Brisanter Strafprozess um Gas-Explosion in Baumgarten

Brisanter Strafprozess um Gas-Explosion in Baumgarten
Die Explosion in der Gas-Pumpstation Baumgarten vor vier Jahren wird nun vor Gericht aufgerollt. Zwölf Beschuldigte sollen den Unfall fahrlässig verursacht haben, die Vorwürfe werden bestritten.

„Der gegenständliche Unfall resultiert grosso modo aus unklaren Zuständigkeiten, mangelhaften Anweisungen und fehlender Dokumentation, sowie aus dem großen Vertrauen, welches die einzelnen Akteure aufgrund langjähriger Erfahrung in ihre Partner hatten“, heißt es in dem 271 Seiten starken Strafantrag, sprich einer Anklage vor dem Einzelrichter. „Die beteiligten Unternehmen und Personen vertrauten einander blind. Sie verließen sich aufeinander, ohne genau zu wissen, wer eigentlich wofür zuständig ist – eine tödliche Kombination.“

Die Rede ist von der Gasexplosion in der Verdichteranlage der Pumpstation Baumgarten an der March am 12. Dezember 2017, bei der ein TÜV-Techniker getötet und 22 Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Der Sachschaden wurde laut Justiz mit etwa 50 Millionen Euro beziffert.

Am 23. November wird das Brand-Inferno nun am Landesgericht Korneuburg aufgerollt. Zwölf Personen wird im Strafantrag die fahrlässige Herbeiführung einer Feuersbrunst mit Todesfolge vorgeworfen. Den Beschuldigten drohen bis zu drei Jahre Haft. Gegen vier Unternehmen, welche die Beschuldigten beschäftigen, beantragte die Staatsanwaltschaft Geldbußen. Zwölf Verhandlungstage sind anberaumt. Die Vorwürfe werden bestritten.

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