Lauda-Abschied im Stephansdom: "Die Menschen brauchen Helden"
Nichts ist gewisser als der Tod, nichts ist ungewisser als seine Stunde, schrieb einst der mittelalterliche Theologe Anselm von Canterbury.
Ein fürchterlicher Crash am 1. August 1976 auf dem Nürburgring in Deutschland hätte Niki Lauda fast das Leben gekostet. Doch er kämpfte sich zurück.
Schon sechs Wochen nach dem Unfall startete Lauda in Monza und wurde sensationeller Vierter. Sein zweites Leben begann.
Lauda, ein Wiener Original, das zum Weltstar wurde, starb nun im Alter von 70 Jahren in Kreis seiner Familie. Heute wird er im Stephansdom feierlich verabschiedet.
„Wir haben uns gefragt: Wäre es ihm recht, so zu feiern?“, sagt Dompfarrer Toni Faber. „Einerseits war er unprätentiös und mochte keine großen Feiern. Andererseits hätte er die Öffentlichkeit nicht aussperren wollen.“
Aufbahrung und Segnung von Niki Lauda
Dieser Spagat, hofft Faber, sei gut gelungen. Fans und Bewunderer, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen möchten, können am Sarg vorbeidefilieren: Von 8 bis 12 Uhr wurde die Motorsport-Legende im Stephansdom aufgebahrt. Laudas Witwe Birgit bettet gegen 7.50 Uhr seinen Rennfahrer-Helm auf dem Sarg, der Blumenschmuck ist ein Lorbeerkranz. Es ist übrigens das erste Mal, dass ein Sportler im Dom aufgebahrt wird.
Trauerfeier für Niki Lauda
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Requiem zu Ende
Die Trauerfeier für Niki Lauda ist zu Ende. Der Wagen der Bestattung bringt den Sarg zum Friedhof, wo die Beisetzung im privaten Rahmen stattfinden wird.
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Jetzt wird der Sarg aus dem Dom gebracht
Begleitet wird Lauda auf dem letzten Weg von Formel-1-Fahrern, darunter Alain Prost, Lewis Hamilton und Nico Rosberg.
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Abschluss des Requiem
Der Wagen der Bestattung steht bereit. Die Beisetzung findet am Nachmittag im privaten Kreis statt.
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Schwarzenegger: "Lauda hat mich inspiriert"
"Er hatte keine Limits: Weder bei der Geschwindigkeit, noch bei seinen Siegen, wie er sein leben lebte, geschäftlich und in der Liebe für seine Familie", sagte Arnold Schwarzenegger.
Als Schwarzenegger überlegte, Gouverneur von Kalifornien zu werden, soll ihm Lauda geraten haben: "Don't talk. Do it."
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Gerhard Berger mit sehr persönlicher Rede
"Ich ziehe mein imaginäres Kapperl vor dir. Ich hoffe, wir sehen uns wieder, mein Freund Niki."
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Kurz: "Es geht ein großer Österreicher"
Auch Altkanzler Sebastian Kurz spricht über Lauda: "Er hat jenen kraft gegeben, die Unfälle oder Schicksalsschläge erleiden. Er hatte immer wieder die Kraft aufzustehen." -
Van der Bellen: "Man kann den Schmerz nicht nehmen"
"Lauda hat gezeigt, wie weit man es bringen kann", sagte Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei seiner Rede, "und wie man aus Fehlern lernen kann".
"Seine Titel gaben Österreich Selbstbewusstsein und haben uns stolz gemacht", sagte er außerdem und zum Schluss: "Goodbye, you are a champion, bye, bye, danke für alles."
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"I don't wanna be your hero"
"I don't wanna be your big man", Kolonovits spielt nun "Hero" von "Family Of The Year", "I just wanna fight with everyone else".
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Faber: Lauda für viele "Maßstab"
"Seine Geradlinigkeit, sein Mut und Tatendrang machten ihn für viele zum Maßstab", sagt Faber, "für die Familie hatte er viel zu verschenken."
