Causa Ibiza: "Da hat für mich die Hölle begonnen"

Anwalt Andreas Schweitzer (links) und mit Mandanten Edis Selmanovic (rechts)
Seine guten Kenntnisse über seinen ehemaligen Geschäftspartner, den Video-Drahtzieher Julian Hessenthaler, machte Edis Selmanovic zu Geld. Durch seine Recherchen landete er sogar in U-Haft.

Die Ermittlungen rund um das Ibiza-Video waren kein Ruhmesblatt für die österreichischen Strafverfolger. Zwei ehemalige Geschäftspartner des „Ibiza-Detektivs“ Julian Hessenthaler galten lange als Mittäter, gegen Edis Selmanovic wurde das Verfahren erst kürzlich eingestellt. Nun zieht er einen Schlussstrich unter dieses Kapitel.

KURIER: Wie sind Sie eigentlich in die Ermittlungen reingeschlittert?

Edis Selmanovic: Gert Schmidt vom Online-Magazin EU-Infothek hat mich beauftragt, Informationen zu sammeln. Man schleust sich in ein System ein, zapft es an, holt sich Informationen. Für mich war es einfach, weil Julian Hessenthaler und Slaven K. (Anmerkung: weiterer Beschuldigter) ehemalige Kollegen bzw. Mitarbeiter waren. Mein Vorteil war, dass K. sehr offen mit mir über alles gesprochen hat und dadurch konnte ich direkt in diesen ganzen Informationskreis. Verdächtiger im Akt war ich dann, weil meine Informationen sehr detailliert waren. Der Staatsanwalt dachte, das kann nur bedeuten, dass ich selbst dabei war.

Sie wussten vorher nichts von dem Video?

Ich habe zwei, drei Tage vor Veröffentlichung von K. die Information bekommen: „He, der Julian hat ein Video verkauft.“ Ich habe mitbekommen, dass diese Herren in einen komplett anderen Kreis abgebogen sind. Als Familienmensch schaust du, dass du dich so schnell wie möglich aus diesem Kreis rausreißt.

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