Madrid-Jarama: Wo Niki Lauda sein erstes Formel-1-Rennen gewann

Eine leere Rennstrecke mit Tribünen und Werbetafeln im Hintergrund.
Lokalaugenschein auf der Rennstrecke nördlich von Madrid, 45 Jahre nach Laudas erstem Sieg.

Es war der 28.April 1974. Auf einer regennassen Strecke schoss zunächst der Schwede Ronnie Peterson auf seinem Lotus - vorbei am Trainingsschnellsten Lauda - in Führung. Mit auftrocknender Piste wurde aber der an zweiter Stelle liegende Lauda immer schneller und ging schließlich an Peterson vorbei. Am Ende gab es einen Doppelsieg für die Ferraris von Lauda und Regazzoni. Dritter wurde Emerson Fittipaldi. Lauda hatte bei seinem ersten F1-Sieg auch die schnellste Runde gefahren.

45 Jahre später sind wir auf dem Kurs von Jarama in San Sebastian de los Reyes. Parallel zur Start-Ziel-Gerade strömt auf der A1 der Verkehr auf der Autobahn zwischen Madrid und Burgos. Vom nahen Flugplatz Madrid Adolfo Suarez starten im Minutentakt die Flugzeuge. Nach Madrid sind es lediglich 20 Kilometer. An den alten Kurs erinnert nicht mehr viel. Nur die alten gemauerten Boxen am Ende der Boxenstraße stammen augenscheinlich noch aus früheren Zeiten. Rennleiterturm, Paddock Club und die Boxenanlage im vorderen Teil sind komplett neu und wurden erst 2015 fertiggestellt.

 

Blick auf die Rennstrecke Jarama in Spanien mit Dunlop-Bogen und Trainingszentrum.

Blick auf eine Rennstrecke mit Tribüne und Werbetafeln unter bewölktem Himmel.

Eine Fahrbahn führt an einem Gebäude der „Escuela de Conducción“ vorbei.

Eine leere Rennstrecke mit Boxen und Werbeschildern an einem bewölkten Tag.

Eine leere Rennstrecke mit Leitplanken und Werbetafeln im Hintergrund.

Eine Taube sitzt vor der Anzeigetafel des Circuito del Jarama.

Ein Plakat für das Jarama Race Classic Event am 15. und 16. Juni 2019.

Ein Schild auf der Rennstrecke Jarama weist den Weg zum Fahrerlager und zur Tribüne.

Ein Blick auf die Rennstrecke mit einem modernen Gebäude und Ampeln.

Es ist Teil des Projekts Jarama 2021 mit einer kompletten Erneuerung der Anlage, zu der künftig auch ein Museum gehören soll.

Auch die Streckenlänge hat sich seit früher leicht verändert. Von der Eröffnung im Jahr 1967 bis 1979 hatte der Kurs eine Länge von 3,4 Kilometern. 1979 stellte der Kanadier Gilles Villeneuve den Streckenrekord mit einer Zeit von 1:16,44 Minuten auf (das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 160,328 km/h). Dann wurde ein kurzes Stück gekappt und von 1980 bis 1986 betrug die Länge 3,3 Kilometer. Villeneuve gewann auch das letzte Formel-1-Rennen, das auf dem Kurs von Jarama gefahren wurde, das war im Jahr 1981. Danach galt die Strecke als zu eng für die aktuellen Formel-1-Autos.

1990 wurde der Kurs verlängert und hat heute eine Streckenlänge von 3,85 Kilometer. Nach einer langen Start-Ziel-Gerade fährt man durch langsame und mittelschnelle Kurven, bergauf und bergab. Die Passagen sind nach großen Rennfahrern wie Nuvolari, Varzi oder Ascari benannt. Die Zielkurve heißt mittlerweile  Maria de Villota, nach der 2013 verstorbenen spanischen Rennfahrerin benannt.

Aktuell werden in Madrid Jarama Tourenwagenrennen, Oldtimer-GP und Truck GP gefahren. Zudem werden vom Veranstalter Fahrtechnikkurse und Kartfahren angeboten.

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