Du kannst schnell zaubern – mit wissenschaftlichen Experimenten
Sam nimmt eine Dose. Links und rechts baumeln Gummischnüre. Er bückt sich und rollt die Metalldose nach vor. Sie rollt, rollt, rollt und – nein, sie bleibt nicht stehen, sondern rollt zurück. Boomerang-Dose wirkt wie Zauberei, ist aber „nur“ Wissenschaft. Wie die aus der Dose, einer schweren Schrauben-Mutter und dem Gummiband diese Magie ziemlich einfach selber zustandebringst und – ohne es vorher zu verraten – andere verblüffst, das findest du in einer Schachtel mit neun anderen Experimenten.
Ben, der sich so manchen Versuch einfallen lässt, bringt den Kinder-KURIER mit einem kleinen Fläschchen dessen flüssiger Inhalt sich beim Schütteln blau verfärbt und dann wieder durchsichtig wird zum Staunen. Methylenblau, Wasser und Zucker ist das Geheimnis dahinter, erklärt Gerlinde, Gründerin und Seele vom Science Pool. „In vielen Waschmittel ist Methylenblau drinnen“, erklärt die Wissenschafterin, denn „richtig reines Weiß hat einen geringen Blaustich!“
Wieder einmal war der Kinder-KURIER beim Verein zur spielerisch-experimentellen Vermittlung unterschiedlichster Wissenschaften in der Hauffgasse auf Lokalaugenschein – natürlich unter Einhaltung aller eh schon-wissen-Bedingungen.
Auspacken
„Unboxing Science“ nennt sich das jüngste „Kind“ des „Wissenschafts-Schwimmbeckens“ samt Museum der Nerdigkeiten. Workshops sowohl im Stammhaus in Wien-Simmering als auch in Schulen und anderen Einrichtung sind ja „dank“ Lockdown jetzt nicht möglich. Und so kam’s zur Idee, Versuche zu verschicken – die dafür benötigten Materialien in Schachteln verpackt, die Anleitungen als Videos auf der Homepage. Was und Wie - siehe Infobox am Ende des Beitrags.
„Unboxing“ klingt vielleicht cooler als auspacken und ist seit Jaaahren das Schlagwort für so manche Influencer_innen, die sich dabei filmen, wie sie Schuhe, Klamotten und anderes, das sie online bestellt haben, auspacken und sich darüber freuen – zur Freude der Herstellerfirmen. Gut, du kannst dich auch dabei filmen oder Selfies knipsen, aber viel mehr wollen die Versuche dir Freude beim Basteln und anschließenden Experimentieren bereiten.
Einzelne Experimente oder zehn auf einmal
Du kannst die Zutaten für einzelne Experimente wie einen flatternden Schmetterling – natürlich ebenso keinen echten wie beim Lungenmodell -, einen Wendewürfel oder eine Lavalampe ebenso bestellen wie (Science on demand – Wissenschaft auf Bestellung) wie eine Art Abo mit zehn Versuchen.
Lokalaugenschein
Der Kinder-KURIER durfte sowohl Blicke in die „Packstraße“ als auch ins kleine, feine Dachboden-Studio werfen. In letzterem werden die Anleitungs-Videos für die Experimente gedreht. Die finden sich auf der Homepage – und sind für jene freigeschaltet, die die entsprechenden Boxen bestellt haben.
Für alle sichtbar sind aber rund um jeden Versuch spannende Infos aus der Welt der Wissenschaft, vor allem der Natur. Beispielsweise findest du rund um den sogenannten Magnus-Flieger – eine Art Flugzeug aus zwei Bechern und einem Gummiringerln – Infos über tierische „Flieger“ ohne Flügel.
Bei der Mini-Straßenlaterne, die Ben für den Kinder-KURIER sowie für Raimund, den Videofilmer, ebenso vorführt wie den Magnusflieger, findest du ausführliches über die sogenannte Lichtverschmutzung. Und weshalb Dauerbeleuchtung sowohl Menschen krank machen als auch vor allem Insekten bei ihrem Flug mehr als irritieren kann. Darum bastelst du für deine einfache handliche „Straßenlaterne“ dann eine Art Lampenschirm.
Logistiker
Der schon eingangs erwähnte Sam wird von Gerlinde als Zivildiener mit der geheimen Superkraft des lebendigen Monkismus vorgestellt. Monk ist die Figur eines nerdigen TV-Kommissars, bei dem alles seine Ordnung haben muss und der sich durch hohe Kombinationsgabe auszeichnet. Auf letztere spielte Gerlinde bei Sam an. Er hat sich überlegt, wie die „Zutaten“ für die zehn Experimente in eine handliche Schachtel passen, die auch Platz in den relativ neuen großen Hausbriefkästen haben.
Obendrein hat er geplant, wie die einzelnen Materialien auf den zu einer langen Packstraße zusammengestellten Tischen angerichtet werden, um alles gut und schnell einräumen zu können und nichts zu übersehen. Schließlich wäre die Freude beim Experimentieren zu Hause ordentlich getrübt, wenn das eine oder andere Teil fehlte.
Sam, der sich seit ewig für Naturwissenschaft interessiert kam schon bei einer Sommerakademie des Wiener Stadtschulrates in den großen Ferien nach seiner ersten Klasse Volksschule in Kontakt mit dem Science Pool und dessen Motto „Kopfsprung in die Wissenswelten“.
Einzelexperimente – Science on demand: 14 €
„Abo“ – zehn Experimente – Science Workout: 125 €
Sobald die Boxen gekauft sind, sind auf der Homepage die jeweiligen Anleitungs-Videos freigeschalten. Für alle anderen nur jeweils rund ½-minütige Videos, die das jeweilige Experiment kurz andeuten.
Die Boxen (Schachteln) passen in die neuen, großen Hausbriefkästen.
unboxingscience.org/
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