Warum Sie jetzt Mandarinen essen müssen

Warum Sie jetzt Mandarinen essen müssen
Bei Zimmertemperatur verliert die Citrusfrucht aus dem Mittelmeer leicht an Saftigkeit.

Klein und süß: Mandarinen gehören wegen ihrer leichten Schälbarkeit und ihrer Süße zu den beliebtesten Citrusfrüchten. Da die Haupternte in Spanien und Marokko bis Ende November erfolgt, gibt es in den kommenden Wochen frische Früchte in den Supermärkten. Da die Früchte mit den orange bis grünen Schalen nicht nachreifen, müssen sie vollreif geerntet werden.

Den Ursprung haben die immergrünen Bäume mit weißen Blüten zwar in China, allerdings vernaschen wir vorwiegend jene Früchte, die im Mittelmeer (zwischen dem 20.und 40. Breitegrad) angebaut wurden. Der ursprüngliche Name "Mandarinenorange" ist laut Duden "wohl nach der gelben Amtstracht der Mandarine", ranghohe Beamte im kaiserlichen China, abgeleitet worden.

Mandarinen (Citrus reticulata) dürften bereits seit Jahrtausenden in China angebaut werden, zumindest ist der Anbau seit dem 12. Jahrhundert v. Chr. in China dokumentiert. Im 19. Jahrhundert kam die Kantoner Apfelsine nach Europa, aus dieser ursprünglichen Sorte entwickelte sich dann unsere Mittelmeer Mandarine. Der Stammbaum von Citrusfrüchten ist für Botaniker nicht immer leicht zu klären – bei den "Kindern" der Mandarine gehen Forscher davon aus, dass Clementinen und Satsumas sogenannte Hybriden aus Bitterorange und Mandarine sind.

Clementinen sind schwerer zu schälen, haben aber dafür keine Kerne und sind deutlich länger haltbar als Mandarinen. Übrigens ist die Orange wiederum eine Kreuzung aus Mandarinen und Pampelmuse.

Das Geheimnis von Dosen-Mandarinen

Wer sich immer schon gefragt hat, wie Dosen-Mandarinen so perfekt geschält werden, wird staunen. Dies geschieht nicht per Hand: Der Weg der Dosen-Mandarinen führt zuerst in ein 70 Grad heißes Wasserbad, um die äußere Schale leichter entfernen zu können. Danach werden die Mandarinen in ihre einzelnen Segmente getrennt, in diesem Schritt darf das dünne Häutchen aber nicht (!) verletzt werden.

Und nun kommt es zur eigentlichen Entfernung der dünnen Häutchen: Sie werden in einem Salzsäurebad (auf 0,28 Prozent verdünnt) weg geätzt, das dauert rund 35 Minuten. Zu stark darf die Säure schon alleine deswegen nicht konzentriert sein, da sonst auch das Fruchtfleisch verletzt werden würde. Um den Ätzungsprozess zu stoppen, kommen die geschälten Mandarinenstücke in eine Natronlauge. Zuletzt werden die Mandarinen gründlich in Wasser gewaschen. Um sie haltbar zu machen, füllt man die Mandarinen in die Dosen und füllt diese mit Zuckerwasser auf. Nach dem Erhitzen sind Dosen-Mandarinen bis zu fünf Jahre haltbar.

Die Salzsäure ist in dieser Konzentration ungefährlich für unseren Körper, auch die Magensäure besteht aus dieser und sorgt für die Verdaaung der Nahrungsmittel.

So lagern Sie Mandarinen richtig

Was wenige wissen: Jede Frucht besteht meistens aus zehn Stück Fruchtfleisch-Kammern, die mit nur einem dünnen weißen Häutchen umzogen sind, und enthält 15 bis 20 Kerne. Mandarinen und Clementinen weisen einen hohen Wasseranteil auf und kommen auf nur 46 Kalorien pro 100 g. Wegen des enthaltenen Pflanzenstoffs Nobiletin gelten sie als mögliche Schlankmacher, was in Studien mit Menschen noch nicht bestätigt wurde.

  • Nach einer Lagerung von ein bis zwei Wochen verlieren die Früchte an Süße und Geschmack, und trocknen schließlich aus. Auch bei Zimmertemperaturen verlieren sie an Saftigkeit.
  • Wenn Mandarinen länger gelagert werden, entsteht ein Hohlraum zwischen Fruchfleisch und Schale: Das beeinträchtigt die Qualität, dafür lassen sie sich dann leichter schälen.
  • Durch eine Lagerung bei unter zwei Grad werden sie bitter. Optimal sind hohe Luftfeuchtigkeit und eine Temperatur von sieben Grad.

Bekanntlich passen die fruchtig-säuerlichen Aromen besonders gut zu Joghurt und Topfen. Wer lieber warm frühstückt, kann Mandarinenstücke unter Milchreis oder Porridge rühren.

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