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Bereit zur Abfahrt
Vor dem Stephansdom machen sich Bestattung und Polizei bereits starklar zur Abfahrt.
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„Sterben ist nicht nur Verlust"
Mit diesen Worten leitet Faber die Totenmesse ein. "Für uns Christen kann Sterben auch ankommen und heimkommen bedeuten. Coming home. Wir beten in dieser Stunde, dass Niki angekommen ist."
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"You got a fast car"
"Starting from zero got nothing to lose", der Wiener Musiker Christian Kolonovits spielt nach den Fürbitten "Fast Car" von Tracy Chapman vorträgt, eines von Laudas Lieblingsliedern, "Is it fast enough so we can fly away?".
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Das Requiem beginnt
Van der Bellen, Arnold Schwarzenegger, Sebastian Kurz, Lewis Hamilton und Michael Ludwig wurden von Pfarrer Toni Faber begrüßt, meldet der KURIER-Reprorter aus dem Dom. Die Ehrengäste und Fans sind alle Freunde Niki Laudas, sagt Faber. Auch dieses Mal haben es viele allgemeine Gäste nicht in den abgesperrten Bereich des Stephansdom geschafft. Foto- und Videoaufnahem sind streng verboten. -
Van der Bellen und Schwarzenegger eingetroffen
Damit dürfte die Riege der Ehrengäste komplett sein. -
Kurz in schwarz
Altbundeskanzler Sebastian Kurz mit Freundin.
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Mehr Motorsport-Promis
FIA-Chef Jean Todt und Formel-1-Rechteinhaber Chase Carey von Liberty und auch Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas auf dem Weg zum Dom.
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Noch eine Sport-Legende
Franz Klammer erweist Niki Lauda die letzte Ehre.
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Andere Sport-Legende
Hermann Maier auf dem Weg zum Stephansdom.
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Promi-Aufmarsch
Formel-1-Fahrer wie Alexander Wurz, David Coulthard, Nico Rosberg wurden bereits gesichtet. Ebenfalls: Schauspieler Daniel Brühl, Sänger Andreas Gabalier (in kurzer Hose) und das Schauspielerpaar Nina Proll und Gregor Bloeb.
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Erste Ehrengäste treffen beim Stephansdom ein
Unter den ersten prominenten Trauergästen waren Event-Manager Hannes Jagerhofer, ORF-Chef Alexander Wrabetz und die Herausgeber Christoph und Eva Dichand, der ehemalige Skistar Karl Schranz, sowie der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig. Die Wirtschaftsprominenz ist mit Unternehmer und Investor Rene Benko und Novomatic-Boss Harald Neumann vertreten. -
Motorsport-Szene trifft ein
Ex-Formel-Star Alain Prost, Alexander Wurz sowie Valtteri Bottas mit Ehefrau Emilia sind eingetroffen, schreibt die BILD-Zeitung, Prost soll später die Lesung sprechen.
Auch Ferrari-Teamchef Mattia Binotto, Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost, Red-Bull-Teamchef Christian Horner und Lewis Hamilton wurden von der BILD gesichtet.
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Um 13:00 Requiem, dann Reden von Van der Bellen, Berger und Schwarzenegger
Als Redner sind neben Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen der Ex-Formel-1-Fahrer Gerhard Berger sowie Arnold Schwarzenegger vorgesehen.
Sebastian Kurz, mittlerweile Altkanzler, wurde zuvor als Redner im Programm geführt, fehlt nun aber in der Rednerliste. Seine Teilnahme am Requiem hat Kurz bereits angekündigt.
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"Idol für Generationen"
Trauergäste und Fans erklären, warum sie zum Stephansplatz gekommen sind. "Keiner war so wie der Niki"
Die Trauergäste über Niki Lauda
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Stephansdom geschlossen
Die Allgemeine Verabschiedung ist beendet, es wird keiner mehr reingelassen. Die hunderten Trauergäste, die es nicht bis zum Sarg geschafft haben, stellen sich gerade zum Haupttor, um mehr zu sehen.
