In memoriam: Die Verstorbenen des Jahres 2018

In memoriam: Die Verstorbenen des Jahres 2018
Von welchen prominenten Politikern, Schauspielern, Musikern und Forschern wir uns dieses Jahr für immer verabschieden mussten.

7. Jänner: France Gall (Frankreich, 70 Jahre)

Die französische Sängerin erliegt mit 70 Jahren in Paris einem Krebsleiden. Die Musikerin hatte 1965 mit Serge Gainsbourgs Titel "Poupée de cire, poupée de son" für Luxemburg den Grand Prix Eurovision de la Chanson gewonnen und reüssierte später auch mit auf Deutsch gesungenen Liedern. Zu ihren größten Hits gehört "Ella, elle l'a".

15. Jänner: Dolores O'Riordan (Irland, 46)

Die irische Musikerin stirbt im Alter von 46 Jahren. Die Frontfrau der "Cranberries" wird leblos in der Badewanne eines Hotelzimmers in London gefunden: Tod durch Ertrinken nach einer Alkoholvergiftung. Die Cranberries aus der beschaulichen irischen Hafenstadt Limerick verkauften in den 90er-Jahren weltweit Millionen Tonträger. Das Lied "Zombie" aus dem Jahr 1994 blieb vor allem wegen O'Riordans Gesangs ("In your head, in your head / zombie, zombie") ein Ohrwurm.

Zum Cranberries-Hit "Zombie"

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20. Jänner: Paul Bocuse

Der legendäre französische Spitzenkoch stirbt im Alter von 91 Jahren. Berühmt wurde Bocuse unter anderem als Mitbegründer der "Nouvelle Cuisine", die auf den Eigengeschmack frischer und hochwertiger Waren setzt. 1958 verlieh ihm der Gastronomieführer Guide Michelin seinen ersten Stern. Der zweite folgte zwei Jahre später, der dritte 1965. Das Restaurant "Paul Bocuse" in Collonges-au-Mont d'Or hat die drei Michelin-Sterne nunmehr seit 53 Jahren - ein Rekord.

27. Jänner: Ingvar Kamprad (Schweden, 91)

Der Ikea-Gründer stirbt im Alter von 91 Jahren in seinem Haus im schwedischen Småland. Der Milliardär hatte den heutigen Möbelriesen 1943 mit 17 Jahren gegründet. Das I und das K stehen für seine Initialen, E und A für die Bauernhöfe Elmtaryd und Agunnaryd, auf denen er aufgewachsen ist. Seine Möbel, die in handliche Pakete verstaut werden können, eroberten die Wohnzimmer der Skandinavier und dann die der ganzen Welt. Kamprad selbst lebte 37 Jahre lang in der Schweiz, weil er Schwedens Steuern zu hoch fand.

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Zuoberst auf der Liste der Gut-Betuchten Schweizer steht zum zwölften Mal infolge die Familie von Ikea-Gründer Ingvar Kamprad (im Bild). Gemeinsam mit seinen drei Söhnen besitzt er ein Vermögen von 41 und 42 Mrd. Franken (rund Mrd. 33,73 Euro).

10. März: Hubert de Givenchy (Frankreich, 91)

Der Gründer des internationalen Mode- und Kosmetikkonzerns Givenchy stirbt im Alter von 91 Jahren. Givenchy kleidete Greta Garbo ein, Grace Kelly, Elizabeth Taylor, Jacqueline Kennedy und Marlene Dietrich, doch Audrey Hepburn war sein Star. Seine Zauberformel: Unnahbare Eleganz.

11. März: Siegfried Rauch

Die deutsche Fernsehlegende verunglückt bei einem Treppensturz in seinem Wohnort Untersöchering südlich von München im Alter von 85 Jahren tödlich. Rauch war in der Rolle des "Traumschiff"-Kapitäns Jakob Paulsen bekanntgeworden. Der schauspielerische Durchbruch gelang ihm bereits Anfang der 1970er Jahre - mit dem Klassiker "Le Mans". Von 1999 bis 2013 war Rauch dann für 14 Jahre das Gesicht des "Traumschiffs". Bis ins hohe Alter stand er noch als Dr. Roman Melchinger in "Der Bergdoktor" vor der Kamera.

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14. März: Stephen Hawking (Großbritannien, 76)

Der britische Astrophysiker stirbt im Alter von 76 Jahren friedlich in seinem Haus in Cambridge. Er gehört zu den größten Wissenschaftern aller Zeiten. Die Fachwelt schätzte Hawking wegen seiner Theorien zum Ursprung des Kosmos und zu Schwarzen Löchern. Sein 1988 erschienenes Buch "Eine kurze Geschichte der Zeit" machte ihn auch bei Laien populär. Hawking litt an der unheilbaren Muskel- und Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose). Bereits seit Jahrzehnten war er fast völlig bewegungsunfähig, er saß im Rollstuhl.

