"Freundschaft ist wichtiger": Versöhnung zwischen Hofer und Strache

"Freundschaft ist wichtiger": Versöhnung zwischen Hofer und Strache
Die Ex-FPÖ-Chefs haben sich nach öffentlichen Streitereien ausgesprochen. Eine "reine Privatinitiative", betont die Partei.

Monatelang ließen die beiden ehemaligen FPÖ-Parteivorsitzenden kein gutes Haar aneinander, nun scheint es eine versöhnliche Aussprache zwischen Norbert Hofer und Heinz-Christian Strache gegeben zu haben. 

Ein Foto davon postete Hofer, der die Partei 2019 nach dem Ibiza-Skandal übernahm, am Freitag auf seinem Twitter-Profil. "Politik ist wichtig. Aber Freundschaft ist noch wichtiger. Wir haben uns heute getroffen und ein gutes, menschliches Gespräch gehabt. Danke dafür!", kommentierte er das Selfie der beiden lächelnden Männer.

Nach dem Auftauchen des Ibiza-Videos im Mai 2019 und des darauffolgenden Rücktritt Straches als Parteiobmann flogen zwischen den beiden Politikern immer wieder öffentlich die Fetzen.

Strache habe einen "Scherbenhaufen" hinterlassen, kommentierte Hofer einst den Zustand der Partei. Als er selbst im Juni 2021 seinen überraschenden Rückzug verkündete, stichelte Strache: Herbert Kickl sei "der Einzige, der in den letzten Monaten Politik gemacht hat". Hofer habe fälschlicherweise immer geglaubt, "der bessere Parteiobmann zu sein". 

"Freundschaft ist wichtiger": Versöhnung zwischen Hofer und Strache

Ein Bild aus besseren Zeiten: Norbert Hofer und HC Strache mögen einander wieder

Unter Hofer steuere die Partei endgültig "in Richtung Irrelevanz", twitterte Strache nach der Burgenland-Wahl 2020. Hofer konterte mit dem berüchtigten Screenshot des Ibiza-Videos, auf dem Strache mit (zu) engem T-Shirt, Alkohol und Zigarette zu sehen ist.

Auch in Sachen Corona-Maßnahmen waren die beiden nicht einer Meinung - Hofer bekannte sich zur Impfung, Strache wetterte dagegen. Gesprächsbedarf gab es bei dem Treffen also genug - worüber genau geredet wurde, ließ Hofer aber offen.

FPÖ reagiert

Indes sorgte das informelle Treffen auch innerhalb der Partei für Aufregung. FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz stellte in einer Aussage klar, dass damit "keinerlei Änderungen des Verhältnisses sowie der Einstellung der FPÖ" zu Strache verbunden seien.

Es habe sich um eine „reine Privatinitiative“ gehandelt, betonte Schnedlitz. „Strache ist weiterhin Gegenstand von staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen in der Spesen-Affäre, denen sich die FPÖ unter dem damaligen Obmann Norbert Hofer als Privatbeteiligte angeschlossen hat, weil die FPÖ sich als Opfer der mutmaßlichen Malversationen Straches betrachtet.“

Auch abseits dieser Vorwürfe sei das Band zwischen der FPÖ und ihrem ehemaligen Obmann von Strache längst zerschnitten, da er in Wien und in Graz gegen seine ehemalige Partei angetreten sei.

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