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Rote Kappen
Eine Schulklasse aus Polen kam mit roten Kapperln.
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"Bitte weitergehen, jetzt haben Sie ihr Foto, bitte gehen Sie weiter"
Die Securities vor dem Sarg bitten die Trauergäste, sich zu beeilen.
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Öffentlicher Abschied noch bis 11.30 Uhr
Danach wird der Stephansdom geschlossen. Es geht sich wahrscheinlich nicht aus, dass sich alle Trauergäste von Niki Lauda verabschieden können.
Um 13:00 Uhr beginnt das Requiem.
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Kneissl gesichtet
Außenministerin Karin Kneissl verabschiedet sich offfenbar auch von der Motorsport-Legende.
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Faber: "Er war kein großer Vorzeigekatholik, aber ein Christ, der gewusst hat, was zu tun ist"
Auch für Dompfarrer Toni Faber sind die Trauerfeierlichkeiten für Formel-1-Legende Niki Lauda im Stephansdom eine spezielle Herausforderung. Die Zahl der Ehrengäste beläuft sich auf mehrere hundert, das internationale mediale Interesse ist enorm. Gleichzeitig war der Hausherr darum bemüht, jenen Tausenden, die sich auch verabschieden wollten, gerecht zu werden und den Zugang zum Dom zu gewähren.
Faber hat Niki Lauda persönlich gut gekannt und erzählt über ihn im Interview:
Lauda-Abschied - Interview mit Dompfarrer Toni Faber
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"Die Menschen brauchen Helden"
Trauergäste erklären, warum sie heute in den Stephansdom gekommen sind.
Lauda-Abschied - Trauergäste über Lauda
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Mit Niki Lauda groß geworden
Wolfgang Kornigg kommt gerade aus dem Dom. Er hat sich eineinhalb Stunden lang angestellt.
Es war ihm wichtig, heute hier zu sein. "Die daumen tun mir heute noch weh vom Drücken bei den Rennen."
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Wahrscheinlich tausende Trauergäste
Die Schlange reicht mittlerweile über den Stephansplatz, in die Brandstätte über den Bauernmarkt und reicht dann wieder zürück in die Jasomirgottstraße. Der KURIER-Reporter vor Ort spricht von Tausenden.
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Die Schlange im Zeitraffer-Video
Unzählige nehmen das Warten im Regen in Kauf.
Zeitraffer von den Wartenden
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Ein Fan zieht vor Niki Laudas Sarg seine rote Kappe
Was für ein Bild.
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Angeblich tausende Trauergäste
Die Erzdiözese Wien spricht in ihrem Online-Bericht von "Tausenden", die von Lauda Abschied nehmen wollen.
Auf Instagram postet die Diözese ein Video des vorgetragenen Hymnus "Zum Paradies mögen Engel Dich geleiten".
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Niki 1949 - 2019
Ein Fan mit einem T-Shirt zum Gedenken an Niki Lauda.
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Großer Andrang vor dem Stephansdom
Hunderte Trauergäste stehen - trotz Regen - vor dem Stephansdom an, um von der Motorsport-Legende Abschied zu nehmen. Die Schlange reicht vom Primtor über den Stephansplatz bis weit in die Brandstätte.
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Trauergäste verabschieden sich
Die Trauergäste kommen vom Primtor herein, bleiben in der Mitte des Doms beim Sarg stehen, machen Fotos, bekreuzigen sich und gehen beim Adlertor wieder aus der Kirche.
Die Parte von Niki Lauda ziert ein Zitat von Victor Hugo, einem franzözischem Schriftsteller des 19. Jahrhunderts.
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Allgemeine Verabschiedung
Ab jetzt darf die Allgemeinheit bis 12.00 Uhr Abschied von Niki Lauda nehmen.