Zum KURIER-Nachruf: "Hawking rechnete nicht mit Leben nach dem Tod"

13. April: Milos Forman

Der tschechische Oscar-Preisträger, der in den USA lebte, stirbt im Alter von 86 Jahren. Er erlangte Weltruhm durch Filme wie "Einer flog über das Kuckucksnest" (1975) und "Amadeus" (1984). Für beide Filme wurde der in Prag geborene Forman, der kurz vor dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes 1968 in der Tschechoslowakei ins Exil ging, mit dem Oscar ausgezeichnet.

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20. April: Avicii (Schweden, 28)

Der DJ und Produzent Tim Bergling, berühmt geworden unter dem Künstlernamen Avicii, wird im Oman leblos aufgefunden. Der schwedische Künstler, der mit den Singles "Wake Me Up", "Hey Brother" und "Waiting For Love" die Spitze der Hitparade in Österreich erreicht hatte, wurde 28 Jahre alt. Er hatte 2016 seinen Rückzug aus der Öffentlichkeit verkündet - wegen eines dichten Zeitplans, der "zu wenig Zeit für die reale Person hinter dem Künstler" lasse.

14. Mai: Tom Wolfe (USA, 87)

Der US-Schriftsteller und Journalist Tom Wolfe stirbt im Alter von 88 Jahren. Er galt als Wegbereiter des sogenannten New Journalism der 1960er- und 11970er-Jahre bei dem literarische Stilmittel in Reportagen einfließen Zu seinen bekanntesten Werken gehört der Roman "Fegefeuer der Eitelkeiten".

22 Mai: Philip Roth

Der US-Schriftsteller stirbt im Alter 85 Jahren. Der vielfach ausgezeichnete Autor, den viele Literaturkenner auch immer wieder als Anwärter auf den Literaturnobelpreis sahen, veröffentlichte fast drei Dutzend Bücher. Zu den bekanntesten Werken des Pulitzer-Preisträgers gehören unter anderem die Roman-Trilogie "Der Ghostwriter", "Zuckermans Befreiung" und "Die Anatomiestunde".

 

27. Juni: Joe Jackson (USA, 89)

Der Vater des legendären US-Popstars Michael Jacksonim stribt Kreise seiner Familie in Los Angeles im Alter von 89 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Der strenge Patriarch der Jackson-Familie war über Jahre hinweg einer der erfolgreichsten Musikmanager der Welt.

 

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5. Juli: Claude Lanzmann (Frankreich, 92)

Die französische Regielegende stirbt im Alter von 92 Jahren. Der Kinoessayist, der auch als Schriftsteller tätig war, hatte mit seinem neunstündigen Werk "Shoah" 1985 eines der zentralen Werke über den Holocaust geschaffen.

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25. Juli: Sergio Marchionne (Italien, 66)

Der langjährige Chef der Autobauer Fiat Chrysler und Ferrari stirbt nach Komplikationen bei einer Operation. Marchionne galt als Visionär, aber auch als harter Verhandlungspartner für Gewerkschaften und in der Formel 1. Als Ferrari-Präsident galt Marchionne in der Formel 1 als kompromissloser Manager, der den Rennstall allerdings wieder in die Spur brachte.

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Schon der verstorbene Sergio Marchionne liebäugelte mit der IndyCar-Serie.

11. August: V.S. Naipaul (Großbritannien, 85)

Der weltberühmte Autor stirbt im Alter von 85 Jahren. Geboren am 17. August 1932 auf der Karibikinsel Trinidad in eine Familie indischer Herkunft, ermöglicht ein Stipendium dem 18-Jährigen ein Studium in Oxford. Naipauls Stärken waren seine klare, schnörkellose Sprache, sein Recherchefleiß und seine Fähigkeit, genau zu beobachten. Er wurde von Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen, 2001 erhielt er den Literaturnobelpreis.

16. August: Aretha Franklin (USA, 76)

Die Soul-Legende Aretha Franklin stirbt im Alter von 76 Jahren. Die "Queen of Soul" wurde durch Hits wie "Respect", "Think" und "Chain of Fools" weltberühmt. Bei Franklin, die in ihrer jahrzehntelangen Karriere 18 Grammys gewann, war bereits im Jahr 2010 Krebs diagnostiziert worden.

