Der mangelhafte "Titan": U-Boot war von keiner Behörde genehmigt

Der mangelhafte "Titan": U-Boot war von keiner Behörde genehmigt
Eine Xbox-Konsole als Steuer, die Licht-Röhre aus dem Baumarkt: Jenes U-Boot, das mit fünf Insassen im Atlantik verschwand, dürfte erhebliche Mängel gehabt haben.

aus Washington Dirk Hautkapp

"In sehr tiefem Wasser ist man tot, bevor man merkt, dass etwas nicht stimmt."

Der lakonisch klingende Satz, der gerade um die Welt geht, stammt von Paul-Henri Nargeolet. Der in maritimen Angelegenheiten versierte Franzose war vor 36 Jahren Mitglied der ersten Expedition, die sich zum 1912 gesunkenen Ozean-Riesen "Titanic" aufmachte. Seither hat niemand so viel Zeit über und unter Wasser mit dem weltweit wirkungsmächtigsten Schiffswrack verbracht, in dem seinerzeit 1.500 Menschen den Tod fanden. Jetzt könnte es sein, dass Nargeolet und vier anderen Teilnehmer einer pro Person 250.000 Dollar teuren Tour in die Tiefe ihre Abenteuerlust zum Verhängnis wird.

Seit drei Tagen ist das Touristen-Tauchboot "Titan" der US-Firma OceanGate spurlos verschwunden. Die Zeit drängt. Donnerstagmittag könnten die Sauerstoff-Vorräte der Tauchkapsel aufgebraucht sein. Fünf Menschen droht der Tod.

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