3.289 neue Corona-Infektionen in Österreich
Die Corona-Situation verschärft sich weiter - vor allem im Osten Österreichs. Dort sollen noch am Mittwoch neue Maßnahmen verkündet werden. Wie die Zahlen von Innen- und Gesundheitsministerium zeigen, sind diese auch erforderlich. Wien und Niederösterreich verzeichneten deutliche Zuwächse an Intensivpatienten. Österreichweit stieg die Zahl der Patienten auf Intensivstationen seit Dienstag um zehn auf 447 an. Außerdem meldeten die Behörden 3.289 Neuinfektionen.
In der Bundeshauptstadt kamen seit Dienstag acht Intensivpatienten hinzu. Somit benötigen in Wien bereits 176 Covid-19-Erkrankte intensivmedizinische Versorgung, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie vor mehr als einem Jahr. In Niederösterreich mussten seit Dienstag sechs weiter Patienten auf Intensivstationen aufgenommen werden, in Summe werden dort 91 Infizierte betreut. Der bisherige Höchststand wurde am 25. November mit 115 erreicht.
Mehr Menschen hospitalisiert
Weiter gestiegen ist auch insgesamt die Zahl der Menschen im Krankenhaus. So lagen am Mittwoch österreichweit 2.086 Menschen in Spitälern, um 37 mehr als am Dienstag. Innerhalb einer Woche wurden es 235 Infizierte mehr, was eine Steigerung von 13 Prozent bedeutet. Bei den Intensivbetten kamen in den vergangenen sieben Tagen 47 Schwerkranke hinzu, vor einer Woche waren noch exakt 400 Covid-19-Erkrankte intensivmedizinisch versorgt worden.
Die Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner stieg am Dienstag österreichweit auf 247,7 (Dienstag: 247,1) an. Innerhalb der vergangenen Woche waren 22.045 Neuinfektionen verzeichnet worden. Im Schnitt infizierten sich in der vergangenen Woche täglich 3.149 Menschen mit SARS-CoV-2. Am Mittwoch waren österreichweit 33.521 Menschen bestätigte aktive Fälle - um 602 mehr als am Dienstag. Täglich kamen in der vergangenen Woche somit 710 weitere aktive Fälle hinzu.
102,8 Verstorbene pro 100.000 Einwohner
Seit Dienstag wurden weitere 30 Todesopfer verzeichnet. Österreichweit sind somit bisher 9.151 Personen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Innerhalb der vergangenen Woche wurden 195 Todesfälle registriert. Pro 100.000 Einwohner sind seit Beginn der Pandemie bereits 102,8 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.
In Österreich wurden bisher 523.269 Menschen positiv getestet. 480.597 gelten als wieder genesen. Rechnet man die mehr als 9.100 Todesopfer weg, haben sich somit bereits 5,8 Prozent der Österreicher mit dem Virus infiziert. Den 3.289 Neuinfektionen standen am Mittwoch wieder deutlich weniger - 2.657 - neu genesene Menschen gegenüber.
Vor genau einem Jahr - Österreich befand sich damals im ersten, damals auch tatsächlich hartem Lockdown - wurden übrigens 875 Neuinfektionen gemeldet. Das gesamte Land verzeichnete bis zu diesem Zeitpunkt 50 Coronavirus-Todesfälle. Die Zahl der bestätigten aktiven Fälle lag bei damals sehr wenigen Tests bei 4.876. Genau 166 SARS-CoV-2-Infizierte lagen in Krankenhäusern. Davon benötigten am 24. März 2020 insgesamt 17 intensivmedizinische Versorgung.
Am Mittwoch wurden wieder hohe Testzahlen gemeldet. Insgesamt wurden in den vergangenen 24 Stunden 300.842 PCR- und Antigenschnell-Tests eingemeldet. Davon waren 61.750 aussagekräftige PCR-Tests, die Positivrate lag bei 5,3 Prozent. Im Schnitt waren in der vergangenen Woche täglich 53.884 zuverlässliche PCR-Abstriche - untersucht worden, davon fielen 5,8 Prozent positiv aus.
