Reaktionen zu Plänen für Gumpendorfer Straße: "Hass-Orgie für Autofahrer"

Visualisierung der Begegnungszone beim Appol-Kino.
Die Grünen wollen in der Durchzugsstraße zwei Begegnungszonen bauen. SPÖ, ÖVP, FPÖ und Neos zeigen sich wenig begeistert.

Heftig haben am Mittwoch die SPÖ, die ÖVP, die FPÖ und die Neos in Mariahilf auf das Konzept der Grünen zur Umgestaltung der Gumpendorfer Straße reagiert. Wie berichtet, wollen die Grünen den Durchzugsverkehr stark einschränken: mit Begegnungszonen und einer Einbahnregelung.

Grüne Pläne zur Umgestaltung der Gumpendorfer Straße

"Die präsentierten Planungen sind eine Mogelpackung und gaukeln den Menschen vor, dass die Gumpendorfer Straße einmal so aussehen wird, wie auf den präsentierten Fotomontagen“, teilte Julia Lessacher, Vize-Klubchefin der SPÖ mit. "So etwas ohne Erhebung der Rahmenbedingungen und ohne Beteiligung der Mariahilferinnen und Mariahilfer zu präsentieren, ist bewusste Irreführung.“

Sie spielt darauf an, dass SPÖ-Bezirksvorsteher Markus Rumelhart im Dezember beim Magistrat eine Potenzialanalyse für die Gumpendorfer Straße in Auftrag geben wollte. Mit dem Ziel, auf Basis der Analyse ein Bürgerbeteiligungsverfahren zur Zukunft der Straße zu starten. Weil sich die anderen Parteien – auch die Grünen – querlegten, verzögert sich das nun.

"Realitätsfern“ ist das Vorhaben der Grünen für die Mariahilfer ÖVP. „Die Pläne der Grünen sind einseitig gegen Autofahrer und den öffentlichen Verkehr gerichtet“, sagt Bezirksparteichef Gerhard Hammerer.

Die "Brechung" der Gumpendorfer Straße sei eine Verdrängung des Verkehrs in die benachbarten Wohngrätzel, denn „der Verkehr wird sich ja nicht in Luft auflösen.“ Letztlich hätten die "grünen Nadelstiche nur ein Ziel“, nämlich "den Individualverkehr in der Stadt komplett zu verbieten.“

Neos wollen Bürger einbeziehen

Die FPÖ bezeichnet die Präsentation der Studie als eine „regelrechte Hass-Orgie auf Autofahrer“. Das Konzept trage zur „Spaltung der Gesellschaft“ bei. Aus Sicht der Neos lasse der Vorschlag der Grünen einen wichtigen Aspekt außer Acht: die Verdrängung des Durchzugsverkehrs in die angrenzenden Bezirke Margareten und Neubau. Diese gelte es einzubinden.

„Die Politik versucht über die Köpfe der Menschen hinweg zu bestimmen“, sagt Elisabeth Kattinger, Klubvorsitzende der Neos in Mariahilf.

„Auch wir haben in unserem Bezirksprogramm für die Wien-Wahl 2020 einen Schwerpunkt auf die Umgestaltung der Gumpendorfer Straße gelegt, aber an erster Stelle dazu steht, ein Bürgerbeteiligungsprojekt ins Leben zu rufen.

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