Zum Mond und zurück: Artemis-Raumschiff ist auf der Erde gelandet

Zum Mond und zurück: Artemis-Raumschiff ist auf der Erde gelandet
Die Orion-Kapsel landet 27 Minuten zu früh und ist offensichtlich unbeschädigt. Artemis 1 ist erfolgreich.

Planmäßig sollten US-Commander Moonikin Campos sowie seine zwei europäischen, weiblichen Mitreisenden Helga und Zohar eigentlich am Sonntag um 19.07 Uhr MEZ nahe von Kalifornien auf dem Pazifik aufsetzten. Mit der Landung ("Splash down") der drei Hightech-Testpuppen gilt der wesentliche Teil der Mission Artemis 1 als abgeschlossen.

Um 18.27 Uhr schickte die Orion-Kapsel nach einem längeren Blackout erste Bilder aus dem Nahbereich der Erde - ein erstes Zeichen für einen guten Abschluss der Mission. Erkennbar waren Wolkenformationen, alles verlief nach Plan. Um 18.37 Uhr öffneten sich die drei Bremsallschirme, um 18:40 klappte die Landung - 27 Minuten zu früh. Grund dafür war offenbar eine wegen des schlechten Wetters geänderte Flugroute.

Zum Mond und zurück: Artemis-Raumschiff ist auf der Erde gelandet

Livebilder zeigten ein intaktes Raumschiff in einer stabilen Lage auf dem Pazifik. Eine erste Sichtung aus zwei Helikoptern des Navy-Schiffs USS Portland ergab keine Beschädigungen an der Kapsel. Im NASA-Livestream war bereits von einem Erfolg die Rede, der alle Erwartungen übertroffen hat. In pathetischen Worten wurde außerdem ein Flug zum Mars angekündigt.

In den kommenden Tagen sollte klar sein, ob das Raumschiff, die Dummy-Crew und sein Hitzeschild die enormen Belastungen beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre tatsächlich gut überstanden haben. Die Kräfte und die Hitze waren laut NASA mehr als doppelt so hoch wie bei einer Landung des Spaceshuttle. Die Kapsel erreichte fast 40.000 km/h.

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Am 16. November war die Orion-Kapsel in Florida nach mehrmonatiger Verschiebung in Florida gestartet. Wie beim Start, gab es auch während des Fluges Probleme zu bewältigen. So brach zwischenzeitlich etwa der Kontakt zum Raumschiff ab (mehr dazu hier). Auch der wichtigste der zehn Mini-Satelliten, die ausgesetzt werden sollten, war defekt. Dennoch überwiegen die positiven Erkenntnisse, die NASA sprach schon vor der Landung von einem "vollen Erfolg".

Artemis 2 in zwei Jahren

2024 soll die Mission noch einmal als Artemis 2 wiederholt werden, allerdings mit vierköpfiger menschlicher Besatzung. 2025 könnten dann zwei Astronauten auf dem Mond landen (Artemis 3), dabei voraussichtlich eine Frau sowie eine nichtweiße Person.

Bis dahin muss aber noch einiges entwickelt werden - etwa ein neuer Raumanzug und eine um den Mond kreisende Raumstation (Lunar Gateway). Am Ende des Programms mit zehn Missionen soll eine permanente Raumstation auf dem Erdtrabanten errichtet werden. Vermutlich wird bis dahin aber noch mindestens ein Jahrzehnt vergehen.

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Rund zwei Stunden vor der Landung

China plant ebenfalls eine bemannte Reise zum Mond gegen Ende des Jahrzehnts, 2027 ist ein erster Testflug geplant - die Rakete dafür wurde kürzlich erstmals vorgestellt. Auch Russland hat solche Ideen immer wieder ventiliert, ohne Konkretes zu liefern. Der Ukrainekrieg dürfte für weitere Verzögerungen sorgen.

Ziel aller Nationen sind die Rohstoffe auf dem Mond. Auch das private Unternehmen SpaceX sowie mehrere Staaten haben aktuell Mondmissionen mit Rovern oder Sonden in Planung.

Die Artemis-Landung zum Nachsehen:

Die wichtigsten Berichte rund um die Mondmission Artemis:

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