Ihr Eiweißgehalt sei zwar insgesamt niedrig, „dafür liefern sie aber eine ganz besondere Aminosäure, Tryptophan.“ Diese werde im Körper in das Glückshormon Serotonin sowie das beruhigende und schlaffördernde Melatonin umgewandelt, erläutert Unterberger: „Man sagt, dass Beduinen, wenn sie in der Wüste unterwegs sind, immer ein paar Datteln vor dem Schlafen essen.“
Beim Einkauf sollte man auf die Aufschrift ,Datteln, getrocknet & entsteint‘ achten – dann handelt es sich wirklich nur um getrocknete Datteln. „Bei Softdatteln ist Wasser als Zutat enthalten, manchmal sind die Früchte zusätzlich mit Glukosesirup überzogen.“ Dies diene dem Zweck, dass sie schön glänzen und konserviert werden: "Das ist aber nicht nötig, denn durch ihren von Natur aus hohen Zuckergehalt von über 60 Prozent konservieren sich Datteln quasi selbst."
Datteln passen gut zu süßen und pikanten Speisen, zum Beispiel zu Topfen, Joghurt, Müsli, Obstsalat, können aber auch mit Schinken umwickelt oder Käse gefüllt werden und geben orientalischen Gerichten, zum Beispiel dem bekannten Daal, eine fruchtig-süße Note, sagt Unterberger: "Gibt man Datteln in Kuchen oder Kekse kann man damit eine natürliche Süße erzeugen und getrost mindestens die Hälfte des angegebenen Zuckers weglassen."
Feine Feigen
Der Zuckergehalt getrockneter Feigen ist vergleichbar mit dem von Datteln. „Bei beiden stammt der Zucker zu etwa gleichen Teilen aus Frucht- und Traubenzucker, weshalb die Verträglichkeit bei Fruchtzuckerintoleranz größer ist.“ Aufgrund der vielen winzigen Samenkerne enthalten Feigen große Mengen an Ballaststoffen, verschiedene Vitamine sowie Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium.
Gelegentlich können eine Handvoll getrockneter Datteln oder Feigen eine Obstportion ersetzen: 25 Gramm (4 bis 5 Datteln oder 2 Feigen) sind die empfehlenswerte Portionsgröße pro Tag.
Trockenfrüchte oder Müsliriegel?
Auf die Frage, ob Datteln und Feigen der gesündere Snack als Müsliriegel sind, gebe es keine einfache Antwort mit Ja oder Nein, sagt die Ernährungswissenschafterin: "Beim Lesen der Zutatenliste so manchen Müsliriegels wird schnell klar, dass es sich dabei um eine Süßigkeit handelt. Oft sind dort Zutaten wie Schokolade, Zucker, Glukosesirup, Palmfett, Aromen und Emulgatoren zu finden. Dann ist es besser, eine Handvoll getrocknete Feigen oder Datteln zu essen. Es gibt aber auch vorbildliche Müsliriegel, wo nur Getreide, Nüsse und Trockenfrüchte verarbeitet werden, dann würde ich den Müsliriegel den Vorrang geben, weil mit dem Getreide auch `langsame' Kohlenhydrate enthalten sind."
Einige Rezeptideen
Auf dem Blog der beiden Ernährungswissenschafterinnen findet sich ein Rezept für einen blitzschnell zubereiteten Dattelkuchen, der fast ohne Fett und mit sehr wenig zusätzlichem Zucker auskommt.
Zwei weitere Rezepte finden Sie hier:
Naschen ohne Reue: Süßes Früchtebrot schnell gemacht
Zutaten:
300 g Trockenfrüchte (z.B. Datteln und Feigen)
2 Orangen
150 g Dinkelvollkornmehl
200 g gemahlene Mandeln
4 große Eier
3 TL Backpulver
Zubereitung:
Trockenfrüchte in Stücke schneiden.
Orangen auspressen und die Trockenfrüchte für 30 min im Saft einweichen.
Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
Früchtstücke pürieren.
Eier unterrühren.
Mehl, Backpulver und Mandeln hinzufügen.
Teig in gebutterte Backform geben.
Für ca. 40 min backen.
Energiekugeln: Fruchtiger Snack für zwischendurch
Zutaten:
70 g Kürbiskerne
20 g gepuffter Quinoa
50 g gemahlene Mandeln
80 g Datteln
½ TL Kurkuma
½ TL Zimt
1 TL Kakaopulver
1 Vanilleschote
½ TL Honig
1 Orange
Zubereitung:
Kürbiskerne mixen.
Entsteinte Datteln, gemahlene Kürbiskerne, Mandeln und Quinoa möglichst fein mixen.
Kurkuma, Zimt und Kakao hinzufügen und nochmals mixen.
Honig, Vanillemark und Orangensaft dazu geben. Nochmals mixen.
Mit nassen Händen in 24 Teile portionieren und Kugeln formen.
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