Wiener Astronom: Bis zu 40 Milliarden für Menschen belebbare Planeten

Wiener Astronom: Bis zu 40 Milliarden für Menschen belebbare Planeten
Manuel Güdel: Wie eine Ersatzerde ausschauen muss, wer dort leben könnte und warum wir sie bald finden werden

Manuel Güdel lehrt als Professor an der Uni Wien Planetenforschung und ist Projektleiter beim James-Webb-Teleskop der NASA.

Wie muss ein Planet und das dazugehörige Sonnensystem aussehen, damit Menschen dort leben könnten?

Güdel: Der Umgang einer Zivilisation wie die der Menschheit mit einem Planeten ist leider problematisch, wie wir gegenwärtig sehen. Wir leben auf dem für uns denkbar besten Planeten und wissen dennoch nicht nachhaltig mit ihm umzugehen. Große Abweichungen von den Eigenschaften der Erde wären für uns auch nicht wirklich möglich, wir sind zu genau an unsere Umgebung angepasst. Bereits Mars, der im Prinzip belebbar sein könnte, ist für den Menschen ungeeignet, weil die Temperaturen und der Atmosphärendruck zu tief sind. Auch fehlt der Sauerstoff.

Da bleibt wenig Hoffnung auf eine zweite Chance...?

Auf fast jedem denkbaren Planeten müssten wir in einer geschlossenen Bodenstation geschützt werden. Das ist aber für eine menschliche Gesellschaft ungeeignet, auch wenn uns die Science-Fiction immer wieder das Gegenteil vorführen will. Allein schon aus sozialer und psychologischer Sicht ist Leben einer kleinen menschlichen Gesellschaft in einer isolierten Station langfristig kaum tragbar, wie mehrere Experimente auf der Erde gezeigt haben.

Derzeit werden zahlreiche Exoplaneten untersucht. Welche haben die größte Chance auf Leben?

Kommentare