Wirt zu Kitzbüheler Après-Ski-Eklat: "Situation entglitten"

Die Stadt Kitzbühel ist in die Negativ-Schlagzeilen geraten.
Die Polizei hat die Erhebungen zum Party-Video abgeschlossen und bei der Bezirkshauptmannschaft Anzeige erstattet.

Der Wirt einer Après-Ski-Bar am Fuße des Kitzbüheler Hahnenkamms hat sich den Unmut von Kollegen der Tourismus- und Gastronomiebranche zugezogen. Nicht nur im Skiort selbst, der durch ein von Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner ins Netz gestelltes Partyvideo aus dem Lokal in die Negativschlagzeilen gekommen ist.

Die Polizei hat inzwischen die Erhebungen zu den möglichen Verstößen gegen die Covid-Vorgaben abgeschlossen, wie Bezirkskommandant Martin Reisenzein der KURIER berichtet.

Sachverhalt angezeigt

"Wir wissen, wo das Video aufgenommen wurde und haben einen Bericht an die Bezirkshauptmannschaft geschickt und den Sachverhalt zur Anzeige gebracht", sagt er. 

Das Video dokumentiert unter anderem Tanzen und Singen auf dem Tisch, ein vollgepacktes Lokal und Gäste, die auch an der Bar ihre Drinks genießen. In der Gastronomie darf derzeit aber eigentlch nur im Sitzen konsumiert werden und am Ausschanktresen gar nicht.

Mit den Medien wollte der Lokalbetreiber, wie berichtet, nicht sprechen. Gegenüber der Polizei war er allerdings kommunikativer.

Gegenüber den Beamten hat er, laut dem Bezirkskommandanten, zugegeben, dass die Aufnahmen am vergangenen Samstag in seinem Lokal entstanden sind: "Er hat gesagt, dass ihm die Situation entglitten ist."

Nicht nur der Wirt muss mit einer Anzeige rechnen, sondern auch Gschwandtner. "Wir haben in unseren Bericht reingeschrieben, dass er das Video aufgenommen haben soll."

Das Verwaltungsstrafverfahren wird von der BH Kitzbühel abgewickelt. Wirt und Gast drohen Strafen für Verstöße gegen die Corona-Auflagen. Der Lokalbetreiber könnte zudem erhaltene Covid-Hilfen zurückzahlen müssen - ob nur für den laufenden Monat oder auch rückwirkend ist rechtlich strittig.

Im Vorjahr hat der Unternehmer 137.000 Euro an Covid-Hilfen erhalten.

"Das Lokal steht im Fokus und wird kontrolliert", sagt Bezirkspolizeikommandant Reisenzein. Eine Aktion scharf gibt es nun aber in ganz Kitzbühel, wo die Maßnahmen in der Woche der Hahnenkamm-Rennen nach dem Skandal verschärft werden.

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