Politik verteilt Gutscheine: Kurbeln sie wirklich die Wirtschaft an?

Politik verteilt Gutscheine: Kurbeln sie wirklich die Wirtschaft an?
Die einen spendieren sie für den Besuch beim Wirten, die anderen für den Hotelaufenthalt. Wie sinnvoll das ist, hat sich der KURIER angesehen.

Ein bisschen fühlt man sich an Jörg Haider erinnert. Und daran, wie er in den Nuller-Jahren 100-Euro-Scheine unter die Leute brachte. Jetzt, Jahre später und mitten in der Krise, stehen in Österreich derartige Verteilaktionen bei Politikern wieder hoch im Kurs. Verteilt wird allerdings nicht Bares. Sondern Gutscheine.

Angefangen hat es in Wien. Während des Lockdowns hat Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) Taxigutscheine an Pensionisten verteilt. Weil sie zur Risikogruppe gehören, sollten sie nicht mit unnötig vielen Menschen Kontakt haben, argumentierte er. Und zog sich damit gleich den Ärger seiner politischen Gegner zu. Die Bundesregierung warf ihm vor, die Risikogruppe absichtlich vor die Türe zu locken.

Doch der Bürgermeister weiß: Wenn er seine Kontrahenten verärgert, kann er mit einer Maßnahme so falsch nicht liegen. Und so überraschte er wenig später mit dem Gastro-Gutschein. Jeder Haushalt erhält einen Gutschein in der Höhe von 25 Euro oder 50 Euro (je nach Haushaltsgröße). Mittlerweile ist auch er zum Politikum geworden, weil auch der grüne Koalitionspartner Geld verteilen will. Deshalb wird derzeit um einen Wiener Reparatur-Gutschein gefeilscht.

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