Erneut Höchstwert bei Neuinfektionen in Österreich

Erneut Höchstwert bei Neuinfektionen in Österreich
Von gestern auf heute wurden 3.357 Neuinfektionen und 26 weitere Todesfälle gemeldet.

Die Infektionszahlen steigen seit Wochen ungebremst. Innerhalb eines Monats hat sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen verdoppelt. Gestern wurde mit 3.239 Neuinfektionen der Höchststand in diesem Jahr erreicht. Zuletzt gab es Anfang Dezember ähnlich hohe Zahlen.

Binnen der letzten 24 Stunden wurde nun erneut ein neuer Höchstwert vermeldet: Von gestern auf heute wurden in Österreich 3.357 Neuinfektionen und 26 weitere Todesfälle registriert.

Statistiker befürchten, dass diese Entwicklung kein böser Ausreißer ist: Bei gleichbleibender Steigerung könnte die 4.000er Marke innerhalb den nächsten sieben Tagen fallen. Damit hätten sich die Neuinfektionszahlen in nicht einmal zwei Monaten vervierfacht.

Entsprechend angespannter wird auch die Lage in heimischen Spitälern, speziell den Intensivstationen. Denn auch dort steigen die Zahlen – etwas zeitverzögert zu den Neuinfektionen. 400 Intensivbetten waren gestern belegt. "Da läuten bei mir die Alarmglocken", so Uni-Professor Heinz Burgmann.

Prognosen zeichnen ein düsteres Bild, Beobachter gehen davon aus, dass die Kapazitätsgrenzen bald erreicht werden könnten: Für Ende des Monats etwa werden bereits 515 Intensivpatienten befürchtet. Derzeit befinden sich 1.814 Personen in krankenhäuslicher Behandlung. Davon werden 386 auf Intensivstationen betreut.

Bisher gab es in Österreich 504.581 positive Testergebnisse. Mit heutigem Stand sind österreichweit 8.982 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben und 465.984 wieder genesen.

Nachmeldungen: Wieder mehr als 1.000 neue Fälle in Wien

Die Zahl der Neuinfektionen in Wien ist auch am Donnerstag hoch geblieben - bedingt durch viele Nachmeldungen: Es sind 1.019 positive Testergebnisse in die Statistik aufgenommen worden. Darin enthalten sind allerdings 303 Nachmeldungen der vergangenen Tage.

Ein Sprecher des Krisenstabes versicherte auf APA-Nachfrage, dass die heutige - im Vergleich zu den vergangenen Tagen in den Aussendungen kommunizierte - durchaus höhere Zahl an Nachmeldungen "im Rahmen" liege: "Wir haben es jetzt in der Aussendung nur besser aufgeschlüsselt." Die am Donnerstag eingemeldeten Ergebnisse erhalten 716 Befunde vom Mittwoch (17.03.), 229 Befunde vom Dienstag (16.03.), 42 Befunde vom Montag (15.03.), sieben Befunde vom Sonntag (14.03.) und 25 Befunde von Tagen davor.

Der Anteil der britischen Variante (B.1.1.7) liegt nach wie vor bei 80 Prozent. Zudem gebe es derzeit "67 aktive Verdachtsfälle" der südafrikanische Mutation (B.1.351), berichtete ein Sprecher des Krisenstabes der APA weiters.

Bisher wurden in Wien insgesamt 103.935 Coronavirus-Infektionen und 1.794 Todesfälle aufgrund von bzw. an den Folgen von Covid-19 dokumentiert. In den vergangenen 24 Stunden gab es dabei vier Todesfälle zu beklagen. Wieder gesund sind 94.579 Personen.

Die Zahlen aus den Bundesländern

  • Burgenland: 119
  • Kärnten: 192
  • Niederösterreich: 655
  • Oberösterreich: 479
  • Salzburg: 255
  • Steiermark: 380
  • Tirol: 209
  • Vorarlberg: 49
  • Wien: 1.019

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Impfstatus in Österreich und international

Seit 27. Dezember wird auch in Österreich geimpft. Der Impfstart gab vielen Menschen Hoffnung, bald wieder in ihr altes Leben zurückkehren zu können. Doch bis die Impfung auch eine kritische Masse erreicht, ist noch etwas Geduld gefragt. 

Das zeigen die täglich veröffentlichten Impfzahlen des Gesundheitsministeriums, die seit Mitte Jänner tagesaktuell veröffentlicht werden. Die derzeit kommunizierte Zahl zeigt jedoch nicht den präzisen Stand der aktuell geimpften Personen, sondern lediglich einen "Näherungswert". 

Hospitalisierungen in Österreich

Maßgeblich für etwaige weitere Maßnahmen gelten vor allem die Spitalskapazitäten. Grob gesagt gilt hier die 100-10-1-Regel: Von 100 infizierten Menschen müssen rund 10 hospitalisiert werden, einer davon landet auf der Intensivstation - und das meist gleich für mindestens 10 Tage. 

Wie die Bettenkapazitäten in Spitälern in den einzelnen Bundesländern aussieht, das zeigt die folgende Grafik. 

    Die folgende Grafik zeigt die 7-Tages-Inzidenz für ganz Österreich, heruntergebrochen auf Bezirksebene.

    Die sogenannte Inzidenz gilt als wichtiger Richtwert in der Pandemiebekämpfung. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner an. Die 14-Tages-Inzidenz wird herangezogen, um langfristige Tendenzen besser darstellen zu können.

    In Deutschland etwa liegt die zulässige Obergrenze bisher bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. In Österreich ist eine solche Grenze nicht genau definiert. In der Corona-Ampel wird eine Region auf Rot gestellt, wenn es eien "hohe kumulative 7-Tages-Inzidenz relativ zur Bevölkerungsgröße" gibt. 

    Todesfälle in Österreich

    Corona-Hotspots in Österreich

    Folgende Grafik zeigt täglich die neuen Fälle gerechnet auf 100.000 Einwohner - gereiht nach Bezirk. 

    Anmerkung: Bei Bezirken unter 100.000 Einwohnern sind die Fälle statistisch hochgerechnet um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Die in dieser Kategorie angegebenen Neuinfektionen müssen also nicht den tatsächlichen Fällen entsprechen. 

    Testungen und Anteil positiver Tests

    Steigen die Zahlen nur, weil wir mehr testen? Diese Frage beschäftigte vor allem im Sommer die Corona-sensibilisierte Öffentlichkeit. Eine Antwort darauf kann die Positivrate bei den Testungen liegen. War diese im Sommer bei rund fünf Prozent, so landete sie im Herbst bei bis zu 25 Prozent. Wären steigende Neuinfektionszahlen nur auf vermehrte Tests zurückzuführen, dürfte sich der Anteil positiver Tests eigentlich nicht ändern. 

    Klicken Sie in die Kurve, um die genauen Anzahl der täglich neuen Testungen zu sehen. 

    Internationaler Vergleich

    Acht Monate nach Beginn der weltweiten Corona-Pandemie findet sich Österreich im weltweiten Spitzenfeld des Infektions-Geschehens wieder.

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