Mehr als eine Million Österreicher geimpft
Mehr als eine Million Menschen in Österreich wurden zumindest einmal geimpft. Die 1,013.332 Personen entsprechen somit 11,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. Von Montag auf Dienstag kamen 30.017 Impfungen hinzu. Voll immunisiert wurden bisher 341.362 Menschen, was 3,8 Prozent ausmacht. Die Teilgeimpften und bereits bestätigten Infizierten machen somit 17,2 Prozent der Bevölkerung aus. Laut Experten dürfte die Dunkelziffer der Immunisierten aber deutlich höher liegen.
Die Neuinfektionen nach Bundesländern:
Burgenland: 167
Kärnten: 148
Niederösterreich: 683
Oberösterreich: 526
Salzburg: 284
Steiermark: 394
Tirol: 262
Vorarlberg: 28
Wien: 797
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Impfstatus in Österreich und international
Seit 27. Dezember wird auch in Österreich geimpft. Der Impfstart gab vielen Menschen Hoffnung, bald wieder in ihr altes Leben zurückkehren zu können. Doch bis die Impfung auch eine kritische Masse erreicht, ist noch etwas Geduld gefragt.
Das zeigen die täglich veröffentlichten Impfzahlen des Gesundheitsministeriums, die seit Mitte Jänner tagesaktuell veröffentlicht werden. Die derzeit kommunizierte Zahl zeigt jedoch nicht den präzisen Stand der aktuell geimpften Personen, sondern lediglich einen "Näherungswert".
Hospitalisierungen in Österreich
Maßgeblich für etwaige weitere Maßnahmen gelten vor allem die Spitalskapazitäten. Grob gesagt gilt hier die 100-10-1-Regel: Von 100 infizierten Menschen müssen rund 10 hospitalisiert werden, einer davon landet auf der Intensivstation - und das meist gleich für mindestens 10 Tage.
Wie die Bettenkapazitäten in Spitälern in den einzelnen Bundesländern aussieht, das zeigt die folgende Grafik.
Die folgende Grafik zeigt die 7-Tages-Inzidenz für ganz Österreich, heruntergebrochen auf Bezirksebene.
Die sogenannte Inzidenz gilt als wichtiger Richtwert in der Pandemiebekämpfung. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner an. Die 14-Tages-Inzidenz wird herangezogen, um langfristige Tendenzen besser darstellen zu können.
In Deutschland etwa liegt die zulässige Obergrenze bisher bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. In Österreich ist eine solche Grenze nicht genau definiert. In der Corona-Ampel wird eine Region auf Rot gestellt, wenn es eien "hohe kumulative 7-Tages-Inzidenz relativ zur Bevölkerungsgröße" gibt.
Todesfälle in Österreich
Corona-Hotspots in Österreich
Folgende Grafik zeigt täglich die neuen Fälle gerechnet auf 100.000 Einwohner - gereiht nach Bezirk.
Anmerkung: Bei Bezirken unter 100.000 Einwohnern sind die Fälle statistisch hochgerechnet um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Die in dieser Kategorie angegebenen Neuinfektionen müssen also nicht den tatsächlichen Fällen entsprechen.
Testungen und Anteil positiver Tests
Steigen die Zahlen nur, weil wir mehr testen? Diese Frage beschäftigte vor allem im Sommer die Corona-sensibilisierte Öffentlichkeit. Eine Antwort darauf kann die Positivrate bei den Testungen liegen. War diese im Sommer bei rund fünf Prozent, so landete sie im Herbst bei bis zu 25 Prozent. Wären steigende Neuinfektionszahlen nur auf vermehrte Tests zurückzuführen, dürfte sich der Anteil positiver Tests eigentlich nicht ändern.
Klicken Sie in die Kurve, um die genauen Anzahl der täglich neuen Testungen zu sehen.
Internationaler Vergleich
Acht Monate nach Beginn der weltweiten Corona-Pandemie findet sich Österreich im weltweiten Spitzenfeld des Infektions-Geschehens wieder.
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