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Pfarrer Faber und die Familie verlassen den Stephansdom
Bald können allgemiene Trauergäste Abschied nehmen.
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Dompfarrer Faber segnet den Sarg mit Weihwasser und Weihrauch
Nun folgen Gesänge und Gebete.
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"Wir nehmen heute Abschied von unserem Niki Lauda"
Witwe Birgit legt einen Kranz nieder, Sohn Lukas einen Rennhelm. Dompfarrer Toni Faber spricht erste Worte.
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Mitarbeiter der Bestattung Wien tragen nun den Sarg in den Stephansdom
Im Dom erklingt zum Einzug ein feierlicher Choral.
Sarg wird in den Stephansdom getragen
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Sarg eingetroffen
Der Sarg der Motorsport-Legende wird von Dompfarrer Toni Faber und der Witwe Birgit Lauda empfangen.
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So sieht es im Septhansdom kurz vor der Trauerfeier aus
Um 08:15 beginnt der Einlass für allgemeine Trauergäste durch das Primtor in den Dom.
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Erste Fans und Medienvertreter eingetroffen
Der Sarg von Niki Lauda sollte ebenfalls in Kürze eintreffen, berichtet KURIER-Reporter Konstantin Auer von vor Ort.
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Der Ablauf der Trauerfeier
Niki Lauda wird heute zwischen 08:00 und 12:00 im Stephansdom aufgebahrt. Jene, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen möchten, können den Dom in dieser Zeit über das Primtor betreten und am geschlossenen Sarg, der in der Mitte der Kathedrale postiert und mit seinem Rennhelm geschmückt wird, vorbeiziehen.
Trauerfeier für Niki Lauda im Wiener Stephansdom
Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Ex-Formel-1-Fahrer Gerhard Berger und Arnold Schwarzenegger werden Reden halten.
Auch Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton und Schauspieler Daniel Brühl sollen ihr Erscheinen angekündigt haben. „Heinz Prüller, Karl Schranz und das Mercedes-Team werden wohl auch dabei sein“, sagt Faber.
„Fast Car“ und „Hero“
Der Musiker Christian Kolonovits wird mit einem kleinen Ensemble spielen, und zwar einige von Laudas Lieblingsliedern: Fast Car und Baby Can I Hold You von Tracy Chapman, Hero von der Band Family Of The Year und Imagine von John Lennon.
Vorsicht: Zwar sind für 400 Ehrengäste Plätze reserviert, 1.500 weitere Plätze stehen zur freien Verfügung. „Wir wissen aber nicht, ob 1.000 oder 5.000 Besucher kommen. Ich tippe auf viele“, erklärt Faber. Daher empfiehlt sich eine frühe Anreise. Nach dem Requiem wird der Sarg aus der Kirche getragen, die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.
Faber selbst hatte eine gute Beziehung zu Lauda. „Ich würde ihn sicher nicht als großen Kirchenheiligen beschreiben“, scherzt er. „Aber er war ein Suchender mit großem Herz und großer Liebe zum Nächsten.“ Freilich habe Lauda nicht jede Messe besucht, sehr wohl aber sei er regelmäßig im Dom gewesen, um Kerzen anzuzünden. „Er wollte das Beste aus dem Leben machen, auch wenn es oft schwierig war“, sagt Faber. „Dieses Gottvertrauen hat ihn geschützt und gerettet.“
Lauda Abschied - Prominente Trauergäste
Für Faber persönlich schließt sich auch ein Kreis: „Ich weiß noch, wo ich am 1. August 1976 war – als die Reichsbrücke eingestürzt und Lauda fast verbrannt ist.“ Am Heimweg vom Jungscharlager habe er davon erfahren. „Nie und nimmer hätte ich als damals 14-Jähriger damit gerechnet, einmal Laudas Begräbnis auszurichten.“ Heute, Mittwoch, war es so weit.
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