Zum KURIER-Nachruf: "Soul-Legende ist tot"

18. August: Kofi Annan (80)

Der frühere UNO-Generalsekretär stirbt im Alter von 80 Jahren in Bern. 1997 wurde der aus Ghana stammende Annan als erster Politiker aus Subsahara-Afrika UNO-Generalsekretär. 2001 erhielt er zusammen mit den Vereinten Nationen den Friedensnobelpreis. In seinen zehn Jahren an der Spitze der UNO galt Annan als das moralische Gewissen der Welt. Er warb für Frieden und Gerechtigkeit und bot den USA im Streit um den Irak-Krieg die Stirn.

Zum KURIER-Nachruf: "Das Gewissen der Welt"

25. August: John McCain (USA, 81)

Der US-Senator und Vietnamkriegs-Veteran, der einer der profiliertesten Kritiker von US-Präsident Trump innerhalb der republikanischen Partei gewesen war, stirbt am im Alter von 81 Jahren an einem Gehirntumor. 1967 geriet er im Vietnam-Krieg in Gefangenschaft, wurde gefoltert und kam erst nach rund fünf Jahren wieder frei. Für Trump, der selbst einst den Wehrdienst umgangen hatte, war McCain "kein Held". "Ich mag Leute, die nicht gefangen wurden, okay?", meinte er.

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6. September: Burt Reynolds (USA, 82)

US-Schauspieler Burt Reynolds stirbt im Alter von 82 Jahren in Florida. Zu seinen erfolgreichsten Filmen gehörten "Beim Sterben ist jeder der Erste", "Ein ausgekochtes Schlitzohr" und "Auf dem Highway ist die Hölle los".

Zum KURIER-Nachruf: "Sexsymbol und ausgekochtes Schlitzohr"

26. September: Ignaz Kirchner (Deutschland, 72)

Der Kammerschauspieler stirbt 72-jährig nach langer Krankheit. Er zählte seit 1978 zu den Stützen des Burgtheaterensembles und hat sich in unzähligen Rollen in das kollektive Gedächtnis der Wiener Theaterbesucher gespielt. Seine letzte Rolle war der Gerbermeister Morten Kiil in "Ein Volksfeind" von Henrik Ibsen in der Regie von Jette Steckel.

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1. Oktober: Charles Aznavour

Der französisch-armenische Chansonnier stirbt im Alter von 94 Jahren in seinem Haus im südfranzösischen Alpilles. Der Altmeister des Chansons wurde mit Liedern wie "La Boheme" und "Emmenez-moi" berühmt.

KURIER-Nachruf auf den Chansonnier

Aznavour wurde 94 Jahre alt

6. Oktober: Monserrat Caballe (Spanien, 85)

Die spanische Starsopranistin stirbt im Alter von 85 Jahren in einem Krankenhaus in Barcelona. Caballe wurde international bewundert für ihre Vokaltechnik und ihre Interpretationen des Belcanto-Repertoires, auf das sie sich schon Anfang der 1960er-Jahre spezialisierte. Die füllige und für ihr herzhaftes Lachen bekannte Künstlerin galt als die letzte große Operndiva.

Zum KURIER-Nachruf: "Die Letzte der Allergrößten"

15. Oktober: Paul Allen (USA, 65)

Der US-Unternehmer und Microsoft-Mitbegründer stirbt im Alter von 65 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Allen hat Microsoft 1975 zusammen mit Bill Gates gegründet und den Software-Giganten dann 1983 verlassen.

 

12. November: Stan Lee (USA, 95)

Die US-Comic-Legende stirbt im Alter von 95 Jahren in einem Krankenhaus in Los Angeles. Lee hatte in den 60er Jahren gemeinsam mit dem Marvel-Verlag das Superhelden-Genre revolutioniert. Viele seiner Figuren wie X-Men, Hulk oder Black Panther dominierten jahrelang die Kino-Leinwände.

Zum KURIER-Nachruf: "Seine Superhelden waren Menschen"

26. November: Bernardo Bertolucci (Italien, 77)

Der italienische Regisseur stirbt im Alter von 77 Jahren in Rom. Der Autor von Meisterwerken wie "Der letzte Tango in Paris" und "Der letzte Kaiser" war schon seit mehreren Jahren krank und saß wegen einer misslungenen Bandscheiben-Operation im Rollstuhl.

 

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30. November: George H.W. Bush (USA, 94)

Der frühere US-Präsident stirbt im Alter von 94 Jahren. Der Republikaner war von 1989 bis 1993 der 41. Präsident der USA, nachdem er zuvor acht Jahre unter Ronald Reagan als Vizepräsident amtiert hatte. George H. W. Bush war der Vater des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush und des Ex-Gouverneurs von Florida, Jeb Bush. US-Präsident Donald Trump würdigt Bushs Rolle bei der Beendigung des Kalten Krieges.

Zum KURIER-Nachruf: "Auf der Weltbühne brilliert, zu Hause gescheitert"

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