Leben mit der Pandemie: In unserem Tagebuch berichten Leser von ihren Erfahrungen mit Corona

Leben mit der Pandemie: In unserem Tagebuch berichten Leser von ihren Erfahrungen mit Corona
Probleme bei der Testung, Ärger im Lockdown? Vielleicht sogar ein positiver Moment in einer schwierigen Zeit? Hier berichten KURIER-Leser von ihren Corona-Erlebnissen.

Das Telefon klingelt. Die Gesundheitsbehörde ist dran. Sie sind infiziert oder Kontaktperson. Das Leben ändert sich in dieser Minute. 

Eine Erfahrung, die derzeit immer mehr Österreicher machen müssen. 65.000 sind aktuell infiziert. Wie viele Menschen genau in Quarantäne wird österreichweit zwar nicht erfasst, in Wien etwa aber waren zuletzt pro aktivem Fall vier K1-Personen in Quarantäne. Das wären österreichweit also 260.000 Menschen. 

Drei KURIER-Kolleginnen haben ihre Erlebnisse bereits in dieser Geschichte geschildert. Nun sind die KURIER-Leser am Wort. Wir haben Sie gebeten, uns Ihre Corona-Erlebnisse zu schicken. Die Einträge veröffentlichen wir hier in chronologischer Reihenfolge. 

Wenn auch Sie besondere Erlebnisse rund um Corona haben, schreiben Sie uns an leser@kurier.at. Betreff: Corona-Tagebuch. Plus-Abonnenten können einfach unter diesen Artikel kommentieren.

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Corona-Tagebuch: KURIER-Leser erzählen

  • |Karl Oberascher

    Inge N.: Durch Pflegerin angesteckt

    Mein Vater (87Jahre), ist unter Heimbetreuung durch den FSW vom Samariterbund. Am 6.10 wurde ich telefonisch darüber unterrichtet, dass er , wie damals behauptet, aus einer Vorsichtsmaßnahme heraus auf COVID 19 getestet werden soll. Am 23.10. habe ich beim Samariterbund nach dem Testergebnis nachgefragt, und die Antwort bekommen, ich soll bei 1450 nachfragen. Im Zuge des Weiteren Gespräches habe ich erfahren, dass mein Vater nicht, wie behauptet aus reinen Vorsichtsmaßnahmen getestet wurde, sondern er mit einer Covid-19-positiven Betreuerin des Samariterbundes Kontakt hatte und somit eine K1 Person ist.

    Es ist absolut unverantwortlich, dass mir der Samariterbund diese essenzielle Information wissentlich vorenthalten hat . Natürlich wurde mein Großvater von Familienmitgliedern, die im Berufsleben stehen, in dieser Zeit besucht.

    Bis heute gibt der Samariterbund nicht zu, einen Fehler gemacht zu haben, sondern schiebt die Schuld 1450!!!!! zu.“

  • |Karl Oberascher

    Romana K.: "Die einen Feiern, die anderen verzweifeln"

    Mein Sohn sollte einige Wochen nach dem 12.11.2019 an der Wirbelsäule in Wr. Neustadt operiert werden. Er war vom 5.9.2019 bis 12.11.2019 wegen eines Abszesses im Spital und wurde damals 2x an der Wirbelsäule operiert. Bis jetzt hat er noch keinen Termin bekommen.  Er war nur im Juli 2020 im LK Wr. Neustadt zur Untersuchung inkl MRT. Anfang Feber 2021 Endet sein Krankengeldbezug. Nun muss er mit 37 um die Berufsunfähigkeitspension ansuchen um versorgt zu sein. Zu den gesundheitlichen Auswirkungen an Körper und Psyche kommt der enorme finanzielle Verlust. Die einen Feiern, die anderen verzweifeln. Man wird nicht gehört und nicht wahrgenommen.

