Zwei Österreicher bei Erdbeben gestorben, Bundesheermission startet

Zwei Österreicher bei Erdbeben gestorben, Bundesheermission startet
Außenamt bestätigt eine tote Frau und einen toten Mann aus Österreich. Das Heer schickt am Dienstag 80 Einsatzkräfte ins türkisch-syrische Krisengebiet.

Unter den mehr als 5.000 Toten, die das Erdbeben in Nahost gefordert hat, sind auch zwei Opfer mit österreichischer Staatsbürgerschaft zu beklagen. Wie das Außenministerium Dienstagmittag mitteilte, wurden diese in der Provinz Kahramanmaraş, die im südlichen Teil Anatoliens liegt, tot geborgen.

Zu der Identität der Toten hält man sich bedeckt. Auf KURIER-Anfrage wurde bestätigt, dass es sich um eine Frau und einen Mann handelt. "Aus Rücksicht auf die Angehörigen und aus Gründen des Datenschutzes können wir jedoch keine weiteren Angaben zu den Todesopfern machen", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme.

Darüber hinaus würden aktuell keine Informationen über als vermisst geltende Österreicher oder Österreicherinnen vorliegen. Das Außenministerium sowie die österreichischen Vertretungen würden mit rund einem Dutzend betroffenen österreichischen Staatsbürgern in Kontakt stehen, die jedoch unversehrt geblieben sind. 

Einen Tag nach dem verheerenden Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion sind die Hilfsmaßnahmen aus Österreich angelaufen. Nachdem die Regierung bereits drei Millionen Euro Soforthilfe zur Verfügung gestellt hat, reisen heute, Dienstag, auch Spezialisten des Bundesheeres ins Katastrophengebiet

Der Einsatztrupp besteht aus 77 Männern und drei Frauen. 68 Teilnehmer sind Soldaten, die anderen sind Berg- und Hundeführer.

100 Stunden um Menschenleben zu retten

Die Mission ist darauf ausgelegt, Menschenleben zu retten. Der KURIER war am Montag in Korneuburg, wo sich alle Teilnehmer einfanden.

„Nach einem solchen Unglück hat man in der Regel ein Zeitfenster von einhundert Stunden, um Menschenleben retten zu können - und das ist unser Auftrag“, sagte Oberst Jürgen Schlechter, Kommandant des ABC-Abwehrzentrums.

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Zum Transport des Materials wurde ein Flugzeug geleast. Die 25 Tonnen sind eine zu große Last für die Herkules-Maschinen des Bundesheeres. Zelte, Waschmaschinen, Stromaggregate und Bohrhämmer werden unter anderem verladen: „Wir sind zu hundert Prozent autark – wollen das Gastland nicht durch zusätzliche Anforderungen belasten“, sagte Schlechter. 

Spezialkräfte des Heeres

Die Soldaten, die am Dienstag in der Türkei ankommen, sind Teil der "Austrian Forces Disaster Relief Unit“. Diese Einheit besteht aus Soldaten, die sich dazu bereit erklärt haben, im Ernstfall so schnell wie möglich in Einsatz stehen zu können.

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Bisher war das Team bei zwölf Einsätzen auf drei Kontinenten. Zu den Spezialgebieten zählt etwa die Suche und Bergung mit Suchhunden und Spezialgerät oder die Wasseraufbereitung sowie auch Desinfektions- und Dekontaminierungsmaßnahmen durch ABC-Spezialisten. 

Otto Fritz koordinierte am Dienstag die Verladung in Schwechat. Der Milizsoldat ist im "wahren Leben" Steuerberater.

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