Die inszenierte Rückkehr in die Freiheit

Ministerin Köstinger, Kanzler Kurz, Vizekanzler Kogler und Staatssekretärin Andrea Mayer
Das Land ist aus dem langen Lockdown erwacht – mit mehr Show und Aufsehen als je zuvor. Ein Streifzug durch das aufgesperrte Österreich.

Ein Lockdown-Ende gleicht dem anderen – sollte man meinen. Der gestrige Tag der großen Öffnung in Gastronomie, Sport und Kultur hat das Gegenteil bewiesen.

Als der erste harte Lockdown vor rund einem Jahr zu Ende war, sperrte das Land schlicht und einfach auf. Ohne Spektakel. Dieses Mal nutzte die Politik die Rückkehr in die Freiheit als Foto-Kulisse, Gastronomen setzten ihre Lokale mit ausgefallenen Ideen in Szene – und die Gäste, die spielten vielerorts bereitwillig mit. Die niedrige 7-Tage-Inzidenz von nur 57,9 Fällen pro 100.000 Einwohnern passte da gut ins Bild.

Ein Streifzug durch das aufgesperrte Österreich.

5.15 Uhr, Wien, Donaukanal

Irgendeiner muss immer der Erste sein. Und weil Philipp Pracser seine Beach Bar „Blumenwiese“ am Donaukanal keine Minute länger als vorgeschrieben zu lassen wollte, macht er heute den Anfang: Um 5 Uhr in der Früh startet das „Sunrise-Opening“ mit Ansprachen, DJ, Helium-Ballonstart – und gehörig Tamtam: „Alles Gastro“, ruft Pracser, als er die Schnur seines Ballons loslässt.

„Urgeil“ findet er die Öffnung. Seine rund 100 Gäste wohl auch. Es wird mehr Bier als Kaffee getrunken, dazu Tequila. Wieder in einem Lokal zu sitzen, euphorisiert.

Ähnlich gut ist die Stimmung zeitgleich im weststeirischen St. Josef. Das Gourmetlokal Broadmoar macht dem Donaukanal Konkurrenz – und hat ebenso früh geöffnet. Statt Tequila gibt es freilich Kreationen aus der Haubenküche.

 

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