Gesunkenes Tauchboot: Diese Passagiere waren an Bord der "Titan"

Das Schicksal der "Titan" stand vier Tage lang auf der Kippe. Zahlreiche Suchmannschaften mit Booten, Flugzeugen, Sonargeräten und Roboter-U-Booten suchten nach den fünf Passagieren der "Titan", die auf dem Weg zum Wrack der Titanic Probleme bekam, der Kontakt brach plötzlich ab. 

Seit dem späten Donnerstagabend war klar, das Tauchboot hatte in der Nähe des Wracks einen Totalausfall. Eine Implosion oder Explosion dürfte das Tauchboot zerstört und seine Passagiere getötet haben.

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An Bord war unter anderen der Chef von Oceangate, der Betreiberfirma der Titan, Stockton Rush. Der US-amerikanische Unternehmer gründete das Unternehmen 2009 mit dem Ziel, Tauchexpeditionen zu Schiffswracks anzubieten. Zuvor war der Nachfahre zweier US-Gründerväter als Pilot im Einsatz. 

Rushs Unternehmen Oceangate begann 2021 zahlende Kunden zum Wrack der Titanic zu bringen. Unter anderem war auch der Münchner Unternehmer Arthur Loibl 2021 mit an Bord bei einer Mission. Er sprach über seine Reise und er nannte die Situation "absolut grausam".

Und: "Man muss bedenken, die sitzen da drinnen auf engstem Raum, der Körper hat menschliche Bedürfnisse. Die haben sicher nicht Essen oder Trinken für 96 Stunden dabei und dann die seelische Belastung (…)."

Unter den Passagieren war auch der britische Geschäftsmann und Abenteurer Hamish Harding. Der Brite war, ähnlich wie Rush, ebenfalls Unternehmer und Pilot. Zu seinen ersten unternehmerischen Errungenschaften gehörte eine private Fluglinie, die zwischen Südamerika und der Antarktis Flüge anbot.

Harding selbst war auch mehrmals am Südpol, wohin er unter anderen den US-amerikanischen Astronauten Buzz Aldrin begleitete. Mit dieser Aktion gelang Aldrin ein Rekord. Er war mit 86 Jahren der älteste Mensch, der jemals den Südpol erreichte.

Tiefsee-Erfahrung

Die Fahrt mit der "Titan" war nicht Hardings erste Unterwasser-Erfahrung. 2021 tauchte der Brite mit Victor Vescovo in einem Zweimann-U-Boot zum Challengertief, dem tiefsten Punkt des Marianengrabens und damit der Erde.

Nicht nur in die Tiefe, sondern auch in große Höhen reiste Harding bereits. 2022 war er Teil der Crew der "New Shepard"-Rakete des Raumfahrtunternehmens Blue Origin. Am 4. Juni 2022, also gut ein Jahr vor seinem Tot, ist er mit der Rakete ins Weltall gereist.

Harding war auch als Tierschützer aktiv und organisierte im September 2022 eine maßgeschneiderte Boing 747-400, mit der er acht wilde Geparden von Namibia nach Indien transportierte, um damit die Wiederansiedlung von Geparden in Indien zu unterstützen. Geparden sind dort seit 1947 ausgestorben.

Investor und Philanthrop

Ebenfalls an Bord der "Titan" waren der pakistanische Unternehmer Shahzada Dawood und sein Sohn Suleman. Dawood war in zahlreichen Unternehmen, unter anderem zwei seiner eigenen, engagiert.

Außerdem war der Wissenschaft-Interessierte Mitglied des Beirats des SETI Institutes (Search for Extraterrestrial Intellicence). Das SETI-Institut sucht mit zahlreichen Teleskopen nach außerirdischen Lebenszeichen. Laut Daily Mail ist der 48-Jährige einer der vermögendsten Männer Pakistans.

Dawood hinterlässt seine Ehefrau sowie eine Tochter.

Der fünfte verstorbene Passagier ist der französische Tiefseeforscher und Titanic-Experte Paul-Henry Nargeolet. Der Franzose begann seine Karriere im Alter von 18 Jahren bei der französischen Marine, wo er als Kommandant einer Tauchereinheit zur Räumung von Seeminen und danach als Schiffskapitän sowie U-Boot-Führer im Einsatz war.

1987 führte er mit den beiden U-Boot-Projekten Nautile und Cyana die erste Bergungsmission zur Titanic durch. 1993 entdeckte er vor Toulon das 1664 gesunkene Schiff La Lune.