Gumpendorfer Straße: Die umkämpfte Lebensader von Mariahilf

Gumpendorfer Straße: Die umkämpfte Lebensader von Mariahilf
In der großen Wohnstraße im 6. Bezirk prallen Verkehr, moderne Gastronomie und Handel aufeinander. Seit Jahren wird über die Umgestaltung gestritten. Eine Spurensuche.

Die Ampel an der Kreuzung von Getreidemarkt und Gumpendorfer Straße schaltet auf Rot. Eine mondän gekleidete Frau kommt in ihrem schwarzen Rover zu stehen. Plötzlich lächelt sie. Und zwar direkt ins Gesicht des Mannes, der neben ihrem Wagen auf seinem Motorrad sitzt. Er ist

15 Jahre jünger, trägt Polizeiuniform – und lächelt zurück. Es ist der Beginn einer großen Liebesgeschichte.

Die Frau im Rover ist Ljuba Welitsch, eine weltweit gefeierte Operndiva. Der Rayoninspektor neben ihr heißt Karl Schmalvogel und ist mit einer Schuhverkäuferin verheiratet – noch.

Zugetragen hat sich die Geschichte im Jahr 1955. Es hätte aber auch gestern sein können.

Denn die Gumpendorfer Straße ist bis heute eine Straße im eigentlichen Wortsinn. Ein Verkehrsweg.

Soll heißen: Hier kann man Auto fahren, zumindest mit Tempo 30. Vom Gürtel bis zur Zweierlinie.

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