Die Zusammenarbeit mit der FPÖ hat Bürgermeister Michael Ludwig bereits mehrmals ausgeschlossen, die Blauen werden aber den anderen Parteien voraussichtlich Stimmen wegnehmen. Auch die Unternehmer werden ihre Standesvertretung wählen: Die Wirtschaftskammerwahlen sind im Frühjahr. In Wien steht bisher Walter Ruck vom Wirtschaftsbund als Präsident an der Spitze. Er gilt als enger Vertrauter Ludwigs. Diese Achse soll, wenn es nach den beiden geht, auch im kommenden Jahr weiter bestehen bleiben.
Der Prozess nach Swift-Anschlagsplänen
Es sollte das Konzertereignis des Jahres werden: 200.000 Tickets wurden für die drei Wien-Konzerte von Taylor Swift verkauft. Doch dann wurden mutmaßliche Anschlagspläne bekannt. Der 19-jährige Beran A. und Luca K. (17) sitzen seither in U-Haft. Die Ermittler haben unzählige Chats ausgewertet. Darunter welche, in denen Beran A. versucht, Schusswaffen zu importieren.
Im Elternhaus des Verdächtigen in Ternitz wurden Sprengstoffspuren gefunden. Seit Kurzem liegt das psychiatrische Gutachten zu Beran A. vor: Er ist zurechnungsfähig. Zuvor hatte er angegeben, dass ihm böse Geister ausgetrieben wurden. Der Prozess könnte im Herbst stattfinden. Es drohen lange Haftstrafen.
Neuer Erzbischof im Heiligen Jahr
Kardinal Christoph Schönborn zieht sich im Jänner altersbedingt als Erzbischof von Wien (zur Erzdiözese gehört neben Wien auch das östliche Niederösterreich) zurück. Ob der Nachfolger des am 22. Jänner 80-Jährigen beim Dankfest Mitte Jänner im Stephansdom schon bekannt ist, weiß wohl nur der Papst.
Auch die evangelische Kirche sucht eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für Bischof Michael Chalupka, der mit 65 Jahren in den Ruhestand geht. Neue Äbte werden unter anderen in den Stiften Göttweig, Melk und Seitenstetten gewählt. Und außerdem ist 2025 in der katholischen Kirche ein Heiliges Jahr, das der Papst alle 25 Jahre ausruft.
Zwei neue Linien und Baustellen bei den Öffis
Auch bei den Wiener Linien gibt es 2025 einige Neuerungen. Bei den U-Bahnen ist – einmal mehr – vor allem die Linie U4 von Baustellen betroffen. Die ersten Arbeiten beginnen am 13. Jänner und dauern bis Ende Februar. In dem Zeitraum wird ein Brückentragwerk erneuert, nur jeder zweite Zug kann bis nach Heiligenstadt fahren. Im Sommer dann wird die U4 wieder zweigeteilt, dieses Mal im Abschnitt zwischen Schottenring und Friedensbrücke.
Zweigeteilt wird 2025 auch die Linie U6. Zwischen Spittelau und Jägerstraße werden neue Weichen eingebaut, zumindest in den Semesterferien und den Herbstferien bedeutet das eine zwangsweise Zweiteilung.
Ab Frühling wird dann auch die U6-Station Tscherttegasse modernisiert. Während der Arbeiten wird jeweils eine Seite der Haltestelle durchfahren. Gleiches gilt für die U1-Station Kagran: Der Bahnsteig in Fahrtrichtung Oberlaa wird erneuert. Die Züge fahren auf dieser Seite von März bis Juli ohne zu halten durch die Station.
Es gibt aber auch gute Nachrichten: Im Herbst werden zwei neue Straßenbahnlinien in Betrieb gehen, nämlich die Linie 12 (im 8., 9., 20. und 2. Bezirk) sowie die Linie 17 (zwischen Donaustadt und Floridsdorf). Zudem wird die Unterpflaster-Straßenbahn modernisiert, 142 Kameras sowie barrierefreie Notrufe sollen künftig für mehr Sicherheit sorgen. Und im September findet in Wien die erste Tram-Weltmeisterschaft statt: Straßenbahnfahrer aus ganz Europa messen sich in Disziplinen wie Tram-Bowling und Präzisionsfahren.
Klimaticket und Parken werden teurer
Ab 1. Jänner 2025 erhöht sich der Preis des Klimatickets Österreich auf 1.179,30 Euro (zuvor 1.095 Euro). Ein Klimaticket Metropolregion (Wien, NÖ, Burgenland) kostet weiterhin 860 Euro (bei monatlicher Abbuchung 901 Euro). Gemeinsam mit den Gebühren für Müll, Wasser und Kanal steigen auch die Parktarife um vier Prozent; eine Stunde kostet in der Bundeshauptstadt dann mit 2,60 Euro um 10 Cent mehr als bisher.
Im Gegensatz zu den anderen kommunalen Gebühren, die automatisch (meist über die Wohnhaus-Betriebskosten) verrechnet werden, müssen Lenker aber gut aufpassen: Alte Parkscheine können nämlich nicht mehr zurückgegeben oder umgetauscht werden, sondern müssen bis spätestens 30. Juni 2025 aufgebraucht werden.
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