Unfassbare Bilder bei Abschied von Niki Lauda im Stephansdom

Unfassbare Bilder bei Abschied von Niki Lauda im Stephansdom
Wie erwartet kamen tausende Menschen in den Stephansdom, um von Niki Lauda Abschied zu nehmen - mit einem Foto.
Ulrike Botzenhart

Ulrike Botzenhart

Den ganzen Mittwochvormittag zogen Menschen am aufgebahrten Sarg von Niki Lauda im Wiener Stephansdom vorbei. Rührende Szenen spielten sich ab, wie der Abschied einer früheren Lauda-Air-Flugbegleiterin, die in Uniform samt rotem Kapperl vor dem Sarg salutierte. Rote Kapperl und Ferrari-Jacken waren einige zu sehen. Manche verbeugten sich, die meisten schlugen zumindest kurz ein Kreuz. Aber was leider viel mehr ins Auge stach: Kaum jemand konnte offenbar dem Übel unserer Zeit widerstehen und das Handy im Sack lassen. Statt sich zu besinnen, zu verbeugen oder ein kurzes Gebet zu sprechen, machte einer nach dem anderen ein Handyfoto vom aufgebahrten Sarg.

Letztes Foto statt letzter Ehre

Wie weit sind wir gekommen, dass wir nicht einmal mehr im Anblick des Todes das verdammte Handy vergessen können? Gibt es so etwas wie Pietät gar nicht mehr? Kein Gespür für den richtigen Ort und Zeitpunkt?

Und möge keiner jetzt sagen, ja, ja, die Jugend von heute! Nein. Die Jungen im Schulalter waren eh nicht in der Kirche. Sondern die Mehrheit im Stephansdom war weit über 40, die meisten wohl überhaupt Pensionisten.

Es ist einfach unfassbar und beschämend.

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