Corona-Infizierte: "Werden wie Aussätzige behandelt"

Corona-Infizierte: "Werden wie Aussätzige behandelt"
In einem Freundeskreis breitete sich das Virus rasant aus. Probleme bereiten den Kranken die Vorwürfe. Ein Betroffener berichtet

Es war ein Brunch mit ungeahnten Folgen. Als am 22. Februar ein befreundetes Wiener Paar bei Birgit und Daniel Schlerith in Niederösterreich zu Gast war, ahnte niemand, dass das späte Frühstück für die beiden Familien in Quarantäne enden würde. Der Freund hatte sich in Italien mit dem Coronavirus infiziert – das Ehepaar Schlerith sowie dessen Frau und Sohn steckten sich an.

Seit Freitag befindet sich Schlerith nun in Heimquarantäne; er hat keine Symptome. Seine Frau Birgit, die an Belastungsasthma leidet, wurde bis Montag wegen leichter Grippesymptome im Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital behandelt. Was den Niederösterreichern nun zu schaffen macht, ist aber nicht das Virus.

„Wir werden wie Aussätzige behandelt“, sagt Daniel Schlerith, der mit seiner Frau als Personal Trainer arbeitet. Seine Stiefkinder würden über soziale Medien beschimpft. Nachrichten wie: „Du hast das Coronavirus gebracht“, würden bei seiner 14-jährigen Stieftochter eintrudeln.

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