Weiterentwickelte UK-Virus-Variante auch in Tirol vermutet

Weiterentwickelte UK-Virus-Variante auch in Tirol vermutet
In etwa 20 Fällen wurde britischen Virusmutation nachgewiesen, die zusätzliche Mutationsmerkmale aufweisen könnten (B.1.1.7 mit E484K-Zusatz).

Bereits im Februar wurde dieser weiterentwickelte Subtyp in England nachgewiesen, nun scheint er auch in Österreich angekommen zu sein. Eine Virus-Variante weist immer mehrere Mutation auf. Die gefürchtete Mutation E484K - um die es hier geht - kennt man eigentlich aus der südafrikanischen Variante. Die UK-Variante (B.1.1.7) scheint jedoch eigenständig weiter mutiert zu sein, wobei auch dort diese Mutation aufgetaucht ist. 

Im Bezirk Schwaz sind im Zuge der Analysen in den vergangenen Tagen rund zwanzig Fälle einer britischen Virusmutation aufgetreten, die weitere Mutationsmerkmale aufweisen könnten, heißt es in einer Aussendung des Landes Tirol. Dabei scheint es um genau jene E484K-Mutation zu gehen. Der Fall werde überprüft, so der Leiter der Gesundheitsbehörde von Schwaz, Michael Brandl. 

Mögliche "Escape-Mutation"

Laboruntersuchungen hätten gezeigt, dass Antikörper weniger in der Lage seien, an Spike-Proteine mit E484K-Mutation zu binden, meldete im Februar die Nachrichtenagentur PA. Jonathan Stoye vom Francis Crick Institute sagte, es sei nicht überraschend, dass neue Varianten auftreten. "Es bleibt abzuwarten, ob diese Mutation dem neuen Virus einen Wachstumsvorteil verschaffen wird."

Bekannter Mutationsstamm

Auch die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) kennt den Mutationsstamm. Dieser sei in der Vergangenheit bereits in anderen Teilen in Österreich vorgekommen, aber auch in weiteren Teilen Europas, darunter Deutschland.

Gesundheitsbehörde aktiv

„Nun ist dieser Stamm auch im Bezirk Schwaz in Tirol aufgetreten. Die Gesundheitsbehörden in Tirol behalten die Entwicklung im Detail im Auge. Die bereits in den letzten Wochen sehr strenge Vorgehensweise der Gesundheitsbehörde in Schwaz im Contact Tracing wird auch in diesen Fällen angewandt. Als Vorsichtsmaßnahme wird die Ausreisetestpflicht im Bezirk Schwaz um eine Woche bis zum 1. April, 24 Uhr, verlängert“, ergänzt Brandl.

Die Entwicklung wird laufend evaluiert. Weitere Abstimmungen mit dem Gesundheitsministerium werden derzeit durchgeführt.

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