Bilderbuch: Zaubere dich doch "schöner" …
Hexe und Oger wollen einander treffen – kennengelernt haben sie einander via Internet. Die Hexe freut sich auf das Date und teilt ihre Freude mit allen Tieren, die ihr auf dem Weg dorthin über den Weg laufen. Ob Kaninchen, Fuchs oder Eichhörnchen – sie teilen die Freude nicht.
Jedes Tier hat etwas am Aussehen der Hexe auszusetzen – Nase, Kinn, Haare, Körperhaltung… Sie möge doch ihre Zauberkünste einsetzen und sich hübsch machen. Das schrieb (auf Spanisch) und zeichnete der in Kolumbien geborene, in Palma de Mallorca lebende Künstler Canizales in „Hübsch“ (im Original: Guapa). Im Stile – oder auch wirklich ? – wirken die Illustrationen computer-gemalt. Jedem Aufeinandertreffen mit einem der Tiere widmet er eine Doppelseite.
Hübsch gezaubert?
Und dann – so richtig „hübsch“ gezaubert – wundert sich Oger, wen er da vor sich hat. Die schaut doch gar nicht aus wie die Hexe, die er von der Online-Begegnung kennt. „Igitt, wie grässlich!“, entfährt es auch ihr, als sie in den Handspiegel schaut. „Es stimmt, das bin nicht ich.“
Der zuletzt zitierte Satz ist besonders wichtig, sonst wär’s ja nur darum gegangen, dass sie, die Hexe, ihm, dem Oger gefallen müsste. Aber gut, dass sie zaubern kann – und so holt sie sich ihr Original-Aussehen zurück.
Damit aber endet die Geschichte – noch – nicht. Sie sinnt auf Rache an den „Hübsch“-Ratgeber-Tieren. Und die ist ganz schön heftig, schwarz-humorig – sei hier aber natürlich nicht verraten.
Canizales
Hübsch
Aus dem Spanischen übersetzt von Karl Rühmann
36 Seiten
4 bis 6 Jahre – aber auch bis ins hohe Alter
Verlag Jungbrunnen
16 €
Kommentare