An der Migration wird keiner vorbeikommen, insbesondere in Bezug auf den Bildungsbereich. Klassen, in denen nur noch wenige Kinder ausreichend Deutsch sprechen, belastete Pädagogen und besorgte Eltern haben längst Politiker aller Couleur auf den Plan gerufen, die abwechselnd die jeweils anderen in der Pflicht sehen oder mit mehr oder weniger umsetzbaren Lösungsvorschlägen aufwarten.
Wer hier in puncto Glaubwürdigkeit überzeugen kann, ist gänzlich offen. Eine wichtige Rolle wird auch das Wohnen spielen , vor allem in Kombination mit der Teuerung. Die Grünen und auch die FPÖ versuchen seit Monaten, der SPÖ das Wasser abzugraben. Letztere will das nicht auf sich sitzen lassen: Einerseits wird das Erbe des roten Wiens immer wieder beschworen, andererseits hat die SPÖ kurz vor Jahresende begonnen, lautere Akzente zu setzen – etwa im Kampf gegen Spekulationshäuser.
Zu erwarten sind auch Debatten rund um die Gesundheit(sversorgung). Die Blauen haben während und seit der Coronapandemie ihren Zuspruch ausgebaut und konnten vor allem Gegner der strengen Richtlinien auf ihre Seite ziehen. Bürgermeister Michael Ludwig wird hier einen Kontrapunkt setzen wollen. Zum einen hat er selbst währen der Coronazeit bei den Wählerinnen und Wählern gepunktet – wenn auch mit einer gänzlich anderen Strategie als die FPÖ – zum anderen hat er sich zur Spitalversorgung bereits zu Wort gemeldet.
Neos, ÖVP und Grün werden den Spagat schaffen wollen, Profil zu zeigen und trotzdem als möglicher Juniorpartner der SPÖ im Spiel zu bleiben. Die bereits ausgeschlossene FPÖ wird hingegen hemmungslos angreifen.
Wien wählt jedenfalls meist anders als der Bundestrend. Wie anders, das wird sich noch zeigen.
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