  • |Karl Oberascher

    Karin Ortner via Facebook: #WTF

    "Mich hat gerade in Steyr eine Ärztin ohne Maske im Bioladen angeschrien, ich soll den Mund halten. Das Virus ist nicht gefährlich. Ihr Mann, ebenfalls Arzt, stand maskenlos daneben und schwafelte von Mainstreammedienlügen. #wtf“

     

  • |Karl Oberascher

    Friederike Gegenbauer: Probleme mit 1450

    Am 17.10. kehrten mein Freund, Walter Kulovits, von einem Urlaub in Fügen, Zillertal, zurück. Am 19.10.,zeigte mein Freund erstmals Corona Symptome. Am 20. versuchte er stundenlang 1450 zu erreichen. Als es ihm gelang durchzukommen, bat er, eine Testperson zu schicken, aber niemand kam. Am nächsten Tag versuchte er es neuerdings und am Nachmittag kam jemand und testete ihn. Nach 2 bis 3 Tagen, sollte er tel. Bescheid erhalten. Nach 3 Tagen versuchte er über 1450 das Testergebnis zu erhalten, wurde jedoch auf eine 800....Nr. verwiesen, wo natürlich nie abgehoben wurde.

    Am Sonntag ging es ihm dann so schlecht, dass ihn die Rettung ins Wilhelminenspital brachte, wo er bis jetzt auf der Intensivstation mit schweren Corona Symptome liegt. Heute erhielt er einen Tel., dass er sich in Quarantäne begeben soll, da der Test positiv sei.

    Auf seinen Hinweis, dass er bereits über 1 Woche auf der Intensivstation liegt, nur betretenes Schweigen.

    Ich wünsche allen anderen mehr Glück mit unserer Gesundheitsbehörde.

    Übrigens habe ich mich am Mittwoch testen lassen und bekam binnen 2 Tagen, dass ich negativ bin.

    Allerdings habe ich mich in Mistelbach testen lassen, da ich ich Gott sei Dank in Niederösterreich wohne.

    Es hat uns übrigens noch niemand gefragt, mit wem wir Kontakt hatten.

  • |Karl Oberascher

    Manfred Stadlmann: Doppelt hält besser!

    Ich arbeite als Freizeitpädagoge in einer Wiener Volksschule und da eines meiner Schützlinge positiv getestet wurde, musste ich für eine Woche in Quarantäne. Um ganz sicher zu gehen, ließ ich mich am 21.10. in einem Gesundheitszentrum testen. Mir wurde gesagt, dass ich binnen 48 Stunden das Test-Ergebnis per E-Mail bekommen werde. So weit so gut, denn am 23.10. wäre dann auch mein letzter Tag in Quarantäne. Aber ich wartete vergeblich auf die Benachrichtigung. Als ich dann am Dienstag, den 27.10. noch immer nicht wusste, ob ich mit Covid-19 infiziert bin oder nicht, rief ich im Gesundheitszentrum an. Dort wurde mir mitgeteilt, dass ich mich beim Labor melden sollte und dort rief ich auch gleich an. Aber auch dort war niemand für die E-Mails zuständig, sondern jemand vom Gesundheitsdienst der Stadt Wien. Aber ich könne mir den Befund ja persönlich abholen kommen. Das tat ich natürlich gleich und ich war erleichtert, als ich dann im Auto lesen konnte, dass kein Virus nachweisbar sei. Kaum war ich zu Hause, meldete sich schon mein E-Mail-Programm und ich bekam den Bescheid von der Stadt Wien. Na ja, doppelt hält besser. Aber das Beste kommt noch – in Form von ZWEI Briefen mit dem Befund vom Labor, die ich am 30.10. in meinem Briefkasten fand. Jetzt habe ich es viermal schriftlich, dass ich negativ getestet wurde. Allerdings wäre es mir lieber gewesen, wenn ich nur einen Bescheid binnen der angekündigten 48 Stunden bekommen hätte.

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