ (NilPferd im G & G Verlag). Das und die Geschichte dessen Entstehung sowie andere Anekdoten über seinen vierbeinigen Mitbewohner stellte Willy Puchner diese Woche im Wiener Künstlerhaus vor.

Und so können Leserinnen und Leser – vor allem aber auch Seherinnen und Seher in den Kosmos des Tigers eintauchen. Aus dessen Sicht erleben wir die erste Begegnung mit seinem Katzenmenschen, der von ihm immer wieder „Langsamkeit entdecke“ wie der Autor, Illustrator und Fotograf bei der Präsentation berichtet – und im Buch aus des Katers Sicht miterleben lässt. Da kann eine wenige Minuten dauernde Hausumrundung schon mal zwei bis drei Stunden in Anspruch nehmen.

Ein Mann mit Gesichtsschutz hält eine Präsentation mit einer Katze und einem Schiff.

Ein Mann mit Gesichtsschutz präsentiert ein Bild einer Katze auf einem Bildschirm.

Eine Person hält eine Präsentation über Katzen, darunter eine Katze als Ritter.

Eine Präsentation zeigt eine Katze neben einem Bildstock in einer herbstlichen Landschaft.

Auf einer Präsentation ist eine schlafende Katze auf einem Felsen zu sehen.

Auf einer Leinwand ist eine Katze in einem Altpapierkarton zu sehen, während ein Mann eine Präsentation hält.

Ein Mann hält eine Präsentation mit dem Bild einer Katze in einem Korb.

Ein Mann hält eine Präsentation mit einer Illustration einer ländlichen Szene.

Ein Mann hält eine Präsentation mit einem Bild von einem Haus auf dem Land.

Auf einer Präsentation ist eine Wildkatze in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen.

Ein Mann mit Gesichtsschutz hält eine Präsentation mit dem Bild einer Katze am Meer.

Während einer Präsentation wird eine Statue mit Katzen gezeigt.

Zwei Büsten an einer Steinwand mit einer Hand, die auf eine der Büsten zeigt.

Ein Mann präsentiert ein Foto von drei Katzen auf einer Treppe.

Auf einer Präsentation ist eine Katze in Venedig zu sehen.

Eine Präsentation zeigt eine weiße Katze auf einer Brücke in Venedig.

Ein Mann präsentiert ein Bild mit dem Schatten einer Katze, der wie ein Dinosaurier aussieht.

Eine Person präsentiert ein Poster mit dem Titel „Die Farben des Tigers oder Eine Reise ums Haus“.

Ein Mann hält eine Präsentation mit einem Bild einer Katze mit einem Schutzkragen.

Ein Mann hält eine Präsentation; auf der Leinwand ist eine Katze in einem Altpapierkarton zu sehen.

Ein Mann präsentiert eine unscharfe Aufnahme einer Hand auf einer Leinwand.

Eine Person mit Gesichtsschutz präsentiert Büsten an einer Steinwand.

Wobei Zeit fürs Beobachten, malen, zeichnen und schreiben ließ sich Willy Puchner, auch schon bisher gerne – verleitet mit vielen seiner Bücher auch seine Leser_innen/Betrachter_innen dazu – indem sie auf einer einzigen Seite oft ganze Welten entdecken können.

Neben seinem Bauernhof habe er sich einen sechs Meter Hochstand errichtet – „natürlich nicht zum Jagen, sondern zum Beobachten und Arbeiten“, wie er dem Kinder-KURIER anvertraut. Uns erklärt er auch seine Arbeitsteilung zwischen seinen Fotos und seinen gemalten/gezeichneten Bildern. Zum Fotografieren geh ich meistens raus, das ist die Aktivität für draußen. Zeichnen und malen ist für drinnen.“ Wobei drinnen eben auch sein eingerichteter Arbeitsplatz am Hochstand sein kann.

Zwei gerahmte Bilder zeigen Schiffe, Quallen und eine Katze, die über eine Mauer späht.

Willy Puchner präsentiert sein Buch „Mein Kater Tiger“ vor zwei seiner Bilder.

Auchtor, Illustrator, Fotograf, Näher mit Buch zwischen den Nähbildern...

Ein Mann präsentiert eine Seite aus einem Schulheft von 1960 mit handschriftlichen Notizen.

... und mit einem Foto aus einem seiner Schulhefte mit Zierleisten aus dem Jahr 1960 ...

Ein aufgeschlagenes Schulheft aus dem Jahr 1960 mit handschriftlichen Notizen und Zeichnungen.

Zwei gerahmte Bilder hängen an einer weißen Wand, eines mit einer Katze und eines mit einem Fuchs.

Ein Mann steht vor zwei Bildern, eines mit einer Katze und eines mit einem Fuchs.

Drei gerahmte Nähbilder hängen an einer Wand.

Ein Mann steht vor zwei Bildern, eines mit einer Katze und eines mit einem Fuchs.

Ein Gemälde zeigt einen Tiger und den Spruch „Lieber einen Tag Tiger sein als 1000 Jahre Schaf“.

Willy Puchner präsentiert sein Buch „Mein Kater Tiger“ vor einer Wand mit seinen Bildern.

Ein Bild mit einer Katze vor einem Himmel mit Wolken und einem Baum.

Ein Mann steht vor drei gerahmten Bildern an einer weißen Wand.

„Und vor mehr als einem Jahr hab ich für mich eine neue Leidenschaft entdeckt, nähen. Ich hab Nähkurse gemacht – da war ich der einzige und erste Mann im Südburgenland. Seither nähe ich Fäden, Knöpfe, aber auch Getreide und anderes auf Bilder.“

Er habe auch Gebrauchs-Nähen erlernt, repariere oder fertige eigene Kleidungsstücke an. Vor allem aber nutze er seine neue Kunst – die ihn an Zierleisten in Schulheften erinnern, die er geliebt habe. Einige dieser Bilder – Drucke der Zeichnungen aus dem neuen Buch – hingen auch an einer der Wände im Künstlerhaus. Für solche Applikationen habe er gut 30 bis 40 Schachteln, in denen er fein säuberlich sammelt und die Kartons beschriftet, welche Schätze sie beherbergen.

Ein älterer Mann liest an einem Tisch mit Mikrofon und Laptop.

Ein Mann mit Gesichtsschutz signiert ein Dokument mit einem roten Stift.

Ein Publikum sitzt in einem Auditorium, im Vordergrund hängt ein Bild mit einer Katze.

Ein Mann mit grauem Haar spricht in ein Mikrofon vor einem Laptop.

Ein Mann mit Gesichtsschutz hält einen Vortrag vor Publikum, während ein Fotograf ihn fotografiert.

Eine ältere Person mit Gesichtsschutz unterschreibt etwas mit einem roten Stift.

Ein Mann mit Gesichtsschutz macht ein Foto mit seinem Handy.

Zwei Frauen mit Gesichtsmasken sitzen in einem Raum, eine schaut auf ihr Handy.

Zuschauer sitzen in einem Auditorium vor einer Präsentation.

An der gegenüberliegenden Wand hingen Fotos aus dem Buch. Trotz einer Vielzahl an Fotos, „fällt mir die Auswahl nicht schwer. Ganz intuitiv finde ich in kurzer Zeit die richtigen Fotos für die Seiten des Buches. In diesem malt sich Puchner auch einen Traum seines Tigers aus: Eine Reise ans Meer zu Schwestern und Brüdern. Solche hatte der Künstler in Kroatien fotografiert – als reales Reisen noch leicht möglich war ;)

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